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Der Ursprung des World Wide Web: Erfinder Tim Berners-Lee lässt historischen Quellcode versteigern

Die Ursprünge des Internets reichen bis ins Jahr 1969 zurück. Alles begann mit der Vernetzung von Großrechnern von Universitäten mithilfe eines als "Arpanet" bezeichneten Netzes. Den Aufschwung zum weltumspannenden Informations- und Unterhaltungsmedium sowie zur Handelsplattform, die von jedermann genutzt werden können, ermöglichte allerdings erst das World Wide Web. Verantwortlich dafür ist ein britischer Physiker namens Tim Berners-Lee. Er hatte 1989 nicht nur die Idee für das WWW, sondern entwickelte zudem die wesentlichen Protokolle und schrieb den Quellcode.


Sothebys versteigert der WWW-Quellcode
Dieser kommt jetzt unter den Hammer. Der mittlerweile 66-jährige Tim Berners-Lee, Gründer und Vorsitzender des Standardisierungsgremiums World Wide Web Consortium (W3C), lässt einige der historischen Dateien bei Sotheby's versteigern. Wer den Zuschlag erhält, sollte aber nicht damit rechnen, einen USB-Stick oder gar eine Diskette zu erhalten. Erwerben kann man den Quellcode nämlich nur als sogenanntes Non-Fungible Token (NFT) und somit virtuelles Eigentum. Diese auf Blockchain basierende Technik kommt seit einiger Zeit etwa beim Handel mit digitaler Kunst zum Einsatz und wird beispielsweise von Sammlern genutzt.


Sir Tim Berners-Lee
Foto: Paul Clarke

Sourcecodes von HTML, HTTP und URI
Die Online-Auktion beginnt am 23. Juni 2021. Im Angebot ist unter anderem ein Original-Archiv mit den Sourcecodes der drei wichtigsten Komponenten des World Wide Web: Hypertext Markup Language (HTML), Hypertext Transfer Protocol (HTTP) und Uniform Resource Identifiers (URI). Darin enthalten sind zudem die von Berners-Lee seinerzeit erstellten HTML-Dokumente mit den Bedienhinweisen für die von ihm entwickelte Software. Außerdem versteigert Sotheby's eine 30-minütige animierte Visualisierung der Code-Erstellung und eine Vektorgrafik des gesamten Quelltextes im Format DIN A0. Darüber hinaus enthält das Paket einen im Juni dieses Jahres von Berners-Lee verfassten Brief in Form einer Readme-Datei.

Erlös fließt in ausgewählte Projekte
Das Startgebot beträgt 1.000 US-Dollar, die Online-Auktion endet am 30. Juni 2021. Urheber- oder Nutzungsrechte am Code erwirbt der Gewinner der Auktion nicht. Das wäre auch nicht möglich, denn Tim Berners-Lee ließ seine Arbeit am WWW nicht patentieren, sondern stellte sie bereits vor Jahrzehnten als Public Domain zur Verfügung. Den Versteigerungserlös wollen der "Vater des World Wide Web" und seine Gattin nicht für sich behalten, sondern ausgewählten Projekten zur Verfügung stellen.

Kommentare

milk
milk16.06.21 16:57
Man erwirbt also den virtuellen Nachweis, dass man viel Geld für etwas bezahlt hat, das nicht verkäuflich ist, weil es ohnehin Public Domain ist? Wow.
+9
j_st16.06.21 18:12
oder jemand hat eine juristische Lücke gefunden, kauft das ganze für ein paar tausend Dollar und ihm gehört das ganze Internet
+8
Bitsurfer16.06.21 19:29
Den ersten Webserver zu versteigern, das wär was. Wenn es den NeXt Würfel noch gibt.
+1
mikeboss
mikeboss16.06.21 19:59
yup, die kiste existiert noch

Servicing the first web server - Tim Berners-Lee's NeXT
Bitsurfer
Wenn es den NeXt Würfel noch gibt.
+3
pünktchen
pünktchen16.06.21 21:43
Bitte das WWW nicht ausschalten!
0
mikeboss
mikeboss16.06.21 22:49
pünktchen
Bitte das WWW nicht ausschalten!

+2

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