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Das Formac Gallery Raven Black 20" im Test

Ist es besser als die Cinema Displays?

Ganz einfach war die Entscheidung nicht. Nachdem Apple die neuen Displays vorgestellt hatte, kam entweder ein 20" von Apple oder die Sonderserie Raven Black von Formac in Frage. Die deutlich besseren Werte (Helligkeit, Kontrast) sowie das ebenfalls sehr schicke Design ließen dann das Pendel in Richtung Formac Gallery Raven Black ausschlagen.
Nach einer dreiwöchigen Wartezeit, bei Formac gingen unglaublich viele Bestellungen ein, wurde der Monitor dann schließlich geliefert.



Der riesige Karton ließ schon vermuten, wie groß das Raven Black sein würde. Nach dem vorsichtigen Entfernen der Verpackung stand schließlich das Display auf dem Schreibtisch und wie bei vielen Geräten kam erst an dieser Stelle das schöne Design richtig zur Geltung, das auf Fotos kaum wiederzugeben ist. Der Rand ist zwar etwas dicker als beim Cinema Display, doch von leicht reflektierender, matt-schwarzer Oberfläche, die einen sehr edlen Gesamteindruck entstehen lässt.



Vielleicht passt das Cinema Display vom Design her besser zu einem G5, dennoch muss sich Formac auf keinen Fall verstecken. Angeschlossen werden kann das Gerät über DVI oder ADC, bei der Bestellung gibt man seinen Wunsch an. Ein externes Netzteil versorgt den Bildschirm mit Strom, da ein DVI-Anschluss diese Aufgabe nicht übernehmen kann. Auf der Rückseite stehen zwei USB-Ports zur Verfügung.

Auch der erste Eindruck beim Anschließen war positiv. Das Raven Black hat einen deutlich größeren Darstellungsbereich als ein Apple Display und wird mit einer optimalen Auflösung von 1600x1200 betrieben. Die Helligkeit ist so überwältigend, dass bei maximaler Einstellung eine Aufnahme der Sonne fast blendet. Auch das Kontrastverhältnis von 700:1 ermöglicht eine exakte Farbdarstellung. Digitale Aufnahmen wirken, als sehe man durch ein Fenster, nicht zuletzt auf Grund der Größe des Displays. Ein kleiner Schwachpunkt ist, dass ebenso wie beim Apple-Display nur Software-Kalibrierung möglich ist und die Farbdarstellung nicht am Bildschirm geregelt werden kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Seitenbetrachtungswinkel. Zwar gibt jeder Hersteller Werte an, die fast seitlicher Einsicht entsprechen, doch in der Praxis kann das häufig nicht ganz eingehalten werden. Wie bei jedem TFT ist es auch beim Raven Black so, dass man am besten direkt von vorne auf das Bild sieht. Je weiter man sich von dieser Idealposition entfernt, desto mehr verändern sich die Farben, wobei man selbst dann noch einen sehr realistischen Farbeindruck hat, wenn man so seitlich auf den Bildschirm sieht, dass das Bild schon kaum noch zu erkennen ist.



Natürlich ist auch die Leistung bei Spielen interessant. Ein G5 mit Radeon 9800 Pro kann Unreal Tournament 2004 bei maximalen Details und voller Auflösung noch ruckelfrei darstellen, hier wird jedoch leider die Freude an den hohen Details etwas getrübt. Generell haben TFT-Bildschirme neben vielen Vorteilen aber den Nachteil, dass die Pixel träger anzusprechen sind. Bei kleineren Monitoren, selbst mit deutlich schlechteren Ansprechzeiten fällt das weniger auf, als bei großen, auch wenn zwischen 15 und 25 ms angegeben werden. Je nach Hintergrund sieht man bei raschen Bewegungen ein Nachziehen des Bildes, das fällt vor allem bei starken Farbunterschieden auf. Um wieder auf UT 04 zu kommen bedeutet das, dass sich Außenlevel wie Antalus oder Bifrost perfekt darstellen lassen, während Innenlevel mit dunklen Wänden Probleme bereiten. Allerdings ist es wie mit vielen Dingen so, dass sich der Mensch recht schnell daran gewöhnt und die erst als störend empfundenen Details bald übersieht. Je weiter man vom Monitor entfernt ist, desto geringer fällt es auf.



Preislich liegt das Formac Gallery Raven Black 20" je nach Anbieter zwischen 970 und 1050 Euro und ist somit ein ganzes Stück günstiger als das Cinema Display. Wer keinen besonderen Wert auf das 16:9-Format legt, ist wohl in der Regel mit dem Formac-Produkt besser beraten. Bilddarstellung, Helligkeit, Kontrast lassen keinerlei Wünsche offen, lediglich die leichten Schwächen bei Spielen sind etwas schade. Bei Filmen von DVD fällt die Trägheit weniger auf und man sieht nur dann etwas, wenn man sich bis auf wenige Zentimeter dem Bildschirm nähert.



Fazit: Das Raven Black ist vom Preis/Leistungsverhältnis vermutlich das beste Gerät auf dem Markt und kann fast uneingeschränkt empfohlen werden. Sehr wichtig zu wissen ist noch, dass Formac bei diesem Modell verspricht, weniger als einen toten Pixel zu haben, ansonsten ist ein Umtausch fällig. Daran könnte sich Apple ebenfalls einmal ein Beispiel nehmen, denn auch wenn die meisten Cinema Displays ohne Pixelfehler an den Kunden gebracht werden, wird wie bereits berichtet erst bei mehreren Fehlern umgetauscht. Zudem sind in den letzten Tagen Berichte zu Darstellungs- und Farbproblemen bei 20" und 23"-Modellen aufgetaucht.



Generell kann natürlich nicht gesagt werden, dass das Raven Black in jeder Hinsicht besser als ein Cinema Display ist, denn beide Modelle haben Vor- und Nachteile. Wer zum Beispiel Wert auf Breitbild legt, was beim Arbeiten mit Paletten sehr angenehm ist, dürfte eher zu Apple greifen, wer hingegen ein höheres Bild mehr schätzt, das auch den Auflösungen von Digitalkameras entspricht, wird hingegen 4:3 bevorzugen. Der Mehrpreis für die Cinema Displays kommt aber wohl hauptsächlich deswegen, weil das Apfellogo mitbezahlt werden muss.