Cyber-Attacke auf Telegram: Hongkong-Proteste möglicher Grund
Der von vielen iPhone-, iPad- und Mac-Nutzern verwendete Messenger Telegram wurde Opfer eines Cyberangriffes, so der Anbieter des Kommunikationsdienstes via Twitter. Telegram-Mitgründer Pavel Durov zufolge kam die DDoS-Attacke aus China und diente dazu, den Service für eine gewisse Zeit unbenutzbar zu machen. Nutzerdaten seien zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen.
China steckt hinter den DDoS-AngriffenTelegram gab zwar im ursprünglichen
Tweet nichts über den mutmaßlichen Ursprung der Aktion preis, doch auf Nachfrage nannte Durov einige Details. Die mit der Attacke in Verbindung stehenden IP-Adressen stammen demnach zum Großteil aus China. Zudem erreichten die DDoS-Angriffe ihren Höhepunkt, als sich die Proteste in Hongkong gegen das umstrittene Auslieferungsgesetz an China intensivierten. Die Vermutung liegt daher nahe, dass die chinesische Regierung gezielt einen der Dienste außer Gefecht setzen wollte, den die Demonstranten für die Planung ihrer Proteste verwenden.
Keine Nutzerdaten gefährdetWegen des Angriffs können laut Telegram Nutzer in den USA und einigen anderen Ländern vorübergehend auf Verbindungsprobleme und andere Schwierigkeiten stoßen, wenn sie den Messenger verwenden. Die DDoS-Aktion richte sich „nur“ gegen die Funktionstüchtigkeit des hauseigenen Services , so Telegram. Nutzerdaten seien unberührt geblieben.
DDoS-Angreifer setzen in der Regel auf Botnetze, die unter anderem über Malware auf gekaperten Rechnern funktionieren. Die Botnetze bombardieren Zielserver mit so vielen Anfragen, dass die Systeme in die Knie gehen und keinen zuverlässigen Betrieb mehr gewährleisten können.