Das (fast) perfekte All-In-One Musiksystem – Test KEF LS50 Wireless Digital-Aktiv-Streaming-Speaker
LS50 Wireless – VorstellungDie technische Beschreibung der LS50W umfasst im Wesentlichen zwei Hauptbereiche: Den Lautsprecherteil und den Elektronikteil. Da der Lautsprecher-Part bis auf leichte Größenänderungen des Gehäuses identisch mit dem der passiven LS50 ist, möchte ich dessen Detailbeschreibung hier überspringen und auf meinen
ausführlichen Testbericht der LS50 verweisen. Darin steht alles wissenswerte über Treiber und Gehäuse. Nur so viel sei an dieser Stelle gesagt: Die wesentlichsten Merkmale der LS50/LS50W sind ihr koaxial aufgebauter Tief/Mittel- und Hochtöner (Uni-Q-Treiber genannt), ihr besonders steifes und resonanzarmes Gehäuse mit gebogener Schallwand, sowie ihr flexibler, ovaler Bassreflexport. Diese Elemente sind der Grundstein für den durchschlagenden Erfolg der „Ur“-LS50.
Die große Herausforderung lag nun darin, aus diesen Basiszutaten, die sich als absolutes Erfolgsrezept herausgestellt haben, ein vollaktives „All-in-One“-System zu entwickeln. – Also quasi aus einer einzelnen, besonders populären Speise ein Mehr-Gänge-Menü zu zaubern. Die LS50W sollten ein komplettes High End Audio-Entertainment-System werden.
Die dafür erforderliche Elektronik hat KEF passend für die LS50W komplett neu entwickelt. Als Verstärker kommt eine Hybridlösung zum Einsatz: 30W Class A/B für den Hochtöner und satte 200W Class D für den Tief-/Mitteltöner des Koax-Treibers. – Pro Lautsprecher, versteht sich. Die LS50W sind also nicht wie viele einfachere Systeme als aktiver Master und passiver Slave konzipiert, sondern beide Lautsprecher enthalten eigene Verstärker.
Das gilt auch für die digitale Wandlerelektronik. In jeder Box stecken zwei 24 Bit / 192 kHz DACs. Der Master gibt die Daten direkt über ein handelsübliches CAT5-Kabel digital an den Slave weiter, der sich dann selbst um die Wandlung und Verstärkung kümmert. Trotzdem gibt es Unterschiede zwischen Master und Slave: Der Master verwaltet die Quellen, enthält die Netzwerk- und Funktechnik, hat Tasten zur Klanganpassung, ein beleuchtetes Touch-Bedienfeld an der Oberseite und einen IR-Sensor für die Fernbedienung.
QuellenoptionenEine komplett integrierte Musik-Wiedergabekette besteht im Wesentlichen aus:
- Quelle(n) – analog oder digital
- Signalverarbeitung
- D/A-Wandlung bei digital
- Verstärkung
- Frequenzweiche(n)
- Schallwandlung
Darüber hinaus können All-in-One-Systeme meistens auch Musik von externen, lokalen Wiedergabequellen verarbeiten, zum Beispiel von CD-Playern oder TV-Geräten. All das und noch mehr vereinen die LS50W in sehr kompakten, desktoptauglichen Gehäusen, die gegenüber der passiven LS50 lediglich etwas tiefer sind.
Die LS50W sind für drahtgebundene und drahtlose Zuspielung ausgelegt:Kabelgebundene Eingänge:- asynchrones USB (Mac/PC)
- Toslink (z.B. TV, Spielkonsole)
- Ethernet LAN 10/100 Mbps RJ45 (DLNA/UPnP)
- analog AUX per Stereo Cinch (z.B. Radio)
Drahtlose Eingänge:- WLAN 2,4 und 5GHz (DLNA/UPnP)
- Bluetooth 4.0 mit aptX (Ob via Bluetooth auch AAC für iOS unterstützt wird, konnte bis zur Veröffentlichung nicht zweifelsfrei geklärt werden.)
Online-Quellen:- Derzeit nur Tidal, weitere Dienste kommen später hinzu (für Oktober ist Spotify angekündigt).