„Desaströse Zustände“ bei Apples Feedback-Assistenten – Entwickler ruft zum Boykott auf
Immer mehr Entwickler zeigen sich mit dem Bug-Reporting-System aus Cupertino unzufrieden. Mit dem Feedback-Assistenten gibt Apple diesen eine Möglichkeit an die Hand, direkt mit den Ingenieuren des Unternehmens in Kontakt zu treten. Diese Kommunikation kommt nur kaum zustande, wie die Entwicklergemeinde gesammelt feststellt. Die Feedback-App ist in jeder Entwickler-Beta standardmäßig mit an Bord und es ist nicht möglich, sie zu entfernen. Viele haben jedoch das Gefühl, ihre Probleme einer Wand vorgetragen zu haben – Feedback bleibt teils über Monate hinweg aus oder wird kurzerhand geschlossen. Nicht selten verlangt man sogar (irrelevante) invasive Systemdiagnosen und treibt somit den Aufwand unverhältnismäßig in die Höhe.
Entwickler möchte Gleichgesinnte mobilisieren – nichts mehr zu tunJeff Johnson ist App-Entwickler und Schöpfer der Browser-Erweiterung „
StopTheMadness“, welche sich der vereinfachten Nutzung von Webseiten auf die Fahnen geschrieben hat – jedoch explizit nicht als Adblocker gelistet werden möchte.
In seinem Blog teilte er jetzt die Absicht mit, das Einreichen von Berichten über Apples Feedback-System gänzlich ad acta zu legen. Drei einfache Schritte würden seiner Auffassung nach genügen, einen Boykott der Plattform durchzuführen:
Schritt 1:Zunächst sollte man ein neues Feedback innerhalb des Feedback-Assistenten erstellen, welches das Problem anspricht und darüber informiert, dass bis zur Problembehebung der Assistent boykottiert werde.
Schritt 2: Keine weiteren Meldungen, bis die Probleme behoben sind.
Schritt 3:Sollte man tatsächlich eine Antwort erhalten, sollte wieder auf Punkt 1 verwiesen werden, bis die Probleme behoben sind.
Mit wenigen Schritten zum Erfolg?Johnson möchte Apple mit einer Flut von Anträgen dazu bringen, die Fehler im Bug-Reporting-System zu erkennen und zu beheben. Der Entwickler ruft daher zu einem Zusammenschluss auf, um die Relevanz des Problems hervorzuheben. Hierfür listet der Initiator viele Punkte in seinem Blogpost auf, die die verschiedenen Missstände aufzeigen. Unter anderem spricht er den oft vernachlässigten Punkt an, dass Entwickler mit ihren Berichten auch kostenlose Arbeit für das kalifornische Unternehmen verrichten. Sie würden auf Fehler hinweisen, die an anderer Stelle (Stichwort Bug-Bounty-Programm) sogar eine Vergütung finden. Es sollte, so Johnson, im Interesse des Konzerns sein, die Entwicklergemeinschaft nicht am ausgestreckten Arm verhungern zu lassen. Er hofft dabei auf möglichst mannigfaltige Feedbacks aus Reihen der Entwickler. Sollte ein Großteil der frustrierten App-Programmierer an diesem Boykott teilnehmen und das 3-Schritte-Programm befolgen, könnte das unter Umständen vielleicht dafür sorgen, dass ihnen die Aufmerksamkeit aus Cupertino zuteilwird.
Meinungen aus Apples ReihenJohnson möchte seinen Boykott nicht als Beschwerde gegen Apple-Mitarbeiter oder -Ingenieure aufgefasst verstehen. Er beschreibt es eher als ein notwendiges Upgrade für das veraltete Meldesystem des Großkonzerns. Auch einige Mitarbeiter aus Cupertino haben sich bereits zu Wort gemeldet und berichten von einer unglaublichen Anzahl an Meldungen, die täglich im Posteingang landen würden. Es sei daher schwer, den aktuellen Missstand zu verbessern. Für Johnson ist dies schlichtweg mangelnde Priorisierung und schlechte Personalpolitik seitens des Konzerns.