Zum ersten Mal nutzte Apple den Namen "Mac Pro" beim Nachfolger des PowerMac G5 – das Tower-Gehäuse blieb im Vergleich zum Vorgänger fast unverändert, doch statt eines PowerPC-G5-Chips setzte der Mac Pro auf Intel-Xeon-CPUs. Insgesamt erschienen fünf Iterationen des Mac Pros, angefangen mit dem "Mid 2006"-Modell bis hin zur "Mid 2012"-Variante. Im Jahr 2013 stellte Apple einen völlig neuen Mac Pro mit völlig neuem Konzept vor – statt eines Towers handelte es sich beim Mac Pro 2013 um einen kleinen Zylinder, welcher allerdings kaum über interne Aufrüstungsmöglichkeiten verfügt. Dieses Konzept wurde von den Kunden nicht gut aufgenommen – und Apple behandelte das Modell mehr als stiefmütterlich. Seit dem erscheinen des Mac Pro 2013 wurde das Gerät nicht aktualisiert – besonders gemessen an den aufgerufenen Preisen ist dies eine Unverschämtheit seitens Apple, das Modell über sechs Jahre hinweg zu verkaufen.
Der neue Mac ProAnders als der Mac Pro 2013 lässt sich der
2019er Mac Pro intern aufrüsten – es handelt sich wieder um einen Tower. Das Gehäuse kann nach oben hin geöffnet werden, so dass der Anwender leichten Zugang zu den Innereien bekommt. Laut Apple wurde der neue Mac Pro völlig neu konzipiert und richtet sich an Content-Produzenten, welche ein Höchstmaß von Rechenleistung benötigen. Durch das interne Kühlkonzept mit insgesamt drei Lüftern will man verhindern, dass CPUs oder GPUs ihre Taktrate wegen Überhitzung senken müssen.
ProzessorenDer neue Mac Pro kann mit fünf verschiedenen Intel-Xeon-Prozessoren geordert werden – von 8 Kernen bis zu 28 Kernen:
Kerne | Intel-Bezeichnung | Basis-Taktrate | Cache |
8 Kerne | W-3223 | 3,5 GHz | 24,5 MB |
12 Kerne | W-3235 | 3,3 GHz | 31,2 MB |
16 Kerne | W-3245 | 3,2 Ghz | 38 MB |
24 Kerne | W-3265M | 2,7 GHz | 57 MB |
28 Kerne | W-3275M | 2,5 GHz | 66,5 MB |
GrafikkartenAuch bei den Grafikkarten stehen diverse Optionen zur Verfügung. In der Standard-Ausstattung kommt eine AMD Radeon Pro 580X mit 8 GB GDDR5-VRAM zum Einsatz. Optional steht eine Radeon Pro Vega II mit 32 oder 64 GB zur Auswahl. Für höchste Ansprüche kann eine Radeon Pro Vega II Duo mit 64 bzw 128 GB eingebaut werden. Ebenfalls möglich: Zwei Radeon Pro Vega II Duo, so dass der Mac Pro über 4 dedizierte GPUs verfügt. Je nach Grafikkarte lassen sich bis zu zwölf 4K-Displays oder sechs 5K-Displays ansteuern.
SSDIn der Basisausstattung steht eine 256 GB große SSD zur Verfügung. Optional kann der Mac Pro auf 1 TB, 2TB oder 4 TB aufnehmen. Die SSD ist vom Nutzer auswechselbar und lässt sich somit auch später noch erweitern.
RAMStandardmäßig stehen 32 GB Arbeitsspeicher bereit – kann optional aber mit sechs 128 GB-DIMMs auf 768 GB erweitert werden. Bei den 24- und 28-Kern-Modellen ist eine Erweiterung auf 1,5 TB Arbeitsspeicher durch 12 128-GB-Module möglich.
Erweiterungen & SchnittstellenDer Mac Pro 2019 verfügt über acht PCIe-Steckplätze. Externe Erweiterungen können entweder über 4 Thunderbolt-3-Ports (zwei an der Vorderseite, zwei auf der Rückseite) oder über USB 3.0 mit Typ-A-Stecker angeschlossen werden. Ist eine Vega-II-Grafikkarte installiert, kommen noch einmal 4 Thunderbolt-3-Schnittstellen auf der Rückseite hinzu. Intern lässt sich der Mac Pro auch über zusätzliche Festplatten mittels zwei SATA-Anschluss erweitern.
Wie alle aktuellen Macs kommt der Mac Pro ebenfalls mit einem Apple-T2-Chip daher, welcher sich um die Verschlüsselung der internen SSD und viele weitere Systemfunktionen kümmert.
PreiseDerzeit ist der Mac Pro nun weltweit vorbestelltbar – nun sind auch die deutschen Preise bekannt. Anders als in den USA ist in den Euro-Preisen die Mehrwertsteuer enthalten. Zwei Basis-Konfigurationen stehen bereit: Der Mac Pro als Tower-Gehäuse ab 6.499 Euro und als Rack-Gehäuse für 7.199 Euro.
Aufpreise für Prozessoren:
Prozessor | Aufpreis |
8 Kerne, 3,5 Ghz | Standard |
12 Kerne, 3,3 GHz | +1.200 Euro |
16 Kerne, 3,2 Ghz | + 2.400 Euro |
24 Kerne, 2,7 GHz | + 7.200 Euro |
28 Kerne, 2,5 GHz | + 8.400 Euro |
Aufpreise für RAM:
Größe | Aufpreis |
32 GB | Standard |
48 GB | + 360 Euro |
96 GB | + 1.200 Euro |
192 GB | + 3.600 Euro |
384 GB | + 7.200 Euro |
768 GB (6x128 GB) | + 16.800 Euro |
768 GB (12x64GB) | + 12.000 Euro |
1,5 TB | + 30.000 Euro |
Aufpreise für Grafikkarten:
Grafikkarte | Aufpreis |
Radeon Pro 580 X mit 8 GB Speicher | Standard |
Radeon Pro Vega II mit 32 GB Speicher | + 2.880 Euro |
Zwei Radeon Pro Vega II mit 32 GB Speicher | + 6.240 Euro |
Radeon Pro Vega Duo II mit 2x32 GB Speicher | + 6.240 Euro |
Zwei Radeon Pro Vega Duo II mit 2x32 GB Speicher | + 12.960 Euro |
In Kürze wird es noch eine weitere Grafikkarten-Option geben: Nämlich die Radeon Pro W5700X mit 16 GB Grafikspeicher. Preise sind hier noch nicht bekannt.
Aufpreise für Speicherplatz:
Größe | Aufpreis |
256 GB | Standard |
1 TB | + 480 Euro |
2 TB | + 960 Euro |
4 TB | + 1.400 Euro |
In Kürze steht auch eine 8-TB-SSD-Option bereit – hier sind aber noch keine Preisangaben verfügbar. Es ist damit zu rechnen, dass die 8-TB-Option zwischen 2.400 und 3.000 Euro kosten wird.
Will man den neuen Mac Pro auf Rollen, schlägt dies mit weiteren 480 Euro zu Buche. Die Apple-Afterburner-Zusatzkarte, welche Videocodes wie ProRes beschleunigt, kostet 2.400 Euro.
Die Auslieferung des neuen Mac Pro soll in Deutschland ab dem 23. Dezember beginnen. Der Mac Pro im Rack-Gehäuse soll "Bald Verfügbar" sein, so Apple.
Auch Verfügbar: Apple Pro Display XDRNeben dem neuen Mac Pro steht auch das neue Apple Pro-Display zum Kauf bereit. Das
Apple Pro Display XDR bringt eine Auflösung von 6016x3384 Pixeln (6K) mit. Das 32-Zoll-Display verfügt über eine speziell entwickelte Hintergrundbeleuchtung, welche eine Helligkeit von 1.000 Nits erreicht. Ist die Umgebungstemperatur unter 25 Grad, sind auch 1.600 Nits möglich. Apple setzt 576 steuerbare LEDs als Hintergrundbeleuchtung ein.
Der Bildschirm ist nur mit dem neuen Mac Pro kompatibel. Er kann zwar auch an anderen Thunderbolt-3-Macs betrieben werden, aber nicht mit der vollen 6K-Auflösung.
Der Preis des XDR-Displays liegt bei 5.499 Euro, mit Nano-Textur-Glas bei 6.499 Euro. Der Pro-Standfuß schlägt mit 1.099 Euro zu Buche, eine VESA-Halterung gibt es für 219 Euro.