Der Kopfhörerhimmel ist offen! – Test Focal ELEAR High End Bügelkopfhörer
Focal ELEAR – VorstellungAls das Paket mit den drei Focal Testkopfhörern vom deutschen Vertrieb
music line eintraf, war ich erst mal von der Größe des Kartons überrascht. Da passte auch ein ausgewachsener Receiver oder Endverstärker rein. Der Hauptgrund dafür, dass die Versandabteilung einen so großen Karton wählte, ist die Verpackung des Elear. Der kommt nämlich in einer ziemlich voluminösen Schmuck-Box zum Kunden, die noch mal extra in einem Karton steckt.
In dieser geräumigen Kopfhörergarage stecken zwischen dem in weichen Schaustoff eingebetteten Elear die zugehörigen Dokumente und in einem separaten Fach liegt das 3m lange Anschlusskabel mit 6,35mm Klinkenstecker. Mehr Zubehör ist nicht dabei. Keine Austausch-Ohrpolster, kein zweites Kabel für Mobilgeräte, keine Steckeradapter, kein Putztuch, oder womit andere Hersteller sonst noch versuchen, das Gesamterlebnis zu steigern. Bin ich deswegen enttäuscht? – Nein. Mehr als das, was sich im Karton des Elear findet, braucht es nicht für ein tolles Unboxing-Erlebnis – und für den Betrieb erst recht nicht. Noch mehr gefreut hätte ich mich allerdings, wenn noch ein etwas kürzeres Kabel (ca. 1,2m, gleiche Qualität) beigelegen hätte, denn da wo ich die meiste Zeit Kopfhörer nutze – am Desktop – müssen extra lange Wohnzimmerstrippen immer irgendwie in Schlaufen gelegt (nicht aufgerollt!) und verlegt/verstaut werden.
Apropos Kabel. Das beim Elear mitgelieferte ist nicht nur lang, sondern auch ziemlich dick und schwer. Zum Glück ist es dabei recht flexibel und da der größte Teil irgendwo auf dem Tisch oder dem Boden liegt, ist das Gewicht kein Faktor und addiert sich nur unwesentlich zu dem mit 440g ziemlich schweren Elear hinzu. Angeschlossen wird es an den Hörermuscheln mit Mono-Klinkensteckern. Das heißt, der Elear ist intern nicht symmetrisch verdrahtet, wie beispielsweise der beyerdynamic T 1. (
EDIT: Nach Rücksprache mit dem Vertrieb habe ich erfahren, dass sich der Elear doch symmetrisch anschließen lässt. Die Masse ist nur nicht auf die Hörergehäuse gelegt.)
Gehäuse und Verarbeitung des Elear begeistern auf ganzer Linie. Sein Design ist eher zurückhaltend und wirkt vielleicht auf den ersten Blick etwas unscheinbar, aber es ist – nach meinem Dafürhalten – sehr elegant, zeitlos und hat eine eigenständige Identität, was ihm einen hohen Wiedererkennungswert verleiht. Materialwahl und Verarbeitung sind über jeden Zweifel erhaben und liegen auf einem gänzlich anderen Niveau, als etwa der etwas Plastik-lastige LISTEN. Die sanft geschwungenen Aufhängungen der Hörergehäuse sind aus Metall, ebenso wie die Gitterabdeckungen an Außenseite. Die eigentlichen Gehäuse sind offenbar aus Kunststoff, aber aus sehr hochwertigem. Der Bügel ist außen mit feinem Leder und innenseitig mit Alcantara-ähnlichem Material verkleidet. Die dicken Ohrpolster aus weichem Memoryschaum sind mit einem Mikrofaserstoff bezogen.
Ähnlich wie beim beyerdynamic T 1 hat auch der Elear keine sichtbaren Gelenke, um die laterale Beweglichkeit der Hörer zu gewährleisten. Stattdessen ist die Metall-Aufhängung dort wo sie in den Bügel übergeht, leicht beweglich gelagert. Alles am Elear wirkt wie aus einem Guss.