Deutsche AR-Experten samt Technologie für »Eye Tracking« von Apple gekauft
Nachdem Apple-CEO Tim Cook monatelang bei jeder Gelegenheit für die Möglichkeiten von AR (Augmented Reality, Erweiterte Realität) geschwärmt hat, wird der Konzern im Herbst mit iOS 11 erste Schritte in diese Richtung tun. Doch wahrscheinlich wird es nicht bei ARKit als Software bleiben; auch ein eigenständiges AR- oder VR-Produkt liegt angeblich bereits in den Schubladen, etwa eine Apple-Brille.
SensoMotoric InstrumentsUm dieser die fortschrittlichste Technologie einverleiben zu können, hat Apple nun offensichtlich eine deutsche Firma übernommen, die sich auf »Eye Tracking«, also die Erfassung von Augenbewegungen, spezialisiert hat. SensoMotoric Instruments aus Teltow bei Berlin hat eine Brille im Angebot, welche die Blicke des Trägers mit einer Geschwindigkeit von 120 Hertz erfassen kann. Je schneller eine elektronische Brille die Blickrichtung scannt, desto geringer ist die Latenz bei der Anzeige von AR- oder VR-Inhalten, dementsprechend niedriger ist die Gefahr, dass dem Träger bei der Nutzung schwindelig oder schlecht wird. Neben der eigenen Hardware entwickelt die Firma auch entsprechende Software-Lösungen für andere Produkte, von Computern bis hin zu Autos.
Kauf über eine DeckfirmaWie MacRumors herausgefunden hat, weisen der Wechsel des Managements und der anwaltlichen Vertretung der Firma darauf hin, dass es jetzt von der Firma »Vineyard Capital Corporation« aus Delaware gekauft wurde. Bei diesem Unternehmen handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine Strohfirma Apples, über die Cupertino bestimmte wirtschaftliche Aktivitäten verschleiern will. Dementsprechend äußerte sich der Konzern selbst nur mit der üblichen Formulierung, dass man von Zeit zu Zeit kleinere Firmen kaufe, aber nicht näher darüber rede.
Die Technologie von SensoMotoric Instruments wird sicherlich nicht in bald erscheinenden Apple-Geräten wie dem iPhone 8 verwendet werden können. Der Kauf weist aber deutlich in die Richtung, dass Apple an einer weitergehenden Integration von AR und VR in die etablierten Produkte interessiert ist. Am Ende der Entwicklung könnte dann auch tatsächlich die anfangs erwähnte Apple-Brille stehen.
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