Das zweite "It's show time"-Event – Kein Zufall, dass Apple den Slogan noch einmal verwendet
Bei manch einem klingelte direkt etwas im Hinterkopf, als Apple das kommende "It's show time."-Event ankündigte. In recht unüblicher Manier verwendete Apple nämlich einen schon vor vielen Jahren eingesetzten Slogan erneut – normalerweise lässt sich die Marketingabteilung jeweils einen neuen Titel einfallen. Besagte Wiederholung ist aber sicherlich nicht einfach nur Unachtsamkeit oder ein Zufall. Es erscheint naheliegend, dass Apple an das 2006er "It's showtime"-Event (ohne Leerzeichen zwischen "show" und "time") anschließen möchte, denn inhaltlich baut die Veranstaltung wohl auf den damaligen Vorläufer auf.
Frühere Showtime: Die GrundsteinlegungApple hatte im September des Jahres 2006 bekannt gegeben, sich in einen ganz neuen Markt vorzuwagen. Dafür stellte man nicht nur neue Hardware, sondern auch Software vor. Zunächst einmal erfolgte die Präsentation des "iTV", wie der Codename der ersten Generation des Apple TV zu jenem Zeitpunkt noch lautete. Marktbeobachter überboten sich mit Prognosen, welch enormes Potenzial das Apple TV habe – und den Erfolg des iPods ganz sicher sogar übertreffen werde. Allerdings konnte Apple bekanntlich erst mit späteren Generationen des TV-Geräts nennenswerte Verkaufszahlen erlangen.
Ebenso wichtig war aber auch die andere Vorstellung des Abends, nämlich iTunes 7. Nachdem der iTunes Store zuvor auf den Vertrieb von Online-Musik ausgerichtet war, gab es fortan (in den USA) auch Spielfilme zu erwerben. Mit 75 Titeln war die Auswahl zunächst noch sehr übersichtlich, allerdings baute Apple das Sortiment kontinuierlich aus. Im Herbst 2006 legte Apple somit den Grundstein für das, was nun im Jahr 2019 ganz groß werden soll.
"Show time" – 2019 und 2006
Heutige Show time: Jetzt wird ausgebautDie Art und Weise, wie Apple das neuerliche Event ankündigte, deutet stark auf den erwarteten Filmdienst hin. Der wesentliche Unterschied zum iTunes Store für Filme liegt auf der Hand: Streaming statt Download – und außerdem eigenproduzierte Inhalte anstatt nur Filme und Serien von anderen Studios. Der Stellenwert des Apple TV sinkt wohl, denn AirPlay und iTunes sollen auf zahlreiche Smart TVs von Drittanbietern kommen, die Bedeutung der Inhalte nimmt zu. Apples Dienste-Strategie sieht vor, Content/Software zunehmend höher als Hardware zu bewerten. Daher ist es für Apple wichtiger, viele Abonnenten zu gewinnen – und nicht so sehr für möglichst hohe Verkaufszahlen des Apple TV zu sorgen.
Man darf sehr gespannt sein, wann der TV-Dienst startet. Jüngsten Berichten zufolge gab es Verzögerungen, da Apple angeblich Unmut bei den Produzenten der Apple-Serien
hervorrief. Allerdings benötigt Apple auch nicht zwingend von Anfang an alle exklusiven Inhalte – die Markteinführung wird durch Fehlen einiger Apple-Serien nicht blockiert. Auch die Frage zur internationalen Verfügbarkeit bleibt spannend. Viele Medienangebote gab es zunächst immer nur in den USA und erst viel später international. Bei Apples eigenen Inhalten gibt es keine komplizierten Verhandlungen zu lokalen Verwertungsrechten – bei lizenziertem Content anderer Studios hingegen schon. Dies könnte dazu führen, hierzulande zunächst noch auf "Apple Movies" verzichten zu müssen. Am 25. März wissen wir mehr, denn dann findet die Veranstaltung im Steve Jobs Theater des Apple Parks statt.