Desaströse Ergebnisse: Intel kündigt Kahlschlag an – auch wegen Apple
Es ist nicht einmal zwei Jahre her, da hatte Intel harte Einschnitte verkündet und musste in einigen Bereichen bis zu 20 Prozent der Mitarbeiter entlassen. Allerdings ist das Unternehmen weiterhin in sehr unruhigem Fahrwasser unterwegs, was angesichts eines Quartalsverlusts von 1,6 Milliarden Dollar nun einen weiteren Kahlschlag bedeutet. Diesmal trifft es mindestens 15.000 Angestellte, die ihren Job verlieren oder deren Tätigkeitsbereich nicht mehr nachbesetzt wird. Das wiederum entspricht 15 Prozent der weltweiten Belegschaft, abgeschlossen sein soll die Umstrukturierung bis Ende 2024. Intel-CEO Pat Gelsinger erklärte, die Umsätze haben sich schlicht nicht wie erwartet entwickelt, weswegen man sich zu diesen
Maßnahmen gezwungen sehe. 10 Milliarden Dollar gelte es daher einzusparen – das ist fast so viel wie der Umsatz im kompletten zweiten Jahresquartal.
Viele Probleme, darunter Apple und MicrosoftFür die deutlich sichtbaren Probleme verantwortlich ist unter anderem Apple. Kaufte Cupertino einst Mac-Prozessoren im Wert von rund drei Milliarden Dollar jährlich ein, so ist dieser Markt inzwischen vollständig weggebrochen. Intel räumt ein, unter anderem im Unternehmenssektor dauerhaft Anteile zu verlieren, die man auch nicht mehr zurückgewinne. Ein schwerer Schlag sind zudem die Absichten Microsofts, eine wesentliche Rolle auf dem ARM-Markt zu spielen. Die jüngst präsentierte "Copilot+PC"-Plattform, welche von zahlreichen namhaften PC-Herstellern direkt genutzt wird, kostet Intel auf längere Sicht hin signifikanten Absatz. Die Zeit, in der man die Rolle von ARM-PCs
herunterspielt, ist definitiv vorbei, denn der Tonfall Intels hat sich mit den jüngsten Ergebnissen ziemlich verändert.
Dividende gestrichen, drastische KostensenkungenGelsinger spricht von "zu hohen Kosten und daher zu schlechten Margen", was kein sehr schnell zu korrigierendes Problem darstelle. Die zweite Jahreshälfte gehe daher wohl ebenfalls mit sehr durchwachsenen Ergebnissen einher. Intels Weg stelle sich als schwierig dar, diesbezüglich dürfe man sich keine Illusionen machen. Es gelte nun, die folgenschwersten Umstellungen der Unternehmensgeschichte vorzunehmen, in den kommenden Wochen wolle man weitere Informationen verkünden. Jetzt ist bereits klar, dass Intel keine Dividende mehr ausschüttet – nur einer der Gründe, warum die Aktie um 20 Prozent im nachbörslichen Handel abstürzte.