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Das MacBook Pro 16" von innen – lässt es sich einfacher reparieren?

Zunächst hatte iFixit nur die Tastatur des neuen MacBook Pro unter die Lupe genommen, jetzt war das komplette Notebook an der Reihe. Wie immer dokumentiert der Reparaturspezialist, welche Schritte erforderlich sind, um an alle einzelnen Komponenten zu gelangen. Auch wenn dies im Bilderbericht immer sehr einfach aussieht, sind die Schritte natürlich nur für die geübte Technikerhand zu empfehlen, zumal man natürlich seine Garantie aufs Spiel setzt.


Von außen ist das MacBook Pro 16" dem Vorgänger sehr ähnlich geblieben, denn Apple setzt nicht wie erwartet auf ein randloses Design. Noch immer gibt es schwarze Streifen rund um das Display herum. Kennern fällt hingegen die physische Escape-Taste und der Anordnung der Pfeiltasten auf. Eine interessante Entdeckung: Die weißen Tasten des 2015er Magic Keyboards lassen sich im MacBook Pro 16" einsetzen.


Tastatur, Kühlung, Akku
Wichtige Feststellungen des Zerlegeberichts betreffen die stabilere Tastaturkonstruktion (siehe gestrige Meldung) sowie das leistungsfähigere Kühlsystem. Dies ist insofern von Bedeutung, da der Prozessor dann länger im übertakteten Turbo-Modus verweilen kann, was im Alltag deutlich mehr Performance ermöglicht. Der Akku wuchs auf 100 Wh an – genauer gesagt 99,8 Wh, denn damit befindet sich das MacBook Pro 16" knapp unterhalb der Grenze, um es auf Flugreisen mitführen zu dürfen. Apple erfüllte zwar viele Anwenderwünsche, einen hingegen ging das Unternehmen nicht an. Anders als Microsoft verfolgte Apple nicht den Weg, einfacher zu reparierende Notebooks zu konzipieren.


Reparierbarkeit? Fehlanzeige
Auf der Skala von 1 bis 10, wobei 10 für besonders einfach reparierbar steht, erreicht das MacBook Pro 16" die schlechteste Note. Als Pluspunkt führt iFixit das leicht austauschbare Trackpad an – das war es dann aber auch schon mit Lob. Dem gegenüber stehen miteinander verlötete Komponenten wie RAM, SSD und Logic Board, welche im Falle eines Defekts immer den kompletten Austausch nach sich ziehen. Apple sparte zudem nicht mit Kleber und Nieten, um Tastatur, Akku, Lautsprecher sowie Touch Bar außerordentlich fest und schwer zu lösen untereinander zu befestigen.

Kommentare

Peter Eckel19.11.19 10:59
Zur Austauschbarkeit von Akku und Tastatur ist ja schon viel gesagt und geschrieben worden. Offenbar hat Apple da nicht die Absicht zuzuhören - ob das irgendwelche technischen oder "politische" Gründe hat, sei mal dahingestellt. Ist halt derzeit so, ob man es mag oder nicht.

Andererseits ist meine persönliche Erfahrung mit Akkus die, daß man sie eigentlich innerhalb der Lebensdauer eines Geräts (also bis keine Updates mehr dafür kommen) nicht mehr tauschen muß.

Für mein erstes PowerBook G3 292 MHz hatte ich zwei Akkus, habe es fünf Jahre genutzt und in der Zeit nochmal zwei neue gekauft.

Mein PowerBook G4 Titanium hatte einen Wechselakku, der nach so ca. 3 Jahren auch mal fällig war.

Mein G4 17" hatte ich nicht lange genug (ca. 3 Jahre), da blieb der erste Akku drin. Das war aber ein Ausreißer.

Mein erstes MacBook Pro 17" (Mid 2010) hatte ich auch nicht lange, es blieb aber im Haushalt und bekam letztes Jahr, nach 8 Jahren, einen neuen Akku, weil der alte wirklich nur noch als Pufferbatterie zu gebrauchen war.

Mein zweites MacBook Pro 17" (Late 2011) habe ich gerade vor mir stehen, ca. 250 Ladezyklen und immer noch 89% Akkukapazität. Das wird mich dann wohl demnächst mit seinem ersten und noch immer einwandfrei arbeitenden Akku verlassen.

Aus den letzten 21 Jahren zeichnet sich für mich zumindest der Trend ab, daß die Akkus immer weniger als Verschleißteile gelten müssen. Insofern ist für mich die schlechte Austauschbarkeit durchaus verschmerzbar.

Bei der Tastatur ist die Sache naturgemäß etwas anders gelagert. Es kann halt vorkommen, daß man eine Tasse Kaffee oder ähnliches hineinschüttet, und dann ist bei einer fest verbauten Tastatur natürlich Holland in Not. Zumindest ein längerer Ausfall des Geräts zwecks Reparatur ist einzukalkulieren. Das ist weniger störend, wenn man das eh beim AASP machen läßt - die Lieferzeit der Ersatzteile wird nicht groß unterschiedlich sein, ob man nun eine Oberschale oder nur eine Tastatur bestellen muß (preislich ist das natürlich ein anderes Thema). Und ob ein Austausch noch gelingt, wenn das Gerät "vintage" oder "obsolete" ist (z.B. mit Teilen aus der Bucht), ist fraglich.

Das wirklich ärgerliche - weil teure - Thema sind die verlöteten RAM/SSD-Bausteine. Das zwingt einen, bei der Bestellung des Geräts darüber nachzudenken, wo man am Ende seiner Nutzungsdauer mit den Anforderungen stehen wird. Ich nutze meine Geräte meist sehr lange, und dementsprechend teuer ist dann die Erstanschaffung: Ich hätte sicherlich keine 8 TB-SSD und 64 GB RAM gekauft, wenn ich sie in ein paar Jahren hätte upgraden können. Immerhin sind die Aufpreise nicht mehr so astronomisch wie sie schon waren.

Als differenziertes Gesamtbild ergibt sich für mich, daß es wirtschaftlich für mich besser wäre, wenn RAM, SSD und Tastatur austauschbar wären, daß aber letztlich keine der drei Problematiken wirklich ein Showstopper ist. Der Akku ist basierend auf meinen Erfahrungen über die Jahre nicht mehr wirklich ein relevantes Argument, solange die Qualität weiterhin stimmt.

Bei meiner aktuellen Bestellung des 16"ers habe ich daher erwogen, ob ich ihn für die nächsten 2-3 Jahre kalkuliere und ggf. die Nutzungsdauer reduziere (dann wären es wohl 4 TB/32 GB geworden), oder bei meiner geplanten Nutzungsdauer von 5 Jahren oder mehr bleibe und die große Konfiguration bestelle. Im Vertrauen darauf, daß Apple das Tastaturproblem im Griff hat und die Qualität der sonstigen Komponenten ihr bisheriges Niveau mindestens hält, habe ich dann zugunsten der längeren Nutzungsdauer entschieden. Ob das ein Fehler war, wird sich in ca. 5 Jahren zeigen
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+16
Sideshow Bob
Sideshow Bob19.11.19 12:05
Mal abgesehen davon ob es technisch oder wirtschaftlich sinnvoll für Apple ist denke ich dass es sich für ein Unternehmen welches sich so gerne mit seiner Umweltverträglichkeit schmücken möchte einfach gehört Elektroschrott so gut wie möglich zu vermeiden. Da sind dann Solarpanels auf Serverfarmen einfach nur Greenwashing.

Allein der Einstieg ins Video-Streaming-Geschäft dürfte den CO2-Footprint von Apple nachhaltig vermiesen.

Sehr schade.
+7
johnnytravels
johnnytravels19.11.19 12:14
Vermutlich bin es wieder nur ich, aber mein Eindruck ist (entgegen der Einschätzung Peter Eckels), dass die Akkus seit 2015 (Macbook 12) wieder weniger langlebig geworden sind. Hatte ein 12er 2015 und bekam innerhalb des ersten Jahres einen Austausch, weil der Akku zu stark nachgelassen hat. Wäre ein Einzelfall, aber bei meinem 13er 2017 MBP war der Akku nach 220 Zyklen bei 92% Kapazität, wurde dann zusammen mit dem defekten Keyboard getauscht und ist nun nach 88 Zyklen schon wieder nur bei 95% (alle Werte Coconut Battery).
Wenn man das aufrechnet, schafft keiner der Akkus, den ich in den letzten Jahren in meinen Books hatte die versprochenen 1000 Zyklen, bevor er unter die kritischen 80% fällt. Kann natürlich sein, dass der Verfall irgendwann ein Plateau errreicht, bei meinem Retina 13 2012 und Retina 15 2013 war das noch anders, die haben sich sehr linear (und innerhalb des versprochenen Rahmens) abgenutzt.
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
+1
ocrho19.11.19 12:42
Bei iFixit Teil II wird beschreiben, dass es ein neues Display-Scharnier gibt zum Vorgängermodell. Im Bericht gibt es nur ein Foto, dass das Scharnier zum Vorgängermodell vergleicht, aber eine Demontage und Bewertung fehlt. Ebenso fehlt eine Demontage des Display-Deckels. Ich hoffe dies wird noch in einem dritten Teil von iFixit nachgeliefert. Die Presse kommentierte dies bisher nicht.
+2
Rosember19.11.19 12:45
Mein MBA 13" von 2012 ist bereits auf dem dritten Akku, obwohl ich das Gerät sicherlich nur durchschnittlich oft mobil genutzt habe. Hingegen besitze ich auch ein PowerBook 12" von 2003, dessen Akku noch der erste ist und noch immer ca. 1h durchhält (von ehemals maximal 3,5-4h).
Jede persönliche Erfahrung scheint mir hier nur von begrenzter Aussagekraft zu sein, da zu viele weitere Faktoren (Tiefe der Entladung, Höhe der Ladung, Temperaturen, etc. pp.) einfließen. Daher müsste man auf umfangreiche Statistiken zugreifen können, um endgültige Beurteilungen abgeben zu können. Diese scheinen aber öffentlich nicht verfügbar zu sein.
+1
Peter Eckel19.11.19 12:49
Rosember
Mein MBA 13" von 2012 ist bereits auf dem dritten Akku, obwohl ich das Gerät sicherlich nur durchschnittlich oft mobil genutzt habe. Hingegen besitze ich auch ein PowerBook 12" von 2003, dessen Akku noch der erste ist und noch immer ca. 1h durchhält (von ehemals maximal 3,5-4h).
Naja, den hätte ich vermutlich schon zweimal getauscht
Rosember
Jede persönliche Erfahrung scheint mir hier nur von begrenzter Aussagekraft zu sein, da zu viele weitere Faktoren (Tiefe der Entladung, Höhe der Ladung, Temperaturen, etc. pp.) einfließen. Daher müsste man auf umfangreiche Statistiken zugreifen können, um endgültige Beurteilungen abgeben zu können. Diese scheinen aber öffentlich nicht verfügbar zu sein.
Das ist sicherlich richtig. Meine persönliche Erfahrung wird für jemanden, der sein Gerät komplett anders nutzt, sicherlich nicht unbedingt relevant sein, aber sie ist es natürlich für mich - und wenn bei meinem Nutzungsprofil die Akkus über die Jahre immer länger leben, dann ist das alles, was ich für meine Kaufentscheidung brauche.

Aber es wäre schon mal interessant zu hören, wer seine Akkus wie oft getauscht hat - bei älteren und bei neueren Geräten gleichermaßen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1
Rosember19.11.19 13:20
Peter Eckel
Naja, den hätte ich vermutlich schon zweimal getauscht
Das PowerBook ist allerdings seit 2012 praktisch still gelegt, und der Akku wird nur noch aus nostalgischen Gründen gelegentlich wieder geladen.
0
Peter Eckel19.11.19 13:25
Rosember
Mein MBA 13" von 2012 ist bereits auf dem dritten Akku, obwohl ich das Gerät sicherlich nur durchschnittlich oft mobil genutzt habe.
Mein MBA 13" (Early 2015) ist noch auf dem ersten, 188 Zyklen, 93.5% Nennkapazität. Ich würde meine Nutzung auch als durchschnittlich bezeichnen (wobei sicherlich genauer zu definieren wäre, was das sein soll).

Das stützt ja auch eher meine These, daß die Akkus besser werden.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
0
teorema67
teorema6719.11.19 13:38
Peter Eckel
Rosember
Mein MBA 13" von 2012 ist bereits auf dem dritten Akku, obwohl ich das Gerät sicherlich nur durchschnittlich oft mobil genutzt habe.
Mein MBA 13" (Early 2015) ist noch auf dem ersten, 188 Zyklen, 93.5% Nennkapazität. Ich würde meine Nutzung auch als durchschnittlich bezeichnen (wobei sicherlich genauer zu definieren wäre, was das sein soll).

Das stützt ja auch eher meine These, daß die Akkus besser werden.

Ist auch meine Erfahrung, die Akkus überdauern inzwischen locker die Lebenszeit der Geräte, hier:
  • MBA 11" Mid2011, Originalakku mit 684 Zyklen, hat noch 89 %
  • MBA 13" Mid2013, Originalakku mit 291 Zyklen, hat noch 86 %
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Stolem
Stolem19.11.19 13:55
Hier steht ein MBP 13 early15 mit 270 Zyklen und 95% Health. Ich habe nie auf "Akkupflege" geachtet, den Akku leer gelutscht mit Lightroom oder ähnlichem.
Auf Grund der sich weiter transformierenden Anforderungen, werde ich auf das 16er upgraden
Wenn zu perfekt, liebe Gott böse! (Nam June Paik)
+1
johnnytravels
johnnytravels19.11.19 14:14
Bitte meldet euch dann mal mit euren Erfahrungen zu den „Thunderbolt 3“ Macs zurück. Dass der Akku bei den alten Retinas (zumindest den Pros) gut war, würde ich auch nicht bestreiten. Aber Apple verspricht immerhin 1000 Zyklen, bevor die Kapazität unter 80% fällt. Das hat hier niemand erlebt, oder?
‚Tim Cook ist kein Produkt-Mensch.‘ — Steve Jobs
0
Megaseppl19.11.19 15:59
teorema67
  • MBA 13" Mid2013, Originalakku mit 291 Zyklen, hat noch 86 %
Bei dem Modell (allerdings 11 Zoll) musste ich nach drei Jahren tauschen. Kann allerdings nicht sagen, wieviele Zyklen der bis dahin hatte. Das Gerät hat sich irgendwann, ähnlich wie iPhone 6 bei Minusgraden, einfach bei 30-50% Akku selbst abgeschaltet.
Den Wechsel habe ich allerdings selbst gemacht. War bei dem Modell auch nicht wirklich schwer. Verklebt war da, wenn ich mich richtig erinnere, gar nichts.
0
Nulltorejancker20.11.19 09:06
Wie bitte ?!?
MacBook Pro 17" (Late 2011) 250 Ladezyklen?
MBA 13" (Early 2015) 188 Ladezyklen?
MBA 11" Mid2011, Originalakku mit 684 Zyklen?
MBA 13" Mid2013, Originalakku mit 291 Zyklen?
MBP 13 early15 mit 270 Zyklen?
Benutzt Ihr eure Macs? Ich dachte ich wäre ein "Durchschnittsuser" und mein MBP Mid 2014, gekauft Anfang 2015 hat 1.216 Ladezyklen hinter sich. Bei knapp über 1.000 Zyklen hatte es noch die versprochenen 80%, nach 200 weiteren bin ich allerdings schon fast bei 50% angekommen. Um einen Akkutausch komme ich definitiv nicht herum.
+1
iDie
iDie20.11.19 11:16
MBP 15 (Late 2013) | Originalakku | 567 Zyklen | 88% Health

...hängt größtenteils am Strom und wird alle paar Tage mal bis auf 5-10% entladen und dann wieder auf 100% geladen..
Two roads diverged in a wood, and I--I took the one less travelled by...- Robert Frost
+1
bit.trash
bit.trash20.11.19 13:33
zweiter Akku, allerdings Dritthersteller 1121 Zyklen, angeblich 92%, praktisch eher 50%
0
kreinch
kreinch21.11.19 09:07
Hier meine Erfahrung:

MBP 15 mid 2010: erster Akku 895 Zyklen, 77%
Mein Book ist seit 2010 Werktags min. 8h im Einsatz und hängt die meiste Zeit am Netzstecker. Unterwegs schaffe ich damit je nach Nutzung noch 2-4 h, was mir völlig ausreicht. Aufgerüstet mit 1 TB SSD und 8 GB RAM kann man damit auch heute noch passabel arbeiten. Einzig die Lüfter habe ich diesen Sommer wegen Lagerschaden getauscht. Bin insgesamt sehr zufrieden mit dem Book und sehe dem geplanten Austausch durch ein neues 16er mit einem Tränchen im Auge entgegen .
Jage nicht was du nicht töten kannst!
+1

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