Der neue schnellste Supercomputer der Welt setzt auf ARM-Prozessoren
Natürlich hat dieser Rekord rein gar nichts mit Apples Schritt zu tun, in Zukunft auch beim Mac auf ARM-Prozessoren zu setzen – zeitlich gesehen ist es aber ein witziger Zufall. Fast zeitgleich erschien nämlich
die Meldung, dass der schnellste Supercomputer der Welt ebenfalls auf ARM-Chips aufbaut. Die Rechenanlage erhielt den Namen "Fugaku" und verwendet Prozessoren von Fujitsu. Diese SoCs ("System on a chip") mit Bezeichnung A64FX weisen 48 Kerne auf und sorgen dafür, dass ein ARM-basierendes System die Rangliste der 500 schnellsten Computer der Welt anführt. Fugaku setzt sich gleich in allen vier Einzelratings an die Spitze.
Mit großem Abstand auf dem ersten PlatzFugaku ist aber nicht nur Erstplatzierter, sondern dies auch mit gewaltigem Abstand zum zweiten Rang. Mit einer gesamten Rechenleistung von 415,5 Petaflops (kurzzeitig sogar 1000 Petaflops möglich!), hat die 2,8-fache mehr Performance als "Summit". Jener von IBM gebaute Supercomputer liefert 148,9 Petaflops und verwendet Power9-Prozessoren. Allerdings schneidet Summit in der Disziplin "Gigaflops/Watt" minimal besser ab (14,72 vs. 14,68 GF/W).
Erst im kommenden Jahr geht das System komplett ans Netz, während der Probephase steht der Supercomputer im Dienste der COVID-19-Forschung. Unter anderem simulierte Fugaku, wie hoch der Verbreitungsgrad einer Corona-Warn-App sein muss, damit sie große Wirkung erzielt. Die Entwicklung hatte bereits vor sechs Jahren begonnen.
Erstmals ARM und erstmals JapanWie eingangs schon erwähnt, hat dies keine Aussagekraft bezüglich Apples ARM-Zukunft, denn die Art der Prozessoren ist denkbar unterschiedlich. Dennoch sieht man deutlich, dass die ARM-Architektur längst mehr ist, als nur eine energiesparende Lösung für Mobilgeräte. Vor Fugaku gab es übrigens noch kein ARM-basiertes System an der Spitze der Top500 – und auch noch keines aus Japan. Noch eine interessante Randnote: Als Apple vor 17 Jahren den ersten Power Mac G5 vorgestellt hatte, entstand bald darauf einer der schnellsten Supercomputer der Welt auf Grundlage des G5. 1100 Power Macs sorgten für rund 10 Teraflops – ein etwas hinkender Vergleich: nicht einmal doppelt so viel wie eine Grafikkarte im MacBook Pro 16".