Das iPhone-/iPad-/Watch-Event: Ein (kritisches) Fazit
"Es war im Vorfeld alles bekannt und Apple stellte genau vor, was jeder erwartet hatte." Mit dieser Aussage lässt sich das heutige Event am besten beschreiben. iPhone SE, ein kleineres iPad Pro sowie neue Armbänder bei der Apple Watch. Die größte Überraschung stellte da noch die deutliche Preissenkung der Apple Watch dar. Angesichts des nur schwer nachvollziehbaren Umrechungskurses, den Apple inzwischen anlegt, werden aus 299 Dollar allerdings 349 Euro und aus 349 Dollar für die Variante mit 42 mm 399 Euro. Damit hat Apple durchaus eine Preisregion betreten, die als Kampfpreis zu bezeichnen ist - vor allem in den USA, wo die Schwelle von 300 Dollar unterschritten wurde.
iPhone SE überraschend günstig - in den USADas iPhone SE erschien ebenfalls weitgehend wie erwartet - erfreulicherweise mit aktuellem A9-Prozessor und nicht mit dem A8-Chip des Jahres 2014. Auch der Dollarpreis überrascht - mit 399 Dollar für das Modell mit 16 GB Kapazität hatten nur die größten Optimisten gerechnet. Ein Blick in den deutschen Apple Store lässt einen jedoch verdutzt die Augen aufreißen: Was auch immer der Hintergedanke war, aber Apple rechnet 399 Dollar in 489 Euro um. Selbst bei vorsichtiger Kalkulation ist dies nicht mehr nachvollziehbar und entspricht dem schlechtesten Umrechnungskurs, den Apple je anlegte. Auch bei den deutlich ungünstigeren Eurokursen des letzten Jahres hatte Apple nicht einen derartigen Aufschlag einkalkuliert. Zwar beinhaltet der Europreis bereits die Umsatzssteuer, der Dollarpreis nicht, dennoch ist der angesetzte Umrechnungskurs zumindest sehr fragwürdig.
iPad Pro 9,7" - ebenfalls wie erwartetDas iPad Pro 9,7" wurde ein kleines iPad Pro 12,9" und bringt dieselbe beeindruckende Rechenleistung und Ausstattung mit. Außerdem bietet Apple nun auch 256 GB Speicherkapazität, zuvor waren es nur maximal 128 GB. Das neue iPad Pro 9,7" ist damit ohne Zweifel ein überzeugendes Produkt - bis auf das verbesserte Display überraschte Apple aber mit keiner technischen Innovation.
Apples SelbstdarstellungWie ausführlich Apple demonstrierte, intensiv Umweltschutz als leitendes Ziel beherzigt zu haben und wie stark das Unternehmen die medizinische Forschung voranbringen will, kann marketingmäßig als sehr geschickter Zug angesehen werden. Die Botschaft kam auf jeden Fall an - Apple ist nicht nur ein gesichtsloser Riese, der ausschließlich auf hoher Verkaufszahlen schielt.
FazitMan darf sich die Frage stellen, ob für die Neuerungen des heutigen Abends nicht auch Pressemitteilungen ausreichend gewesen wären, da Apple keinerlei technische Revolutionen oder überraschende Innovationen ankündigte. Alles war solide Hausmannskost, aber eben nicht nicht mit den Apple-Überraschungen, die sich viele Nutzer so wünschen. Die Gerüchtequellen waren hingegen diesmal auch so detailliert mit korrekten Informationen versorgt, dass schon allein deswegen im Vorfeld kaum Spannung aufkam. Nahezu jegliche Kleinigkeit war bereits vor Wochen nachzulesen. Dies kann natürlich nicht Apple angelastet werden - allerdings ist auffällig, wie schlecht diesmal die Geheimhaltung der Produkte funktionierte. Doch selbst wenn die Geräte nicht bekannt geworden wären - ein Produktfeuerwerk sieht auf jeden Fall anders aus.