Deutsche Corona-Warn-App: Erste Screenshots sind da, Entwickler präsentieren Funktionsweise
Am vergangenen Freitag stellte die Bundesregierung eingeladenen Vertretern von Verbänden und Gewerkschaften im Rahmen einer Videokonferenz wesentliche Inhalte der deutschen Corona-Warn-App vor. Kanzleramtsminister Helge Braun warb dabei Berichten zufolge bei den Organisationen um Unterstützung für die Tracing-Anwendung zur Verfolgung von Infektionsketten. Nahezu zeitgleich veröffentlichten die Entwickler erste Bildschirmfotos der App, zudem stellten Deutsche Telekom und SAP eine Präsentation der Funktionsweise auf den Webseiten des Projekts bereit.
Corona-Warn-App soll Mitte Juni fertig seinDie deutsche Corona-Warn-App wird Mitte Juni im iOS App Store und im Google Play Store veröffentlicht. Das kündigen die Entwickler in ihren Erläuterungen zu häufig gestellten Fragen auf den eigens eingerichteten
Internetseiten des Projekts an. Der Quellcode der Open-Source-Anwendung, welche auf Apples und Googles Schnittstellen namens "COVID-19 Exposure Notifications" basiert, ist für jedermann auf
Github einsehbar, externe Entwickler sind ausdrücklich zur Mitarbeit eingeladen. Das Aussehen der Corona-Warn-App dokumentieren SAP und Deutsche Telekom mit vier ebenfalls auf Github zu findenden
Screenshots. Die Version für das iPhone unterscheidet sich dabei nur in Nuancen von der
Android-Variante.
Pseudo-IDs und Verifikation der MeldungenDie grundsätzliche Funktionsweise der Corona-Warn-App erläutern die Entwickler zudem in einer Powerpoint-Präsentation, welche auch als PDF-Datei zur Verfügung steht. Darin bestätigen sie die bereits bekannten Abläufe, welche im wesentlichen durch die APIs von Apple und Google vorgezeichnet sind. Die Anwendung sendet in regelmäßigen Abständen über Bluetooth LE eine ID aus, welche sich alle zehn bis zwanzig Minuten ändert. Gleichzeitig scannt sie selbst permanent nach entsprechenden Signalen anderer Smartphones in der unmittelbaren Umgebung. Falls eine der so ermittelten Kontaktpersonen innerhalb von 14 Tagen positiv auf COVID-19 getestet wurde, erhalten alle betroffenen Nutzer der Corona-Warn-App eine Benachrichtigung. Die Entwickler weisen ausdrücklich darauf hin, dass die zufällig generierten Pseudo-IDs nicht an die Identität des Benutzers gebunden sind, sie lassen somit keine Rückschlüsse auf die Person oder ein bestimmtes Gerät zu. Falsche Positivmeldungen sollen durch einen Verifikationsprozess erschwert werden, beispielsweise mit von Gesundheitsämtern ausgegebenen TANs. Wie von Apple und Google vorgegeben werden keine Standortdaten erhoben, außerdem erfolgt keine zentrale Speicherung der Kontakte.