Der neue M2-Chip im Überblick: Was sich seit dem M1 tat – und ein Ausblick
Schon vor der ersten offiziellen Präsentation des M2-Chips war klar, dass Apple sicherlich nicht noch einmal den gewaltigen Sprung schaffen kann, welchen man beim Wechsel von Intel sah. Stattdessen hieß es, man solle mit moderatem Zuwachs rechnen, keinesfalls werde der M2 einen M1 Pro überholen. Wie man nun weiß, stimmten diese Prognosen. Apple nannte bereits einige wichtige Kennzahlen zum M2, wenngleich man auf Praxistests noch eine Weile warten muss – erst irgendwann im Juli soll der Verkauf des MacBook Air M2 sowie MacBook Pro M2 anlaufen. Was sich bei einigen wichtigen Spezifikationen tat, dokumentierte Apple sowohl während der Keynote als auch auf den Produktseiten.
Vier wichtige Performance-WerteDer im 5-nm-Verfahren gefertigte M2-Chip bringt es gemäß Apples Angaben auf folgende Verbesserungen:
- 18 Prozent mehr CPU-Leistung
- 35 Prozent mehr GPU-Leistung (bei 10 GPU-Kernen)
- 40 Prozent schnellere Neural Engine
- 50 Prozent mehr Speicherbandbreite
Wenn man eine Performance-Schwäche beim M1 suchen wollte, so war dies die Speicherbandbreite. Verglichen mit Intels Chipsatz-Grafiken glänzte der M1 durch seine "Universal Memory"-Architektur zwar, konnte es allerdings nicht mit leistungsfähigeren Grafikkarten aufnehmen. Selbst in den Ausbaustufen Pro, Max oder Ultra stellt sich das Problem, denn wenn es um reine Fillrate geht, ist der Arbeitsspeicher für CPU und GPU schnellerem Videospeicher deutlich unterlegen. Das von Apple dokumentierte Plus von 50 Prozent macht sich daher je nach Anwendungsgebiet deutlich bemerkbar. Am Energiebedarf soll sich aber nichts geändert haben, so Apples Chip-Mastermind Johny Srouji.
Weitere Verbesserungen des M2-Chips- 20 Milliarden Transistoren (M1: 16 Milliarden)
- Leistungsfähigerer Video-Decoder mit Unterstützung von 8K H.264 und HEVC
- Verbesserte Secure Enclave für noch mehr Datensicherheit
- Besserer Signalprozessor für bessere Rauschunterdrückung
- Größerer Cache
Ausblick auf kommende ProzessorenEs gilt als sicher, dass der jetzt gezeigte M2-Chip in der Basisvariante wieder die Grundlage für kommende Ausbaustufen ist. Schon beim M1 verhielt es sich so, denn die Leistung pro Kern ist bei der Grundvariante sowie M1 Pro, M1 Max und M1 Ultra gleich – der Unterschied liegt in der Anzahl der Kerne sowie der Speicheranbindung. Somit deuten die Werte des M2 ebenfalls bereits an, was für M2 Pro, M2 Max und M2 Ultra zu erwarten ist. Angeblich soll es sogar noch eine Variante oberhalb des M2 Ultra geben, der dann im Mac Pro arbeitet. Bei gleicher Anzahl an CPU-Kernen dürfte es also stets knapp 20 Prozent nach oben gehen – und die schnellere Speicheranbindung wird dafür sorgen, noch näher an Highend-Grafikkarten heranzurücken.