Cybersecurity-Gipfeltreffen: Apple-Chef Tim Cook sagt US-Präsident Joe Biden konkrete Maßnahmen zu
Staatliche Hacker und kriminelle Angreifer nehmen nicht nur die Infrastrukturen von Ländern ins Visier, sie interessieren sich unter anderem auch für Geschäftsgeheimnisse von Unternehmen. Die US-Regierung misst daher der Cybersicherheit eine große Bedeutung zu und hat das Thema zu einer vordringlichen nationalen Aufgabe erklärt. Bei einem Treffen mit den Chefs etlicher Tech-Konzerne, darunter auch Apple-CEO Tim Cook, diskutierte Präsident Joe Biden mit den Teilnehmern jetzt über entsprechende Maßnahmen.
Apple legt neues Programm zur Cybersicherheit aufBei dem im Vorfeld als "Gipfeltreffen" bekannt gewordenen Zusammentreffen sagten die hochrangigen Unternehmensvertreter einige konkrete Schritte zu, mit denen etwa die Lieferketten gegen Industriespionage abgesichert werden sollen. Tim Cook kündigte laut einer
Mitteilung des Weißen Hauses im Verlauf des Meetings an, dass Apple im Zusammenhang mit Cybersicherheit ein neues Programm auflegen werde. Der kalifornische Konzern will beispielsweise gemeinsam mit seinen Zulieferern die Nutzung von Multi-Faktor-Authentifizierung vorantreiben. Darüber hinaus sollen Mitarbeiterschulungen ausgeweitet, noch vorhandene Schwachstellen beseitigt und die Reaktionen auf sicherheitsrelevante Ereignisse verbessert werden.
Microsoft und Google investieren MilliardenSatya Nadella von Microsoft und Google-Chef Sundar Pichai sagten US-Präsident Joe Biden Investitionen und Unterstützung in Milliardenhöhe zu. Der Windows-Konzern will in den kommenden fünf Jahren insgesamt 20 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen, um unter anderem verbesserte Sicherheitslösungen zu entwickeln. Zudem stellt das Unternehmen sofort 150 Millionen US-Dollar zur Verfügung. Der Betrag wird staatlichen und kommunalen Stellen zugutekommen, diese sollen mit dem Geld die Sicherheit ihrer IT-Systeme erhöhen. Google investiert in den nächsten fünf Jahren zehn Milliarden US-Dollar in den Ausbau von Zero-Trust-Programmen und die Absicherung von Software-Lieferketten sowie weitere Maßnahmen. Amazon kündigte an, seinen AWS-Kunden künftig kostenlos ein Gerät zur sicheren Multi-Faktor-Authentifizierung zur Verfügung zu stellen. IBM will in den kommenden Jahren 150.000 US-Amerikaner zu Sicherheitsexperten ausbilden.
US-Regierung kündigt eigene Maßnahmen anFlankiert werden die angekündigten Maßnahmen der genannten und etlicher anderer Unternehmen von zwei Vorhaben der US-amerikanischen Regierung. Das National Institute of Standards and Technology (NIST) soll in Zusammenarbeit mit der Industrie und weiteren Partnern einen Rahmen für die Sicherheit der technologischen Lieferketten erarbeiten. Darüber hinaus wird die Zuständigkeit der Industrial Control Systems Cybersecurity Initiative auf Erdgas-Pipelines erweitert, bisher ist diese Organisation lediglich im Elektrizitätssektor tätig.