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Das (fast) perfekte All-In-One Musiksystem – Test KEF LS50 Wireless Digital-Aktiv-Streaming-Speaker

Technik: Vor- und Nachteile von Aktivlautsprechern

Erklärung in Kürze: Lautsprecher bezeichnet man im Allgemeinen dann als „aktiv“, wenn der für den Antrieb nötige Leistungsverstärker in den Gehäusen der Lautsprecher integriert ist. Eine abweichende Definition ist, dass ein Lautsprecher erst dann „aktiv“ ist, wenn er über eine aktive Frequenzweiche verfügt. Allerdings ist es so, dass die meisten heute erhältlichen Aktivlautsprecher sowieso über eine aktive Frequenzweiche verfügen, womit es sich erübrigt, über Feinheiten der Definition zu streiten. Entscheidend ist, dass sich aktive, also mit einer eigenen Stromquelle gespeiste Komponenten im Lautsprecher befinden. Kurz gesagt: Hat der Lautsprecher einen eigenen Stromanschluss, handelt es sich in der einen oder anderen Form um einen Aktivlautsprecher.



Eine modernere, heute immer populärer werdende Variante sind Digital-Aktivlautsprecher, welche die Aufteilung der Frequenzen auf digitaler Ebene vornehmen und ggf. weitere Anpassungen digital durchführen, bevor das Signal analog gewandelt und verstärkt wird. Absoluter Pionier auf diesem Gebiet ist der britische Hersteller Meridian, der schon 1989 mit den D600 die weltweit ersten Digital-Lautsprecher auf den Markt brachte und diesem Prinzip bis heute die Treue hält.

Analoge Aktivlautsprecher gibt es nicht erst seit gestern, sondern seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Etwa seit den 80ern ist man sich weitgehend einig, das Aktivlautsprecher passiven Schallwandlern prinzipbedingt deutlich überlegen sind – oder sein müssten. Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe von Vorteilen des Aktivkonzepts. So sind beispielsweise aktive Frequenzweichen weniger verlustbehaftet als passive Weichen und sie ermöglichen eine präzisere (steilflankigere) Abgrenzung der Frequenzen, ohne dabei klangschädigende Phasendrehungen zu erzeugen. Da auf leistungszehrende passive Frequenzweichen verzichtet werden kann, sind Aktivlautsprecher viel Energieeffizienter. Sprich: man braucht für den selben Pegel erheblich weniger Verstärkerleistung.

Weitere Vorteile: Aktive Lautsprecher lassen sich auf verschiedenen Wegen elektronisch Regeln (Stichwort Gegenkopplung), sodass die Membranen präziser dem Signal folgen. Bei aktiven Mehrwege-Systemen kann die Impulswiedergabe einfacher optimiert werden, sodass der Ton von räumlich voneinander getrennten Chassis zeitgleich am Ohr des Hörers ankommt. Außerdem kann die Verstärkerelektronik genau auf die akustischen Anforderungen (zum Beispiel die Impedanz) der Chassis angepasst werden. Jedes Chassis kann seinen eigenen Verstärker und in Digitalsystemen sogar seinen eigenen DAC erhalten. Analoge Signalwege verkürzen sich damit drastisch.

Das und noch mehr spricht klar für Aktivlautsprecher. Und trotzdem sind noch heute die überwältigende Mehrheit aller Lautsprecher passiv ausgelegt – zumindest im privaten Nutzer-Umfeld. – Warum?

Nun, einige Zeitgenossen wollen dahinter eine Verschwörung der HiFi-Industrie erkannt haben, um weniger gut informierten „Nicht-Profis“ überteuerte Verstärker verkaufen zu können. Aber das ist etwa genauso schlüssig, wie die Sache mit der angeblich nur vorgetäuschten Mondlandung. Die Realität ist, wie meistens, viel nüchterner. Aktivlautsprecher haben nämlich auch handfeste Nachteile.

Der wohl wichtigste Nachteil liegt in der Integration mehrerer Bausteine der Wiedergabekette in den Lautsprechergehäusen. – Was einen langen Rattenschwanz von Konsequenzen hat.


> Verkabelung
Speziell wenn viele individuelle Quellengeräte im Spiel sind und die Lautsprecher frei im Raum aufgestellt sind, ist ein zentral positionierter Knotenpunkt (Verstärker/Receiver) praktischer. Im Falle der LS50W müssen alle Quellenkabel am Master angeschlossen werden, der ggf. ungünstig weit entfernt steht. Aus diesem Grund arbeiten manche Hersteller bei Ihren Aktiv-Lautsprechersystemen auch mit Hubs, wie beispielsweise ganz aktuell Dali mit den neu Vorgestellten Callisto (siehe Meldung). Zudem brauchen Aktivlautsprecher jeweils eine eigene Stromversorgung (sofern Master und Slave aktiv sind) und eine Verbindung untereinander. Letzteres erfolgt nur selten drahtlos. Separate Verstärker haben zudem meistens vielfältigere Anschlussmöglichkeiten. Dieser Punkt ist natürlich situationsabhängig und kein pauschaler Nachteil. Aktivlautsprecher wie die LS50W können auch Kabel einsparen, wenn man sich auf das interne Streaming oder WLAN/Bluetooth-Quellen beschränkt.

> Anschaffungskosten:
Gerade für Privatanwender ist es oft erschwinglicher, sich nach und nach Einzelkomponenten anzuschaffen. Viele Nutzer haben bereits einen Verstärker und können getrennte Komponenten individuell austauschen/aufrüsten. Bei entsprechend hochpreisigen Systemen ist zudem die Anfangsinvestition mit aktiven Lautsprechern deutlich höher und damit belastender. Statt beispielsweise 10.000 Euro in ein paar passive High-End-Lautsprecher zu investieren, wenn schon ein hochwertiger Verstärker vorhanden ist, wären es bei aktiven Lautsprechern mit entsprechend adäquater Elektronik vermutlich gleich 15-20.000 Euro oder mehr auf einen Schlag. Auch im Falle der KEF LS50 ist das spürbar, kostet die passive Version doch nur rund die Hälfte der aktiven.


> Alle Eier in einem Korb
Geht bei einem Aktivlautsprecher die Elektronik kaputt, ist der Austausch meist erheblich aufwendiger. Im Bestfall erfordert es nur einen Schraubenzieher und etwas Vorsicht und Geschick beim Austausch des Elektronikmoduls. Im schlimmsten Fall muss der (oder die) komplette(n) Lautsprecher zum Hersteller, was bei größeren Boxen entsprechend aufwendiger und teurer ist. Man kann auch nicht, wie bei passiven Speakern, schnell einen Ersatzverstärker anschließen, den man vielleicht noch rumstehen hat.

Zu diesem Punkt gehört auch, dass Aktivlautsprecher nur in den aller seltensten Fällen so modular konzipiert sind, dass man einzelne Komponenten einfach Austauschen oder gar mit besserer Technik aufrüsten kann. Bei besonders hoch integrierten Systemen, die auch Quellen und Digitaltechnik enthalten – wie die KEF LS50 Wireless – ist es nicht möglich, zum Beispiel den DAC auszutauschen, wenn es Fortschritte in der Wandlertechnik gibt oder wenn sich neue Formate durchsetzen, die nicht einfach per Firmware-Update nachgerüstet werden können. Will man dem technischen Fortschritt folgen, muss in der Regel das komplette Aktivsystem ersetzt werden.

> Technische Entwicklungstiefe
Nicht jeder kompetente Lautsprecherhersteller ist auch ein guter Verstärkerentwickler oder Digital-Spezialist. – Oder gar alles zusammen. Soll heißen: In Aktivlautsprechern stecken nur selten Verstärker oder DACs, die es mit den besten externen Komponenten aufnehmen können. Aus Kostengründen findet man auch keine Aktivlautsprecher, deren Verstärker nur annähernd so einen hohen Schaltungsaufwand haben, wie die einiger Verstärkerspezialisten. Oft wird das mit der Begründung abgetan, man brauche in Aktivlautsprechern nun mal keine so aufwendigen Verstärker, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass technisch dennoch mehr möglich wäre. Es müssen aber Kompromisse gemacht werden. So kann KEF in den LS50W beispielsweise keine reinen Class-A Endstufen verbauen, weil die zu groß und zu stromhungrig sind und zu heiß werden. Aus klanglicher Sicht wären diese den verbauten Class-D Verstärkern für den Tief/Mittelton aber mit hoher Wahrscheinlichkeit überlegen.

Noch deutlicher wird dieser Umstand, wenn man die Digitalschaltungen der modernsten Aktivlautsprecher mit denen externer DACs oder Streamingplayer vergleicht. In der überwiegenden Mehrheit kommen in Digital-Lautsprechern relativ einfache Digitalkomponenten (oft sogar nur zugekaufte, fertige DAC-Platinen) zum Einsatz. Selbst die in diesem Punkt schon sehr fortschrittliche LS50W beherrschen maximal PCM 192kHz/24Bit und beispielsweise kein DSD.

Falls sich andere Formate wie MQA durchsetzen sollten, wird sich das vermutlich nicht nachrüsten lassen. Dabei gibt es schon heute DACs, wie den iFi Audio nano iONE (Test), die für relativ wenig Geld deutlich mehr „digitale Power“ zu bieten haben.

> Die Sache mit dem Klang
Bei allen theoretischen Vorteilen von Aktivlautsprechern ist da aber noch ein wesentlicher Punkt, der – zumindest für mich – für getrennte Komponenten spricht: In meinen inzwischen über dreißig Jahren praktischer Hörerfahrung waren die bestklingenden Lautsprecher, die ich jemals gehört habe, und die mich auch längerfristig überzeugt haben, ausnahmslos passiv. Zwischendurch habe ich mich immer wieder auch mit Aktivlautsprechern beschäftigt, bzw. habe selbst verschiedene Modelle besessen. Beispielsweise die digitalen Meridian DSP5500 oder später die analogen Adam Audio Tensor Beta. Doch am Ende bin ich immer wieder bei passiven Lösungen gelandet. Meine derzeitige KEF Reference 1 (Test) überzeugt mich in Verbindung mit dem T+A PA2500 R (Test) und einem guten DAC in der Summe ihrer Eigenschaften wesentlich mehr, als die insgesamt noch teurere (und größere) aktive Tensor Beta. All die vielen technischen Vorteile aktiver Systeme zahlen sich also keineswegs automatisch in besserem Klang aus.

Das alles bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass ich Aktivlautsprecher für den falschen Weg halte!

Die Konsequenz daraus lautet eher: Es muss wirklich alles stimmen, damit Aktivlautsprecher tatsächlich die bessere Wahl für den jeweiligen Bedarf und Anspruch sind.


Womit wir wieder bei den KEF LS50 Wireless wären…


Kommentare

TheMaXim
TheMaXim30.09.17 09:53
Ich besitze die "Kabellosen" und kann mich dem, was hier geschrieben wurde, nur anschliessen. Was aus den KEF LS 50 rauskommt ist Klasse.

Ich betreibe das Paar an einem VSX 921 den ich bald in Rente schicken möchte, da ich etwas "Kleineres" suche.

Vielleicht gibt es dazu auch mal ein Test eines passendes Verstärkers? Am besten Einen , bei dem man 2 LS Paare anschliessen kann.
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mikeboss
mikeboss30.09.17 10:01
auf diesen review habe ich schon lange gewartet, ich habe meine LS50W seit januar. eine wichtige anmerkung: AirPlay wird, entgegen den angaben im artikel, von den LS50W NICHT unterstuetzt! nun mein senf zu den lautsprechern:

die fernbedienung und der eingebaute streamer bzw die firmware sind fuer dieses geld eine zumutung. auch die iOS app kann mich nicht ueberzeugen. wird allerdings alles wieder wett gemacht sobald man musik hoert mit den dingern. ich hatte vorher passive LS50 mit amp, SACD, DAC. ich moechte nicht mehr zurueck. klanglich ist die LS50W eine ganz andere liga. ich nutze meine zum glueck nur via USB (zuspieler daphile) und TOSLINK (zuspieler Raspberry Pi 3 mit moOde Audio). dank dem moOde Audio kann ich auch via AirPlay musik auf die lautsprecher schicken. ich habe damals einen kurzreview auf der seite meines haendlers hinterlassen.
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mikeboss
mikeboss30.09.17 10:07
TheMaXim
Ich besitze die "Kabellosen" und kann mich dem, was hier geschrieben wurde, nur anschliessen. Was aus den KEF LS 50 rauskommt ist Klasse.

Ich betreibe das Paar an einem VSX 921 den ich bald in Rente schicken möchte, da ich etwas "Kleineres" suche.

Vielleicht gibt es dazu auch mal ein Test eines passendes Verstärkers? Am besten Einen , bei dem man 2 LS Paare anschliessen kann.

du hast die kabelgebundenen, passiven LS50, richtig? sonst wuerde ja ein neuer verstaerker keinen sinn ergeben...
+1
barabas30.09.17 10:57
Ja, die LS50 Wireless würde mich auch reizen. Hätte ich nicht schon ein ausgewachsenes HiFi System oder würde ich hier auf etwas kompakteres reduzieren wollen, würden die KEFs auf meiner Wunschliste wohl ganz weit oben stehen.
An meinen grossen Mac habe ich nun schon seit sehr vielen Jahren die B&W MM-1 hängen. Hier aufzurüsten, - nun zum einen steht es etwas abseits und so oft nutze ich das System nicht als das es wirklich rentabel wäre.
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dogdoc30.09.17 11:16
Besitzt denn der Subwooferausgang auch eine Korrektur der Laufzeit, so dass eine zeitrichtige Anpassung des Subwoofers erfolgt? Das haben z.B. die Nuberts. Bei dem Preis sollte das eigentlich selbstverständlich sein. Angaben darüber sind leider nicht zu finden, vermutlich, weil leider nicht vorhanden...
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Mac-Mania
Mac-Mania30.09.17 11:49
Ich würde mir gerne die LS50W zulegen, aber hauptsächlich per WiFi und iPhone nutzen wollen. Ich benutze Music. Bekomme ich nun die Musik auf die Boxen zB via AirPlay oder nicht? Im Artikel steht es ginge, in einem der Kommentare wird gesagt, es funktioniert nicht. Falls nicht "kompatibel" mit iPhone, macht es für mich keinen Sinn.
+1
mikeboss
mikeboss30.09.17 11:52
in welchem szenario braeuchte man eine laufzeitkorrektur fuer den sub (-ausgang)? die moeglichen einstellungen beim sub-ausgang der LS50W sind: low-pass frequency (40 Hz bis 250 Hz), sub gain (-10 dB bis 10 dB), Sub polarity (+/-) und on/off.
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mikeboss
mikeboss30.09.17 11:53
Mac-Mania
Ich würde mir gerne die LS50W zulegen, aber hauptsächlich per WiFi und iPhone nutzen wollen. Ich benutze Music. Bekomme ich nun die Musik auf die Boxen zB via AirPlay oder nicht? Im Artikel steht es ginge, in einem der Kommentare wird gesagt, es funktioniert nicht. Falls nicht "kompatibel" mit iPhone, macht es für mich keinen Sinn.

die dinger koennen KEIN Apple AirPlay. fuer mich absolut unverstaendlich. zumal die X300A AirPlay haben...

interessant ist/war: in der initialen version der firmware war im web-interface noch irgendwas von AirPlay zu lesen. in der aktuellen version ist davon nichts mehr zu sehen. trotzdem: KEIN AirPlay, von anfang an.
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Mac-Mania
Mac-Mania30.09.17 12:02
mikeboss

Vielen Dank für die Info. Dann hat sich das leider erledigt... 😩

Gibt es einen Workaround?
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mikeboss
mikeboss30.09.17 12:06
Mac-Mania
mikebossVielen Dank für die Info. Dann hat sich das leider erledigt... 😩

Gibt es einen Workaround?

man koennte es mit einer AirPort Express (2nd Gen) versuchen. die soll aber gehoerig jitter haben auf dem optischen ausgang (und in der folge fuer aussetzer sorgen). habe es selber nie ausprobiert. am besten einen Raspberry Pi mit HIFIBERRY DIGI+ habe ich so geloest. allerdings ist dann bei 44.1 KHz 16 Bit schluss.

https://www.hifiberry.com/products/digiplus/

als zuspieler am USB betreibe ich:
http://pcengines.ch/apu2.htm
und darauf laeuft
http://www.daphile.com

daphile laeuft auf jedem pc (-aehnlichen) rechner. kann ich nur empfehlen!
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dogdoc30.09.17 12:20
mikeboss
in welchem szenario braeuchte man eine laufzeitkorrektur fuer den sub (-ausgang)? die moeglichen einstellungen beim sub-ausgang der LS50W sind: low-pass frequency (40 Hz bis 250 Hz), sub gain (-10 dB bis 10 dB), Sub polarity (+/-) und on/off.
Eigentlich immer?
Erstens ist das Signal, das zum den Subs gelangt, evtl. ja auch schon verzögert, dann kommt die Verzögerung durch die Aktivsubs selbst dazu. Und am wichtigsten ist natürlich die unterschiedliche Entfernung der Subwoofer und Lautsprecher vom Hörplatz, die man damit ausgleichen kann. Dafür ist die Phaseneinstellung an den Subs ja bestenfalls nur eine Annäherung.
+1
orion30.09.17 12:29
hmm, daphile könnte ja noch viel mehr als die KEF vertragen können... es könnte ja auch aus PCM DSD machen. Die Kef machen daraus dann aber am USB wieder 192Khz/ 24bit. Das ist nicht soo optimal.

Lieber die DSD Dateien per DLNA Server (LAN) an DSD fähigen HiFi (Vor)Verstärker... von dort an Aktiv oder Passiv LS50(W)
+1
sonorman
sonorman30.09.17 12:42
mikeboss
Danke für den Hinweis. Das mit AirPlay muss ich (am Montag) noch mal genau mit KEF klären. Wird dann im Text entsprechend korrigiert.

dogdoc
Eine zusätzliche Laufzeitkorrektur für den Subwoofer, die über die Phasenregelung hinaus geht, ist in der Regel nicht notwendig. Ggf. wäre es aber gut, wenn der Sub eine stufenlos einstellbare Phasenregelung hätte. Die Einstellung erfolgt am Besten nach Gehör. Die meisten Surroundreceiver haben übrigens auch keine Laufzeitkorrekt-Regelung für Subs.
Siehe auch
+1
dogdoc30.09.17 13:15
Gerade Nubert hat ja seitdem (der Artikel ist von 2014 ) auf dem Gebiet der Subeinbindung z.B. mit dem nuControl einen großen Schritt gemacht. Die Korrektur der Phase (was ja nur eine Verschiebung der Basswelle bedeutet) ist eben keine Zeitkorrektur, wie sie z.B. im Lautsprecher für die Basstreiber optimal umgesetzt wird, sondern nur ein Behelf. Nubert empfiehlt ja sogar z.B beim nuControl, dazu die Hauptlautsprecher zu verzögern (z.B. http://www.nubert-forum.de/nuforum/viewtopic.php?f=32&t=3930 0&p=844436&hilit=verzögern#p844436).
+1
sonorman
sonorman30.09.17 13:51
dogdoc
Das ist mir alles klar, aber in der PRAXIS reicht eine gehörmäßig eingestellte Phase meist aus, bzw. eine aufwändige Messung und DSP-Korrektur bringt auch nicht mehr. Es sei denn, es ist eine sehr ungewöhnliche Sub-Aufstellung. Darum finde ich auch keineswegs, dass eine solche Korrektur bei Lautsprechern wie den LS50W „selbstverständlich“ sein müssten.

Subwoofer RICHTIG gemacht ist ein komplexes Thema und die meisten machen es am Ende doch falsch. Daher lautet meine Empfehlung seit jeher, auf Subwoofer wenn möglich zu verzichten und stattdessen lieber entsprechend potente Standlautsprecher zu nehmen. Die LS50W sind als Kompaktlautsprecher konzipiert und haben deren prinzipbedingte Vor- und Nachteile. Man macht aus ihnen mit einem Subwoofer keinen Ersatz für gute Standlautsprecher, sondern nur einen Kompromiss.
+1
Bitsurfer30.09.17 13:58
So gut diese Kef Wireless auch sein mögen, das Wireless System kann mich nicht hinterm Ofen hervorlocken. Das ist einfach suboptimal. Alleine schon wenn man beide LSP mit einem Kabel verbinden muss und das ganze Kabelgedöns.
Das macht Dynaudio wesentlich intelligenter mit der Xeo. Zu den Aktivlautsprechern gehört ein Connect boxe mit den ganzen Anschlüssen und die Boxe sendet wireless über eigenes WLAN das Signal an die LSP. Auch einzelne in Mono oder Multiroaming. Direkt draufstreamen kann man dann halt nicht, aber dafür hat man z.B. einen Networkplayer, idealerweise mit Vorverstärkerfunktion. Das ist unterm Strich wesentlich komfortabler.
+1
Orbital
Orbital30.09.17 14:12
aber in der PRAXIS reicht eine gehörmäßig eingestellte Phase meist aus, bzw. eine aufwändige Messung und DSP-Korrektur bringt auch nicht mehr.

Nach Gehör einstellen ist wie eine Temperatur durch fühlen zu ermitteln. Heutzutage gibt es hervorragende DSPs die den Job deutlich besser machen. Besonders einfach und effektiv machen es AV-Receiver, z.B. von Marantz/Denon die den Subwoofer mit einmessen.
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sonorman
sonorman30.09.17 15:14
Orbital
Nach Gehör einstellen ist wie eine Temperatur durch fühlen zu ermitteln. Heutzutage gibt es hervorragende DSPs die den Job deutlich besser machen. Besonders einfach und effektiv machen es AV-Receiver, z.B. von Marantz/Denon die den Subwoofer mit einmessen.
Schlechter Vergleich. Das Ohr ist manchmal das beste „Messinstrument“. Bei Subwoofern und der Phase trifft das besonders zu. Nicht umsonst empfehlen die meisten Hersteller zur Einstellung der Phase das Ohr als „Messinstrument“. (Z.B. ELAC, Bedienungsanleitung )

Mehr als eine aufwendig und mit fragwürdigem Ergebnis automatisch ermittelte Laufzeitkorrektur wäre ein Sub mit automatischer Raumeinmessung, wie z.B. die ELACs oder Velodyne. Damit werden für den Klang viel entscheidendere Parameter optimiert.

Aber Subwoofer sind hier ja eigentlich nicht das Thema.
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Guy30.09.17 15:16
sonorman
Endlich ein Test der LS50W. Ich hatte sie mir im November 2016, unbesehen natürlich, bestellt und schließlich im März dann bekommen. Ich war dann auch überrascht, kein AirPlay. Da ich ROON benutze hatte ich allerdings Glück grad in dem Moment kam ein update für die Software und es wurde das Sonos System als Endpoint unterstützt. Sonos kann allerdings kein HighRes, also suchte ich ein besserer Endpoint für ROON.

Gekauft habe ich den Auralic Altair, angeschlossen über AUX.
Musik liegt auf einem NAS.

Stutzig macht mich allerdings folgender Satz im Test:
"Es macht daher keinen Sinn, Musik von einem externen hochwertigen DAC zuzuspielen."

Heißt das nun in meinem Fall daß der DAC vom Altair gar nicht benutzt wird?
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sonorman
sonorman30.09.17 15:22
Guy
Stutzig macht mich allerdings folgender Satz im Test:
"Es macht daher keinen Sinn, Musik von einem externen hochwertigen DAC zuzuspielen."

Heißt das nun in meinem Fall daß der DAC vom Altair gar nicht benutzt wird?
Wenn Du den Digitalausgang des Altair nutzt, dann ja. Der DAC (D/A-Wandler) wandelt dann das Signal nicht in analog um, sondern reicht es quasi nur durch.

Wenn Du die Analogausgänge des Altair nutzt, dann wird das Signal auch vom Altair gewandelt. Aber analogsignale werden in den KEF immer erst mal digitalisiert, dann verarbeitet und anschließend wieder analog gewandelt. Also viel hin und her, bei dem die Qualitäten hochwertiger DACs wie dem Altair am Ende auf der Strecke bleiben.
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Orbital
Orbital30.09.17 15:25
Das Ohr ist manchmal das beste Messinstrument

Das Ohr ist überhaupt kein Messinstrument und sehr leicht zu täuschen. Damit kann man sich allenfalls etwas schön hören.
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sonorman
sonorman30.09.17 15:39
„Messinstrument“ ist in dem Zusammenhang natürlich nicht wortwörtlich zu nehmen.
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orion30.09.17 15:40
Orbital
Das Ohr ist manchmal das beste Messinstrument

....Damit kann man sich allenfalls etwas schön hören.

Das ist doch der Sinn der Sache! Das es für einen selbst schön klingt. Deshalb kann man sich ja so trefflich über Klang streiten
Guter Klang ist immer auch eine persönliche Angelegenheit.
+2
orion30.09.17 16:02
orion
Orbital
Das Ohr ist manchmal das beste Messinstrument

....Damit kann man sich allenfalls etwas schön hören.

Das ist doch der Sinn der Sache! Das es für einen selbst schön klingt. Deshalb kann man sich ja so trefflich über Klang streiten
Guter Klang ist immer auch eine persönliche Angelegenheit.

Hier ist meine Kombi dazu:
LS 50 und Technics SU-C550 auf Tonschieferplatten aus dem Hunsrück (bitte nur die verwenden... ist gut für die Höhenauflösung )

+1
kerouak30.09.17 17:14
Ich habe die LS50W jetzt auch schon ein paar Monate bei mir stehen und bin immer noch begeistert.
Für Vergleichszwecke stehen sie und die "inaktiven" LS50, bei mir genau nebeneinander auf je einer dicken Multiplexplatte, die auf den Ständer geschraubt ist.
So kann ich durch Umschalten sehr schön die Unterschiede zwischen Aktiv und Passiv hören.
Die Aktiven gefallen mir deutlich besser.

Klanglich bin ich sehr zufrieden mit den Neuen.
Die Bedienung mit der App und der mitgelieferten Fernbedienung lassen jedoch sehr zu wünschen übrig. Da sollte KEF sich mal anstrengen und was Ordentliches auf die Beine stellen.

Es geht z.B. gar nicht, dass man über die App nicht mal die Lautstärke regeln und die Quellen umschalten kann. Das wäre schon mal die Mindestvoraussetzung.
Über die restlichen Funktionen sollten sie auch mal drüberschauen.
Die kleine IR-Fernbedienung tut ihren Dienst bei mir auch nur widerwillig.
Mal geht's, mal nicht.

DLNA ist für mich keine rechte Option, da kein Lautstärke-Angleich bei Playlisten möglich ist, gapless nicht funktioniert und es mit JRiver Mediacenter 23 bei jedem Titelwechsel einen kleinen Dropout gibt (liegt wohl an JRiver).

Also nutze ich den USB-Eingang und TosLink vom Fernseher.
Manchmal ist sogar Bluetooth ganz nützlich, wenn auch klanglich keine Alternative.

Ich würde den Lautsprecher aber wegen seines exzellenten Klangs jederzeit wieder kaufen.
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Mac-Mania
Mac-Mania30.09.17 18:43
mikeboss

prima, vielen Dank dir nochmal für die Infos. War heute im Hifiladen und hab die Boxen tatsächlich mal Probe gehört. Über Bluetooth würde es gehen, wird den Boxen allerdings nicht 100% gerecht. Muss mal weiter überlegen...
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redbear01.10.17 09:50
DAS ist doch mal n wirklich ausgearbeiteter Test.
Danke für die Mühen.
Werde mal zum Hifi Heini dackeln und mir den Spass anhören.
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Hot Mac
Hot Mac01.10.17 12:55
Erst mal Chapeau!
Den Artikel hast Du richtig gut geschrieben.

Ich hab die KEFs schon eine Zeitlang im Einsatz.
Eigentlich hab ich sie fürs „Kinderzimmer“ meines Sohnes gekauft.
Mit Stands – sind nicht die originalen, sehen aber gut aus – hab ich nicht mal die Hälfte des von Dir genannten Preises bezahlt. Na ja, mein erstes Auto hat weniger gekostet.

Ich hab die Dinger – quasi unter der Hand – gekauft.
Der Typ musste seinen Laden schließen.
Er hatte aber noch genug Kohle, um mir meine Omega abzukaufen.
Das sind so Geschichten, die nur mir passieren – Hot Mac unterwegs.

Mittlerweile zieren die KEFs das Wohnzimmer der Mutter meines Sohnes.
Die Dinger sehen nicht nur hammermäßig aus, sie tönen auch hervorragend!
Ich hab die weiße Variante ergattert, was in Verbindung mit Terrakotta-Fliesen, einem weißen Klavier und dem Subwoofer, den Du mir vor Jahren empfohlen hast, supergeil kommt.

Ich verfüge natürlich nicht über Deine Erfahrung und das daraus resultiernde Wissen, glaube aber, dass ich, wenn es um Sound geht, ganz gut mitreden kann.

Die KEFs sind, meiner Meinung nach, das Beste, was man momentan fürs hart verdiente Geld bekommen kann.
Klar, 2300 Flocken sind schon ’ne Hausnummer, die man nur sehr schwer fußläufig erreichen kann, aber man wird echt belohnt.

Ich war und bin noch immer von der Räumlichkeit und der Dynamik, die diese kleinen Dinger abbilden, begeistert.
Ich hab in meinem eigenen Wohnzimmer kindersarggroße Lautsprecher stehen ...
Das kann man zwar nicht vergleichen, wenn man allerdings bedenkt, das man für weitaus weniger Kohle einen enormen Sound erhält, dann ist das schon eine Überlegung wert, oder?

Ich hab, wenn ich HIFI-Gedöns teste oder kaufe, immer meine eigene Mucke dabei.
Mein Song „April” – Titelmusik des neuen Jim Jarmusch Films (Angeber-Modus wieder aus) dient mir immer als Referenz.
Kläre gerade ab, ob ich den Link zum kostenlosen Download hier posten darf.
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TheMaXim
TheMaXim01.10.17 13:50
Welcher subwoofer wurde denn empfohlen ?
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Hot Mac
Hot Mac01.10.17 13:55
TheMaXim
Welcher subwoofer wurde denn empfohlen ?

Ein Elac!
Damals in Verbindung mit den Adam 5s!
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