Corona-Warn-App: Fast 15 Mio. Downloads, hunderte Warnungen, erstes Update
Es gibt neue Zahlen zur Corona-Warn-App, welche in Deutschland seit Mitte Juni zur Verfügung steht. Demnach tätigten Nutzer inzwischen fast 15 Millionen Downloads, was den Wert der Warn-Apps anderer Länder übertrifft. Dem
Robert Koch-Institut zufolge kommen nicht einmal alle sonstigen Warn-Apps sämtlicher europäischer Länder zusammen auf den Wert der deutschen Lösung. Ein erstes App-Update hatte es in der Zwischenzeit ebenfalls bereits gegeben, denn die Zählung der aufgezeichneten Tage kam durcheinander. Version 1.0.3 behebt diesen Fehler und sollte daher installiert werden (Store:
), wenngleich SAP betont, dass die zurückliegenden Kontakte der letzten 14 Tage nicht verloren sind.
Genaue Zahl von Infektions-Meldungen nicht bekanntBundesgesundheitsminister Jens Spahn spricht davon, mehr als 300 Infektionen seien bereits per App gemeldet. Allerdings gibt es keine konkreten Zahlen – die von Spahn genannte Zahl beschreibt lediglich, wie viele Codes von Telefon-Hotlines ausgegeben wurden. Unbekannt ist die Anzahl von Meldungen per Code auf den schriftlichen Testergebnissen. Da die Datenbanken auch eine gewisse Anzahl an zufälligen Nummern enthalten, welche keine Warnungen auslösen können, sind exakte Analysen nicht möglich. Eine Zuordnung von Zufallszahl auf dem Gerät und Identität des Nutzers bzw. der Kontakte erfolgt nicht. Wie das Tracing auch ohne Standortdaten oder persönliche Informationen funktioniert, hatten wir unter anderem in dieser Meldung verständlich dargelegt:
Warum auch wenige Meldungen schon viel bringen könnenDie von Spahn genannten "mehr als 300" mögen zwar auf den ersten Blick nach wenig klingen, immerhin entspricht der kumulierte Wert nicht einmal den täglichen Infektionszahlen, dennoch sollte der Nutzen nicht unterschätzt werden. Bedenkt man, wie viele Infektionsketten damit möglicherweise zu unterbrechen sind, so zählt jede einzelne Meldung. Vor allem im Zeitraum zwischen Infektion und ersten Symptomen (falls diese überhaupt auftreten) besteht die größte Gefahr, als Virenschleuder zu fungieren. Die Warnung per App sorgt hingegen schon in dieser Phase dafür, sich testen zu lassen oder zumindest sofort Vorsichtsmaßnahmen einzuleiten (Kontakte meiden, sich nach Hause begeben, Hausarzt oder Gesundheitsamt kontaktieren). Gesundheitsminister Spahn erwähnt aber noch einmal, dass die Warn-App nur einer von vielen Bausteinen und kein Allheilmittel ist. Weiterhin gelte es, Hygieneregeln einzuhalten, Abstand zu halten und Mund-/Nasenmasken zu tragen.