Das iBook feiert 20. Geburtstag
Bevor Steve Jobs zu Apple zurückkehrte, bot der Konzern ein schier unglaubliches Sortiment an verschiedenen Mac-Modellen an – kaum ein Kunde und auch manch Händler durchblickte das Durcheinander aus Quadra, Centris, Performa, unendlich vielen PowerMacs und PowerBooks noch.
Eines von Jobs' Zielen war es damals, die angebotenen Mac-Modellreihen stark zu vereinfachen und fortan nur noch vier Modellsparten anzubieten: Laptop und Desktop, jeweils für Heimnutzer und den Pro-Markt.
Nachdem der iMac, PowerMac G3 und neue PowerBooks vorgestellt waren, fehlte nur noch ein Quadrant: Ein Laptop für Heimanwender. Im Juni 1999 stellte Apple das iBook vor – ein iMac zum Mitnehmen, so Jobs:
Durch die eigenwillige Gestaltung des Gehäuses bekam das Laptop schnell den Spitznamen "Barbis Klodeckel". Aber durch pfiffige Details wie zum Beispiel einen ausklappbaren Tragegriff und ein recht widerstandsfähiges Gehäuse fand das Laptop schnell viele Anhänger – trotz des nicht gerade günstigen Einstiegspreises von 1.599 Dollar.
Für den Preis gab es ein 12,1-Zoll-Bildschirm mit 800x600 Pixeln, einen PowerPC G3 mit 300 Mhz sowie 32 MB RAM und eine ATI Rage Mobility mit 4 MB VRAM. Ein CD-Laufwerk war ins Gehäuse integiert. Für viele Diskussionen sorgte Apples Verzicht auf alle vor wenigen Jahren noch gängigen Apple-Schnittstellen: Weder ADB, noch SCSI fand sich am iBook – es wurde wie schon beim iMac nur noch auf USB gesetzt. Auch das Gewicht wurde kritisiert: Mit über drei Kilogramm war das iBook wahrlich kein Leichtgewicht.
Die drahtlose ZukunftHeute ist es selbstverständlich, mittels WLAN oder Mobilfunk drahtlos auf das Internet zuzugreifen – vor 20 Jahren war dies noch Zukunftsmusik. Das iBook war das erste Laptop für den Massenmarkt mit integrierter WLAN-Karte – damals konnte unter optimalen Bedingungen 11 MBit drahtlos erreicht werden (802.11b-Standard). Apple ebnete mit der Vorstellung des iBooks wie auch der AirPort-Router den Weg zur breiten Etablierung von drahtlosen Netzwerken. Bei der damaligen Vorstellung demonstrierte Phil Schiller durch einen Sprung aus mehreren Metern Höhe, dass selbst dort die drahtlose Übertragung nicht abgebrochen wird:
Auf YouTube findet sich die gesamte Vorstellung des iBooks auf der MacWorld New York 1999:
Drei Modellgenerationen des "Clamshell"-iBooksInsgesamt veröffentlichte Apple drei verschiedene Modellreihen des iBooks, bevor die Modellreihe von einem völlig neuen iBook mit weniger gewöhnungsbedürftigem Design abgelöst wurde. Das Original-Modell stellte Apple im Juni 1999 vor, bevor es das iBook SE im Februar 2000 ablöste (schnellerer Prozessor, mehr Ram). Als letztes Modell kam im September 2000 das iBook mit Firewire und noch schnellerem G3-Prozessor auf den Markt, bevor es vom iBook G3 (Codename "Snow") im Mai 2001 abgelöst wurde.