Push-Nachrichten von MacTechNews.de
Würden Sie gerne aktuelle Nachrichten aus der Apple-Welt direkt über Push-Nachrichten erhalten?

DeepL-Gründer über KI: "Viele Indizien sprechen für eine Blase"

DeepL hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2017 rasant zu einem der führenden Anbieter von Übersetzungsdiensten entwickelt. Das Kölner Unternehmen überzeugt durch eine Übersetzungsqualität, die selbst Giganten der Branche wie Google Translate herausfordert. Inzwischen bietet DeepL nicht nur KI-gestützte Übersetzungen in 33 Sprachen an, sondern auch einen KI-Schreibassistenten. Mit mehr als 1000 Mitarbeitern und einer globalen Präsenz ist DeepL längst kein kleines Startup mehr, sondern ein ernst zu nehmender Player im globalen KI-Markt.


Die Wurzeln des Erfolgs
Jaroslaw Kutylowski, Gründer und CEO des Unternehmens, führt den Erfolg auf eine gezielte Spezialisierung und tiefgehende Expertise zurück. Anders als die großen Tech-Konzerne, die ihre Ressourcen auf viele unterschiedliche Projekte verteilen müssen, hat DeepL von Beginn an den Fokus klar auf die Entwicklung einer überlegenen Übersetzungstechnologie gelegt. „Unsere Übersetzungsqualität war immer führend in dem Bereich“, betont Kutylowski und verweist im Startup-Podcast auf die kontinuierliche Forschung und Entwicklung, die DeepL betreibt.

Europäische Wurzeln als Vorteil
Ein weiterer Erfolgsfaktor von DeepL ist laut Kutylowski die europäische Herkunft des Unternehmens. Die kulturelle Vielfalt und das tiefe Verständnis für Sprachen, das in Europa beheimatet ist, haben maßgeblich dazu beigetragen, dass DeepL Übersetzungen anbieten kann, die nicht nur präzise, sondern auch kontextuell und stilistisch angemessen sind. Dies sei ein klarer Vorteil gegenüber den globalen Tech-Giganten, deren Ansatz oft standardisierter ist.

Der Wendepunkt des KI-Booms
Auf den aktuellen Zustand des KI-Marktes angesprochen, warnt Kutylowski vor einer möglichen Blase. Seiner Meinung nach befinden wir uns an einem Wendepunkt, an dem Unternehmen beginnen, zwischen Hype-Produkten und tatsächlich wertschöpfenden Technologien zu unterscheiden. Kutylowski sieht diese Entwicklung jedoch als natürlichen Zyklus in der Evolution neuer Technologien. „Am Ende muss man sich die Frage stellen: Welche realen Probleme kann ich lösen?“, sagt Kutylowski und fährt fort: „Eigentlich ist das ein natürlicher Zyklus bei der Entwicklung jeder Technologie. Man sieht immer wieder, dass nach dem anfänglichen Aufschwung doch irgendwann eine Phase der Ernüchterung kommt“.

Kommentare

sharif28.08.24 17:02
Also Klarna scheint jedenfalls stark an KI zu glauben.

0
Peter Eckel28.08.24 18:40
Dann bin ich ja froh, daß so ein grundsolides Unternehmen wie Klarna an "KI" glaubt.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+7
Juanonline28.08.24 18:47
An der griechischen Sprache scheitern alle jämmerlich. Mit und ohne KI. Auch deepl. (Ich übrigens auch… noch )
+1
Kehrblech28.08.24 18:48
Ich glaube, Kutylowski hat recht. Der "Spielkram" von wegen Bildergenerierung etc. für jedermann wird sich bald verbraucht haben. Dann kommen die wirklich nützlichen Spezialanwendungen für jeweils beschränkte Einsatzgebiete. So ist der Gang der Softwareentwicklung, denke ich, schon immer bei solchen Hypes gewesen.
+8
Peter Eckel28.08.24 19:32
Am Ende des Tages muß sich der Aufwand - und der ist immens - lohnen. Sonst stirbt das Geschäftsmodell. Und die Kosten sind hoch, insbesondere durch den abartigen Energieverbrauch, der beim Trainieren komplexer Modelle anfällt. Strategisch vielleicht keine gute Idee, wenn die halbe Welt versucht, ihren CO2-Footprint zu reduzieren.

Deepl hat eine der Nischen eingenommen, in denen "KI" einen guten Job machen kann und wirklich hilfreich ist. Das trifft aber belieibe nicht auf alles zu. Sie haben billige, weil leicht verfügbare, Trainingsdaten und die Ergebnisse sind wirklich gut - weil neuronale Netze und Sprache sehr gut zusammenpassen.

Es wird noch ein paar solcher Nischen mehr geben. Bilderkennung ist ein interessantes Feld (und da hat das Ganze dann auch gleich eine große Schattenseite im Bereich "KI"-Gesichtserkennung). Analyse von Audiodaten ebenfalls.

Ansonsten lasse ich mich mal überrachen, wäre aber erstaunt, wenn in fünf Jahren noch viel Aufgebens von diesem Hype gemacht würde. Erinnert sich jemand an Blockchain?
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+8
sonnendeck29.08.24 09:21
da gibt es schon seit zwei Monaten eine Warnung von Goldmann und Sachs an ihre Kunden, das sie von einer Blase ausgehen, allen voran werden die exorbitanten Hardware / Personal kosten für Entwicklung angeführt.
+2
Peter Eckel29.08.24 11:23
Peter Eckel
Ansonsten lasse ich mich mal überrachen, wäre aber erstaunt, wenn in fünf Jahren noch viel Aufhebens von diesem Hype gemacht würde. Erinnert sich jemand an Blockchain?
Freud
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
0
Deneb
Deneb29.08.24 12:27
90% aller Büroarbeit ließe sich heute schon durch KI ersetzen. Da ist ein gewaltiger Markt, der noch gar nicht erschlossen ist. Oder Hotline "Mitarbeiter", die sofort ohne Warteschlange erreichbar sind und fließend deine Sprache sprechen. Der eigentliche Wandel hat noch gar nicht begonnen. Das wird garantiert nicht im Sande verlaufen.
-1
Peter Eckel29.08.24 15:48
Deneb
90% aller Büroarbeit ließe sich heute schon durch KI ersetzen. Da ist ein gewaltiger Markt, der noch gar nicht erschlossen ist. Oder Hotline "Mitarbeiter", die sofort ohne Warteschlange erreichbar sind und fließend deine Sprache sprechen. Der eigentliche Wandel hat noch gar nicht begonnen. Das wird garantiert nicht im Sande verlaufen.
Lassen wir uns überraschen. Ich wette dagegen.
Ceterum censeo librum facierum esse delendum.
+1

Kommentieren

Sie müssen sich einloggen, um die News kommentieren zu können.