Das iPad Pro 11“ – Weitere Hardware-DetailsUSB-C statt LightningDie Zeit war reif. Zu seiner Zeit, als es USB-C 3.x noch nicht gab, war Lightning die richtige Wahl von Apple. Ich möchte behaupten, ohne Lightning gäbe es USB-C in seiner heutigen Form und Leistung gar nicht. Aber da sich Lightning nun mal vorhersehbar nicht auf anderen Plattformen durchsetzen konnte und USB-C plattformübergreifend akzeptiert wird, ist die Zeit für den kleinen Lightning-Stecker nun zumindest beim iPad abgelaufen. Nach dem Schwenk auf USB-C ändert sich für den Verbraucher erst mal gar nicht so viel. Es sei denn, man hat überdurchschnittlich viel in Dockinglösungen mit Lightning-Stecker investiert. Die gehören damit zum alten Eisen.
Die Zahl der USB-C-Peripheriegeräte und -Docks steigt mit zunehmender Rasanz. Wie es mit deren Kompatibilität am neuen iPad Pro bestellt ist, muss die Praxis zeigen. Stand jetzt können am USB-C-Port des iPads externe Monitore angeschlossen werden, die Grafik über das USB-Protokoll unterstützen. Monitore mit Thunderbolt-Anschluss funktionieren nicht, auch wenn das der selbe Stecker ist. Was leider auch (noch?) nicht geht, ist der Anschluss externer USB-Massenspeicher wie Sticks, HDDs und SSDs.
Trotz gravierender Einschränkungen gegenüber dem, was man von USB via Mac gewohnt ist, dürfte USB-C an iDevices (bestimmt ab der nächsten Generation auch in iPhones) viel nützliches bereit halten.
Keine Kopfhörerbuchse mehrDem Vorbild der jüngsten iPhones folgend gibt es nun auch am iPad Pro keinen analogen Kopfhörerausgang mit 3,5 mm Klinkenbuchse mehr. Nachdem sich Der Sturm der Entrüstung schon eine Weile an den iPhones ohne Klinkenbuchse abgearbeitet hat, kommt dieser Umstellung am iPad nur noch wenig Aufmerksamkeit zu. Die Konsequenzen daraus sind allerdings in der Praxis auch gering, weil es (gute) andere Möglichkeiten zur Kopfhörerverbindung mit den iDevices gibt. Vermutlich haben das inzwischen auch die größten Fans der Klinkenbuchse herausgefunden und sich mit dem Umstand abgefunden oder arrangiert. Jedenfalls loderte diese Kritik beim neuen iPad Pro nur kurz und schwach auf.
Kurz ausprobiert: Der
hier getestete beyerdynamic DAC und Kopfhörerverstärker Impacto Universal, der u.a. mit einem USB-C-Kabel ausgeliefert wird, funktioniert damit am neuen iPad Pro. Ich hatte jedoch noch keine Zeit, die Verbindung auf Herz und Niere zu testen. Wer einen einfachen Adapter Klinke-auf-USB-C sucht, findet entsprechende Produkte für wenige Euro bei
Amazon, die in der Regel am iPad Pro funktionieren sollten. Im Zweifel kann man natürlich auch auf das
Original von Apple für 10 Euro zurückgreifen. Wie bei den neuen iPhones gehört dieser Adapter auch beim iPad Pro nicht zum Lieferumfang.
Interne LautsprecherAuch ohne Kopfhörer verspricht Apple für das neue iPad Pro einen
„noch beeindruckenderen Sound“ dank neu entwickelter Schallwandler mit getrenntem Tief- und Hochtöner. Wieder in jeder Ecke einer, so dass die Ausrichtung egal ist. Nun, einen alten Audiofreak wie mich kann Apple damit nicht beeindrucken, aber unbestritten klingt es über das neue iPad Pro deutlich klarer und ausgewogener, als über das iPad Pro 9,7“. Und das trotz flacherem Gehäuse.
Smart Connector und Pencil-HalterungDer in der Vergangenheit wenig beachtete Smart Connector – eine magnetische Daten- und Stromverbindung über drei Pins – ist auch am neuen iPad vorhanden. Allerdings ist der Smart Connector von der linken Gehäuseseite auf die Rückseite am unteren Ende gerutscht. Damit sind Zubehöre wie die Logitech Base (
Testbericht) nicht mehr nutzbar. Der Smart Connector dient in erster Linie der Verbindung mit Apples
Smart Folio Keyboard. Ob sich andere Hersteller noch mal trauen, dafür Zubehör anzubieten, bleibt abzuwarten.
An der rechten Seite des Gehäuses befindet sich jetzt eine magnetische Halterung für den neuen Apple Pencil mit induktiver Aufladung durch den iPad-Akku. Vielleicht war der Wunsch nach einer solchen Stift-Befestigung ein wichtiger Grund für den Designwechsel des Gehäuses mit einer flachen Kante. – Form follows function.
BluetoothIm Gegensatz zum neuen MacBook Air bietet das iPad Pro Bluetooth in der neuesten Generation 5.0. Theoretisch bedeutet das doppelte Geschwindigkeit, vierfache Reichweite und achtfache Größe für Datenpakete. Ob und wie sehr sich das in der Praxis bemerkbar macht – etwa in Sachen Reichweite innerhalb von Räumen beim Musikstreaming – muss sich erst noch zeigen. Dafür hat die Zeit bisher nicht gereicht.
AkkuDie Zeit reichte noch nicht aus, um genauere Angaben zur Akku-Ausdauer machen zu können. Seit Mittwoch habe ich das iPad erst einmal neu aufgeladen. Laut Apple und auch gefühlt hat sich nicht viel geändert. Es bleibt bei den von Apple versprochenen ca. 10 Stunden.