Der steinige Weg von Mojave zu Apple Silicon
Viele Mac-Anwender wagen gerade den Wechsel auf Apple Silicon. Viele Gründe sprechen dafür: Das aktuelle macOS 14 (Sonoma) unterstützt viele Intel-Macs nicht mehr. Macs mit M-Prozessoren haben sich bewährt, sind schnell und sparen Energie. Doch wer einen Mac für ein gutes Jahrzehnt betrieben hat und sich jetzt zum Neukauf durchringt, erwarten einige neuen Technologien, die im Hintergrund arbeiten und den Umstieg verkomplizieren können.
Das beginnt mit dem Abschied von der 32-Bit-Architektur, wie Howard Oakley in seinem umfangreichen
Blogbeitrag zum Umstieg auf Apple Silicon beschreibt. Wessen Mac noch mit Mojave (10.14) oder früher lief, muss eventuell Abschied nehmen von einigen Programmen: Neuere Betriebssysteme unterstützen nur noch 64-Bit-Apps. Auch Kernel-Extensions erlaubt macOS nur noch über Umwege. Bei essenziellen Programmen ohne 64-Bit-Upgrade empfiehlt Oakley, den Alt-Mac aufzubewahren, um Zugriff auf die Software zu behalten – oder eine X86-Emulationsumgebung einzurichten.
Speicherformat und ProzessorarchitekturApple führte mit High Sierra (10.12) bereits das für SSD-Laufwerke optimierte Speicherformat APFS ein, doch blieb (und bleibt) der Vorgänger HFS+ noch lange in Verwendung, unter anderem bei Time-Machine-Backups. Macs mit Apple Silicon verwenden APFS, kann jedoch auch HFS+ lesen und schreiben. Oakleys Empfehlung: Bei Festplatten HFS+ weiterverwenden, aber langfristig auf SSDs mit APFS umsteigen. Beim Umstieg des Prozessors hat Apple so gut vorgesorgt, dass alle Intel-Apps problemlos weiterlaufen sollten. Beim ersten Start einer nicht-universellen App fordert der Mac die Installation der Rosetta-Umgebung, danach sollten Anwender keine Unterschiede feststellen.
Neue FestplattenhierarchieUmsteigern von Macs vor Catalina (10.15) wird wahrscheinlich eine neue Struktur der Dateiorganisation auffallen: Neben "Macintosh SSD" gibt es nun zusätzlich das Laufwerk "Data", in dem Benutzer- und Programmdaten liegen. Das System-Volume ist nun nämlich abgekapselt und darf nur von macOS-Software-Updates geändert werden. Das hat den Vorteil, dass man sich das "Drüberinstallieren" des Betriebssystems sparen kann, da macOS bei jedem Systemstart überprüft wird.
Seit Catalina trennen Macs System- von Nutzerdaten.
Gewöhnungsbedürftig: Einstellungen.appWas Mac-Veteranen wahrscheinlich am stärksten ausbremsen wird, ist die Nachfolgerin der Systemeinstellungen. Hier hat Apple bei mac OS 13 (Ventura) einen drastischen Einschnitt gewagt und setzt fortan auf eine Anmutung ähnlich der Einstellungs-App auf dem iPad. Um hier die gewohnten Einstellungen zu finden, empfiehlt der Blog-Beitrag das Suchfeld. Ansonsten hilft nur: üben, umgewöhnen, klarkommen. Wer parallel iPads und iPhones benutzt, kann sich vielleicht damit trösten, auf beiden Plattformen einen ähnlichen Aufbau zu finden.
Die (System-)Einstellungen dürften die größte Umgewöhnung erfordern.
Migrationsassistent und iCloudFür den tatsächlichen Umzug der Daten sollten Anwender wenigstens temporär die Synchronisierung per iCloud aktivieren, um Passwörter, Kalender und Kontakte zu übertragen. Auch E-Mail-Konten und Systemeinstellungen, etwa die persönliche Sammlung von Textersetzungen, finden so schnell den Weg auf einen neuen Mac. Für den Löwenanteil der Daten empfiehlt Oakley jedoch ein Thunderbolt-Kabel, um Programme, Medien, Einstellungen und Dokumente mit dem Migrationsassistenten zu übertragen. Dabei sollte man jedoch, so sein Tipp, nicht direkt aus dem Einrichtungsassistenten starten. Stattdessen setze er darauf, vorerst ein blankes Benutzerkonto einzurichten und von dort aus den neu erworbenen Mac zu aktualisieren. Danach ließe sich der Migrationsassistent (unter Programme/Dienstprogramme) aufrufen und aus einem älteren Mac die bisherigen Nutzerkonten übertragen. Oakley verweist zum Schluss auf seine umfangreiche Sammlung von hilfreichen
Blog-Artikeln zu Funktion und Praxis vom Macs mit Apple Silicon.