Der Niedergang der Jailbreaks: Cydia Store schließt die Pforten
Der Cydia Store war in den letzten 10 Jahren praktisch ein Synonym für iPhone-Jailbreaks. Nutzer konnten sich darüber mit iPhone-Software versorgen, die Apple im offiziellen App Store verbot. Da der Jailbreak-Boom der frühen iPhone-Jahre aber schon lange abgeklungen ist, lohnt sich das Geschäft mit entsprechenden Alternativen zu Apples App Store immer weniger. Folgerichtig kündigte Cydia-Store-Betreiber Jay "Saurik" Freeman kürzlich das Ende des Online-Softwareshops an, der nach wie vor zahlreiche im App Store nicht erlaubte Anwendungen bereithält. Freeman erklärt den Schritt auch mit einer Sicherheitslücke und finanziellen Aspekten.
Sicherheitslücke, Verlustgeschäft und fehlende LeidenschaftDas zwar schon angekündigte, aber jetzt dennoch früher als erwartete Ende des Cydia Store
begründet Freeman mit einer Sicherheitslücke. Die Schwachstelle ermöglichte es unter Umständen, Apps ohne die Einwilligung des jeweiligen Nutzers zu kaufen und den Betrag über dessen PayPal-Account abbuchen zu lassen. Da inzwischen aber ohnehin kaum mehr jemand im Cydia Store eingeloggt sei und etwas kaufe, sei es mehr oder weniger ein unbedeutendes Problem, so Freeman.
Trotzdem zieht er das Ende des Stores vor. Freeman verliere Geld mit dem App-Shop und er könne einfach keine Leidenschaft mehr für den weiteren Betrieb aufbringen, so der Hacker. Manchmal zweifelte er wegen des großen Aufwands für den Store und dem „irrationalen Hass“ vieler Nutzer gegen ihn aufgrund des scheinbar ausbeuterischen Geschäftsmodells sogar an seiner geistigen Gesundheit. Berichten zufolge ist Cydia selbst weiterhin als Paketmanager verfügbar. Andere Entwickler können darüber immer noch Bezahl-Apps für Jailbreak-Geräte bereitstellen.
Die nachlassende Bedeutung von JailbreaksDa es dem iPhone in den ersten Betriebssystemversionen noch an elementaren Features wie komfortablem Copy and Paste, einem ausgefeilten Benachrichtigungssystem oder Multitasking-Funktionen fehlte, erschienen seinerzeit regelmäßig von Hackern manipulierte Versionen des Betriebssystems – sogenannte „Jailbreaks“, die zwar Apples Sperren außer Kraft setzten, aber auch Sicherheitsrisiken einführten. Den anfänglichen Mangel essenzieller Features merzte Apple mit jeder neuen iOS-Version aber mehr und mehr aus, sodass Jailbreaks in der Folge immer uninteressanter wurden. Zudem machen es Apples zunehmend komplexeren Sicherheitsvorkehrungen Hackern immer schwerer, neuere iOS-Versionen zu knacken.