Das (fast) perfekte All-In-One Musiksystem – Test KEF LS50 Wireless Digital-Aktiv-Streaming-Speaker
LS50 Wireless – Vorstellung, FortsetzungFolgende Streaming-Formate können im WLAN-Modus eingespeist werden:
Analog via AUX eingespeiste Signale werden im Master grundsätzlich digitalisiert und durchlaufen die komplette digitale Signalverarbeitungskette der LS50W. Einen Bypass der LS50-Digitalelektronik gibt es nicht. Es macht daher keinen Sinn, Musik von einem externen hochwertigen DAC, wie dem
kürzlich getesteten T+A DAC 8 DSD zuzuspielen. Bei Nutzung am Desktop empfiehlt sich USB als Verbindung. Die asynchrone USB-Schnittstelle kann am Mac ohne Treiber einfach per Plug&Play genutzt werden. Über Software-Player wie Audirvana können darüber Musiksignale störsicher bis 24 Bit / 192 kHz bitperfekt oder upgesampelt zugespielt werden. DSD beherrschen die LS50W nicht.
Ein kleines Manko bei USB-Verbindung: Wie bei allen USB Class 2.0 Compliant Devices stören auch die LS50W den Ruhezustand des Mac, wenn man sie ein- oder ausschaltet. Der Mac wacht zwar nicht vollständig auf, aber daran angeschlossene Peripheriegeräte, wie Monitore und Festplatten schon. Die schalten sich nach wenigen Augenblicken wieder ab, doch es ist eine vollkommen unnötige Aktivierung der Komponenten. Trotz längerer Recherche und auch Gesprächen mit verschiedenen Entwicklern habe ich bis heute weder einen genauen Grund für dieses Verhalten, noch Abhilfe dafür gefunden. In den Systemeinstellungen des macOS müsste es eine Option geben, um diesen Wake-Befehl via USB gezielt für Audio-Devices abschalten zu können.
Jedenfalls betrifft dieses Problem auch die LS50W, aber es ist nicht KEFs Schuld. Wer das Vermeiden will, kann die Lautsprecher natürlich auch mittels AirPlay* über LAN oder WLAN mit Musik vom Mac füttern, muss dabei aber auf bitperfekte HiRes-Wiedergabe verzichten. AirPlay unterstützt nur transcodiertes ALAC (Apple Lossless Audio Codec) mit nicht mehr als 16 Bit / 44,1 kHz und kann wegen des Bufferings nicht ganz verzögerungsfrei wiedergegeben werden. Außerdem ist für WLAN-Betrieb eine gute 5 GHz-Verbindung mit einem möglichst schnellen WiFi-Router Voraussetzung, um Aussetzer zu vermeiden.
*Korrektur 02.10.17: Die LS50W beherrschen
kein AirPlay. Alle Netzwerkverbindungen, also auch die drahtlosen über WLAN, laufen über UPnP.
Eine andere Möglichkeit hat sich mit dem kürzlich erschienenen Update von
Audirvana Plus auf Version 3.1 ergeben. Dieses bringt die Implementation von
UPnP (Universal Plug and Play) mit, womit in hoher Qualität per LAN oder WLAN vom Mac an die LS50W gestreamt werden kann. Allerdings ohne Gapless Playback. Das wird von UPnP nicht unterstützt.
Und noch eine gute Nachricht: Die unter HiFi-Fans extrem hoch geschätzte Musikverwaltungs- und Streamingsoftware
roon wird demnächst die LS50W als "Endpoint" erkennen können. Damit steht dann (vermutlich, aber noch nicht bestätigt) auch Gapless Wiedergabe über das Netzwerk zur Verfügung. Für maximale Qualität und stabile Verbindung nutzt man am besten den Ethernet-Anschluss am Master.
Die drahtlose Wiedergabe per WLAN empfiehlt sich primär für Nutzer, die keinen Mac oder PC anschließen, sondern vornehmlich Musik vom iDevice, NAS oder via LS50W-App aus dem Internet streamen wollen, und die auf HiRes-Wiedergabe keinen gesteigerten Wert legen. Das ebenfalls integrierte Bluetooth bietet sich vor allem für Gelegenheiten an, in denen beispielsweise schnell mal Musik vom iDevice eines Freundes gespielt werden soll. Die Kopplung ist Bluetooth-typisch einfach und in wenigen Augenblicken erledigt.