Der neue IBM-Prozessor könnte im PowerBook eingesetzt werden, doch ist es zu spät dafür?
IBMs Ankündigung eines
PPC 970FX mit niedrigem Stromverbrauch überraschte viele, da man nicht glaubte, IBM könne so schnell den schon lange versprochenen Chip fertigen. Die Frage ist nun, ob Apple den Prozessor noch einsetzen wird. Die Varianten mit 1,2 und 1,4 GHz geben sich mit einer Leistungsaufnahme von 13 Watt zufrieden, was für ein PowerBook ausreichend sein sollte. Bei einer Taktung von 1,6 GHz sind es ebenfalls nur 16 Watt. Zum Vergleich: der kürzlich von Freescale vorgestellte MPC7448 PPC G4 nimmt etwa 10 Watt bei 1,4 und 15 Watt bei 1,7 GHz auf. Wirft man einen Blick auf die Argumentation Apples, warum der Wechsel zu Intel stattfinden müsse, so steht hier vor allem die Aussage im Vordergrund, IBM schaffe es nicht, einen Prozessor mit niedrigem Stromverbrauch für PowerBooks anzubieten. Die neue Linie hat nun aber Werte eines Pentium M, der im Durchschnitt etwa 13 Watt aufnimmt. Ein Vorteil für Apple ist, wieder viel Auswahl zu haben. Der Nachteil liegt aber ebenfalls auf der Hand; wie soll nun begründet werden, warum Intel die deutlich besseren Chips fertigt, wenn der neue PPC von IBM ähnliche Werte bietet?
Wird Apple nun die neuen IBM-Prozessoren noch einsetzen und
vielleicht sogar ein G5-PowerBook auf den Markt bringen? Diese Frage ist schwer zu beantworten. Auf der einen Seite kommt der G4 immer mehr in die Jahre und ist leistungsmäßig vielen x86-Laptops nicht mehr gewachsen, er ermöglicht nicht einmal mehr die jahrelang angepriesene höhere Akkulaufzeit, auf der anderen Seite ist es fraglich, ob Apple für die kurze Zeit bis zum Umstieg auf Intel die PowerBooks noch so stark überarbeitet. Intel-PowerBooks werden nicht vor Mitte 2006 erwartet, doch ist die Zeit nicht zu knapp, um nur für wenige Monate ein völlig neues Produkt anzubieten? Nicht von der Hand zu weisen ist natürlich der Einwand, dass die Roadmap von Intel nach Apples Meinung viel versprechender aussieht. Auch wenn IBM momentan die Nase vorne haben mag, Apple ist der Ansicht, es werde sich in Zukunft eindeutig ändern. Den Einblick, ob das wirklich der Fall ist, hat ein normaler Computeranwender nicht. Vermutlich müssen wir Apples Entscheidung vertrauen und darauf hoffen, dass es die richtige war.
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