Der Power Mac G4 Cube: Eine Legende wird 20 Jahre alt
Von vielen Cube-Fans wird der Power Mac G4 Cube als schönster Mac aller Zeiten bezeichnet – eine Beschreibung, die auch Steve Jobs bei der Produktvorstellung im Juli des Jahres 2000 wählte. In einem Quader aus Acrylglas untergebracht befand sich die Hardware eines regulären Power Mac G4. Es herrschte weitgehend Einigkeit, dass Apple einen der designtechnisch gelungensten Computer erschaffen hatte, den es je gab. Allerdings führte diese Ansicht nicht dazu, dass der Power Mac G4 Cube auch viele Kunden fand. Der Cube wurde mit 450 oder 500 MHz (G4-Prozessor) zu einem Preis ab 1.799 Dollar eingeführt, das waren trotz vergleichsweise schwacher Ausstattung 200 Dollar mehr als ein vergleichbarer Power Mac G4.
Schön, leise, teuerZwar kam der Cube ohne Lüfter aus und arbeitete daher weitgehend geräuschlos, erweitern ließ sich der Würfel jedoch nicht. Die überwiegende Mehrheit potenzieller Kunden griff angesichts des erheblich besseren Preis-/Leistungsverhältnisses zum normalen G4-Tower und nicht zum G4-Cube. Noch preisbewusstere Kunden entschieden sich für den iMac, der bei ebenfalls ansprechendem Design bereits einen Monitor enthielt und sehr viel günstiger zu haben war. Auch die später eingeführte Low-End-Konfiguration für gerade einmal 1299 Dollar wurde verschmäht, denn die Ausstattung erfüllte wahrlich nicht den Anspruch "Power".
QualitätsmängelDamit nicht genug hatte der Power Mac G4 Cube neben Konkurrenz aus dem eigenen Haus auch mit Qualitätsmängeln zu kämpfen. Zwar arbeitete der Cube wie erwähnt lüfterlos und somit flüsterleise – allerdings wurde es dem Gerät schnell einmal zu warm. Hitzeprobleme zählten zu den vorrangigen Problemen, außerdem bildeten viele Gehäuse deutlich sichtbare Risse aus. Dies war erst recht unverzeihlich, immerhin hatte man ja aufgrund des edlen Designs sehr viel Geld auf den Tisch gelegt. Außerdem verschluckte der Cube gerne CDs oder DVDs, die anschließend im optischen Laufwerk feststeckten.
Kurzes IntermezzoDas Ende des Cubes ließ nicht lange auf sich warten. Gerade einmal ein Jahr nach Verkaufsstart war der Cube auch schon wieder Geschichte und Apple stellte die Produktion ein. Trotz aller Schwierigkeiten genießt der Cube aber dennoch Kultstatus und hat bei zahlreichen Nutzern einen Ehrenplatz in der Vitrine erhalten. Spötter hatten ohnehin dem Cube oft attestiert, dass der Cube am besten als hübsch aussehendes Ausstellungsstück geeignet sei – ein Urteil, das dem Cube aber nicht gerecht wird. So viel Rechenleistung auf so wenig Raum war im Jahr 2000 nämlich trotz allem spektakulär.