Corona-Warn-App: In knapp einem Jahr ist Schluss
Die deutsche Corona-Warn-App (CWA) und ihre Pendants in anderen Ländern liefern ein gutes Beispiel dafür, dass iPhones und Smartphones anderer Hersteller in Krisenzeiten gute Dienste leisten können. Trotz der prinzipbedingten technischen Einschränkungen des von Apple und Google entwickelten zugrundeliegenden Frameworks namens „Exposure Notifications“ stellte die Anwendung einen nicht zu unterschätzenden Baustein der Pandemiebekämpfung dar. Es läge also nahe, sie auch künftig einzusetzen, denn SARS-CoV-2 dürfte nicht das letzte brandgefährliche Virus gewesen sein.
Corona-Warn-App verursacht hohe KostenÜberlegungen in dieser Hinsicht gab es bereits. Dazu gehörte auch ein Vorschlag der Entwickler SAP und Deutsche Telekom, die CWA zu einer „Bundes-Warn-App“ werden zu lassen. Derlei Plänen stehen allerdings offenbar die hohen Kosten entgegen, welche die Corona-Warn-App in den vergangenen zwei Jahren verursachte. Diese beliefen sich im Januar 2022 auf kumulierte 130 Millionen Euro (siehe
), mittlerweile dürfte der Betrag um einiges höher liegen. Das Bundesgesundheitsministerium will daher laut einem
Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ die App sowie deren Server-Infrastruktur nach dem Auslaufen des Vertrags mit den Betreibern nicht weiter finanzieren.
Vertrag läuft Ende 2022 aus, kurze Verlängerung möglichDer Kontrakt zwischen SAP, Deutscher Telekom und dem Ministerium endet am 31. Dezember dieses Jahres. Im Hinblick auf eine erwartete Verschärfung der Corona-Situation im kommenden Herbst und Winter zieht die Berliner Behörde allerdings die Option in Erwägung, die Laufzeit des Vertrags bis 31. Mai 2023 zu verlängern. Das würde bedeuten, so ein Sprecher von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dass die App „über den Jahreswechsel hinaus einsatzbereit wäre.“ Eine weitere Prolongation kommt vergaberechtlich wohl nicht infrage, laut Spiegel müsste der Betrieb von App und Servern danach vermutlich neu ausgeschrieben werden.
Funktionserweiterungen sind nicht geplantEs ist allerdings unwahrscheinlich, dass dies geschieht. Das Bundesgesundheitsministerium stellt sich nämlich offenbar bereits auf das Aus für die Corona-Warn-App spätestens Ende Mai kommenden Jahres ein. Zukunftspläne im Hinblick auf mögliche Erweiterungen gibt es nicht. Vorgesehen seien in den kommenden Monaten lediglich noch „kleinere Verbesserungen der bestehenden Funktionen“, teilte das Ministerium dem Nachrichtenmagazin mit.