Craig Federighi: Das endlose Rennen um Sicherheit
Die
Diskussion rund um sichere Plattformen und verschlüsselte Daten ist stärker denn je in der breiten Öffentlichkeit angelangt. Grund dafür ist die medial geführte Auseinandersetzung, ob Apple zu weniger Sicherheit gezwungen werden kann, um es Ermittlern in Einzelfällen einfacher zu machen. Apples Software-Chef Craig Federighi geht in einem Gastartikel in der Washington Post auf den Fall ein und schildert dort allgemeine Überlegungen. Sicherheit für Software-Plattformen sei ein ständiges Rennen, um Kriminellen immer einen Schritt voraus zu sein. Man könne nicht gewinnen, lediglich schneller sein.
Sicherste PlattformAllein in den letzten eineinhalb Jahren sei es Angreifern gelungen, Millionen Datensätze zu erbeuten, darunter Bankdaten, Sozialversicherungsnummern oder auch Fingerabdrücke. Apple biete Kunden derzeit den besten Schutz vor derlei Angriffen. Komplett den Zugriff zu verhindern sei die wirkungsvollste Maßnahme gegen Datenspionage aller Art. Federighi hält es in der aktuellen Debatte für besonders enttäuschend, dass eine Rückkehr in unsichere Zeiten erzwungen werden soll. Dies eröffne vor allem Hackern jene Möglichkeiten, die eigentlich der Vergangenheit angehören.
Laut Federighi dürfe man aber nicht so viele Schritte rückwärts gehen und damit Angreifern einen wesentlich Vorteil im Rennen um Sicherheit geben.
Als Apples Sicherheit für Behörden noch beispielgebend warIronie der Geschichte: Noch vor zwei Jahren wurde Apple sehr dafür gelobt, "Activation Lock" eingeführt zu haben. Es gab in einzelnen Staaten sogar Gesetzesinitiativen, Hersteller zu derlei Technologie zu zwingen, damit gestohlene Smartphones für den Dieb nicht mehr brauchbar sind. Viele Polizeistationen hatten nämlich allein durch gestohlene iPhones so viel zu tun, dass für andere Ermittlungsarbeiten kaum noch Zeit blieb. In San Francisco nahm die Anzahl gemeldeter iPhone-Diebstähle daraufhin um 40 Prozent ab, in New York war es immerhin noch ein Rückgang um 25 Prozent.