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Deutschland wird "Recht auf schnelles Internet" verschärfen

Als man erstmals in Deutschland DSL nutzen konnte, erschienen einem die 0,768 MBit/s wie eine Offenbarung. Erstmals war es möglich, dass Bilder auf Webseiten fast sofort zu sehen waren – und selbst kleine Videos ließen sich auf diese Weise ohne große Wartezeiten wiedergeben! Wer zuvor mit einem gängigen Modem (28,8 KBit/s) oder ISDN (56 KBit/s) surfte, erhielt ein vollständig neues Online-Erlebnis. Was 1999 als rasend schnell galt, war allerdings schon bald nicht mehr Stand der Technik, denn die Geschwindigkeiten legten stetig zu. 25 Jahre später sind Datenraten von einem Gigabit pro Sekunde bereits keine Seltenheit mehr, wenngleich sich manch einer wünschen würde, zumindest halbwegs flotte Anbindung buchen zu können.


Mindestgeschwindigkeit steigt auf 15 Mbit/s
An dieser Stelle setzt das im Volksmund als "Recht auf schnelles Internet" bezeichnete Gesetz an. Während es momentan noch ausreicht, wenn Netzanbieter 10 MBit/s zur Verfügung stellen, soll der neue Mindestwert bei 15 MBit/s pro Sekunde liegen. Langsamere Tarife dürfen zwar theoretisch im Portfolio bleiben, doch es muss für jeden Haushalt möglich sein, besagte 15 MBit/s zu erhalten. Offiziellen Zahlen der Bundesnetzagentur zufolge beträfe das 2,2 Millionen Haushalte in schlecht ausgebauten Gebieten Deutschland. Lediglich 400.000 Haushalte schaffen, Schätzungen zufolge, übrigens auch die momentanen Werte nicht.

Verstöße gegen die seit 2021 gelten Bestimmung lassen sich über ein Formular übermitteln. Sollte der Internet-Anbieter nach direkter Nachfrage sowie Beschwerde an die Bundesnetzagentur nicht reagieren bzw. keine Anstalten machen, die vorgeschriebene Mindestgeschwindigkeit zu bieten, drohen ihm Sanktionen. Untersagt ist, sich den Ausbau durch Wucherpreise bezahlen zu lassen. Bis zur Verabschiedung und Umsetzung der verschärften Regeln werden noch einige Monate vergehen, allerdings dürfte das Recht auf schnelles Internet spätestens ab Januar 2025 für 15 Mbit/s und mehr sorgen. Für den Upload gibt es ebenfalls neue Vorgaben, statt 1,7 müssen es fortan 5 MBit/s sein.

Kommentare

Niederbayern
Niederbayern04.07.24 14:09
„Recht auf „schnelles“ Internet“😉
+6
maculi
maculi04.07.24 14:13
Mir würde nicht im Traum einfallen, 15 Mbit/s als schnell zu bezeichnen.
Aber was weiß ich schon, schließlich ist für mich das I-net kein Neuland.
0
TorstenW04.07.24 14:20
Ja, irgendwie lächerlich von 10 auf 15 Mbit/s zu "erhöhen"..
Warum man da nicht einfach 100 draus macht und die Netzbetreiber zwingt da mal ordentlich auszubauen..
+12
deus-ex
deus-ex04.07.24 14:24
Wusste gar nicht das Mactechnews.de ein Ableger von "Der Postillion" ist... Ach die meinen das ernst?
+1
sudoRinger
sudoRinger04.07.24 14:40
1 % der Häuser besitzen eine Entfernung zum nächsten Haus von mehr als 1,5 km. Die größte Entfernung in Deutschland, die ein Haus zum nächsten Haus hat, ist 6,3 km.
Es geht hier um die abgelegenen Orte, die ein "Recht auf schnelles Internet" erhalten.
+13
Robby55504.07.24 14:46
TorstenW
Ja, irgendwie lächerlich von 10 auf 15 Mbit/s zu "erhöhen"..
Warum man da nicht einfach 100 draus macht und die Netzbetreiber zwingt da mal ordentlich auszubauen..

Ich würde sogar 500 symmetrisch daraus machen, dann wäre es für jeden Anbieter klar, dass jetzt nicht mehr am Kupfernetz gebastelt werden kann sondern gleich Glasfaser verlegt werden muss. Die letzten 100 Jahre wurde am alten Kupfernetz genug verdient, es ist an der Zeit eine Technnologie flächendeckend zu verbuddeln die auch die nächsten 50-100 Jahre technisch aufgerüstet werden kann.

Ob der Kunde 500 MBit/s braucht sei dahingestellt, beim Kaltwasser Hausanschluss wird auch ein gewisser Leitungsdurchmesser vorgeschrieben unabhängig davon wieviel Wasser der Haushalt später wirklich verbraucht.
+9
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer04.07.24 14:57
Recht auf schnelles Internet und dann 15mbit vorschreiben. 🤣
+1
ShadowFlame
ShadowFlame04.07.24 15:11
1 April ist doch vorbei.

Zitat merkel; Internet ist für uns Neuland

Willkommen im Jahr 2024 wo selbst Afrika besseres Internet hat als Deutschland
-7
sudoRinger
sudoRinger04.07.24 15:21
Robby555
Ich würde sogar 500 symmetrisch daraus machen, dann wäre es für jeden Anbieter klar, dass jetzt nicht mehr am Kupfernetz gebastelt werden kann sondern gleich Glasfaser verlegt werden muss.
Was kostet das Verlegen von 2 km Glasfaser bis zum nächsten Haus?
Cornelius Fischer
Recht auf schnelles Internet und dann 15mbit vorschreiben. 🤣
Wie teuer war das noch damit Glasfaser in dein Büro in einem Gewerbegebiet in der Schweiz kommt?
ShadowFlame
Zitat merkel; Internet ist für uns Neuland
Wenn ich die Diskussionen um den Digital Markets Act, den AI Act, DSGVO, Urheberrecht verfolge, dann ist Internet in der Tat für die meisten noch Neuland, welches sie noch die betreten haben. Es dürfte klar sein, dass die Politik sich für die rechtliche Gestaltung interessiert und nicht für den Anschluss der Fritzbox.
+7
svc
svc04.07.24 15:35
“Schnelles Internet”
Das klingt gut! Zeigt aber auch genau das Problem.
Die Aussage ist ebenso unverbindlich wie schwammig!
Das Positive was ich dem abgewinnen kann ist die Tatsache, daß das Thema angesprochen wird!
+3
pmm145004.07.24 16:33
deus-ex
Wusste gar nicht das Mactechnews.de ein Ableger von "Der Postillion" ist... Ach die meinen das ernst?

🤣😂👍
+2
macfreakz04.07.24 16:38
Der 5G Netz sollte einfach überall verfügbar gemacht werden:

https://www.nperf.com/de/map/DE/-/187895.Telekom-Mobile/signal?ll=49.97948776108648&lg=10.382080078125002&zoom=6

Die Abdeckung ist nur um Ballungsraum der grossen Städten gut, aber sonst naja. Das merkt man deutlich, wenn man im Zug unterwegs ist.
-3
Robby55504.07.24 17:28
sudoRinger
Robby555
Ich würde sogar 500 symmetrisch daraus machen, dann wäre es für jeden Anbieter klar, dass jetzt nicht mehr am Kupfernetz gebastelt werden kann sondern gleich Glasfaser verlegt werden muss.
Was kostet das Verlegen von 2 km Glasfaser bis zum nächsten Haus?

Sicherlich nicht mehr als die Verlegung von Kupferleitungen. Bei der Gelegenheit können abgelegene Gegenden auch gleich mit Mobilfunk besser angebunden werden. Und wenn man sparen will sollte man sich von der Obsession alles vergraben zu müssen verabschieden. Bei mir in der Gegend kenne ich einige abgelegene Gehöfte wo zumindest die Stromleitungen oberirdisch hinführen. Eine Glasfaserleitung mit dazu hängen wäre kein großes Problem, da wird es sicher keine Interferenzen geben.

Wenn es gar nicht anders geht dann sehe ich auch eine reine 5G Anbindung als Alternative zum "Festnetzzugang" allerdings nur mit einem geschlossenen Netz und garantiertere Bandbreite für den so angebundenen Kunden - Stichwort Network Slicing.
0
Legoman
Legoman04.07.24 17:30
MTN
gängigen Modem (28,8 KBit/s) oder ISDN (56 KBit/s)
Die Angabe heißt kbit/s.
Es waren bei ISDN 64 bzw. sogar 128 (für den doppelten Preis).
Beim analogen Telefonmodem waren bis zu 56 kbit/s möglich.
+3
Cornelius Fischer
Cornelius Fischer04.07.24 17:55
sudoRinger
Zum einen bin ich nicht in einem Gewerbegebiet sondern mitten in der Altstadt in einem gemischten Wohn- und Gewerbehaus. Zum anderen ist das Gebäude ja an Glasfaser angeschlossen, nur eben nicht in meine Räume (weil Eigenausbau). Zum anderen hab ich einen Coax-Anschluss mit 1Gbit Down und 120mbit up. Also ein gaaaaaanz klein bisschen schneller als 15mbit. Nur als für meinen Bedarf dürfte der Upload halt auch 1Gbit sein.
+3
gfhfkgfhfk04.07.24 18:09
Schön wäre es, wenn im Gesetz über schnelles Internet AON und OS2 Fasern (oder besser) vorgeschrieben würde, und die PON Anschlüsse endlich nicht mehr verbaut würden.
+5
Johnny6504.07.24 19:05
TorstenW
Warum man da nicht einfach 100 draus macht und die Netzbetreiber zwingt da mal ordentlich auszubauen..

Das sehen wir hier so. Die Glasfaseranbieter haben aber sogar zunehmend das Problem, dass es in ihren Ausbaugebieten jede Menge Nutzer gibt, denen 10 Euro Mehrpreis im Monat schon zu viel sind und die auf dem Standpunkt stehen, "meine 25 Megabit reichen mir doch". Nicht umsonst haben viele von ihren ihre Einstiegstarife in Richtung 25 oder 30 Mbit/s abgesenkt. Eigentlich absurd auf einer Glasfaserleitung – aber eine schnelle und stabile Internet-Anbindung hat ganz offensichtlich nicht für jeden denselben Stellenwert wie für Euch und für mich...

Trotzdem ist die Erhöhung des rechtlich abgesicherten Mindestanspruchs nochmal ein anderes Thema. Und da ist die Anhebung auf 15/5 Mbit/s für viele Betroffene, bei denen bislang vielleicht nur 6/1,5 oder weniger ankommen, ein willkommener Schritt in die richtige Richtung.
+9
AndreasDV04.07.24 21:04
15 MBit/sek. ist lächerlich. Damit kann man nicht mal Videos in HD anschauen. In welche Zeit, sind diese Politiker stecken geblieben? 2002?
-7
sudoRinger
sudoRinger04.07.24 21:49
AndreasDV
15 MBit/sek. ist lächerlich. Damit kann man nicht mal Videos in HD anschauen. In welche Zeit, sind diese Politiker stecken geblieben? 2002?
Bei Netflix sind es angeblich für HD 5 Mbit/s . Mein LTE von Telekom hat rund 20 Mbit/s down und 8 Mbit/s up. Das würde auch für eine Videokonferenz reichen.
Es geht hier nicht um den normalen Internetanschluss, sondern um die Mindestleistung, die vom Provider eingefordert werden kann. Irgendwo in der Lüneburger Heide oder im Wald hinter Mittelmutschelbach.
+7
massi
massi04.07.24 23:19
dass es in ihren Ausbaugebieten jede Menge Nutzer gibt, denen 10 Euro Mehrpreis im Monat schon zu viel sind
Auch wenn das hier in MTN-Applelland nicht viele verstehen, es soll Leute geben, die nicht mal eben 120 Euro im Jahr mehr für ihren Internetanschluss ausgeben *können*, weil es Wichtigeres gibt, z.B. so profane Dinge wie Essen, Trinken und Miete....
+9
gfhfkgfhfk05.07.24 00:56
AndreasDV
15 MBit/sek. ist lächerlich. Damit kann man nicht mal Videos in HD anschauen. In welche Zeit, sind diese Politiker stecken geblieben? 2002?
Das Problem ist, dass die DSL Verbindungsgeschwindigkeit von der Telefonkabellänge zwischen DSL-Modem und dem DSLAM abhängt. Weil das so ist gibt es mittlerweile massenweise outdoor DSLAMs, die nicht mehr in den alten Vermittlungsstellen sitzen, sondern an den Straßenränder aufgebaut wurden und mit Glasfaser ins Netz verbunden sind. Nur so sind die Verbindungslängen von <500m für die DSL-Modems beim Kunden zu erreichen, die für die neusten VDSL Varianten benötigt werden. Hat man alte Kabel mit mehr als 2km Länge sind 15Mbps schon ein guter Wert. Wir reden hier nicht über SingleMode Glasfaser, die mit relativ simplen Transceiver problemlos 10km schaffen.
+3
mamfred
mamfred05.07.24 08:02
ShadowFlame
...
Willkommen im Jahr 2024 wo selbst Afrika besseres Internet hat als Deutschland

Auch wenn es sich dabei nicht um DSL handelt - vor einem Monat erst hautnah erlebt: voller 5G Empfang auf den Sanddünen an der südlichen Grenze Marokko/Algerien.
0
Legoman
Legoman05.07.24 08:49
AndreasDV
15 MBit/sek. ist lächerlich. Damit kann man nicht mal Videos in HD anschauen. In welche Zeit, sind diese Politiker stecken geblieben? 2002?
Videos in HD sind also deine Vorstellung von digitalen Grundbedürfnissen?
Was denkst du sonst so?
"500€ Bürgergeld sind lächerlich. Damit kann man nicht mal ein Steak bei Salt Bae kaufen."

(Mal davon abgesehen, dass deine Einschätzung auch technisch blödsinnig ist. Allen außer Waipu reichen deutlich niedrigere Bandbreiten. )
+5
Garak
Garak05.07.24 10:24
25 Jahre später sind Datenraten von einem Gigabit pro Sekunde bereits keine Seltenheit mehr,

Ähm, sie sind weitestgehend Standard. Halt nur nicht in einem Land, wo Du von der Polizei abgeführt wirst und Hausverbot erhältst, wenn Du Deine 16 Bier nacheinander trinkst und somit auch nacheinander mit digital Karte bezahlst.
-5
picsnmore.de05.07.24 14:52
sudoRinger
Es geht hier um die abgelegenen Orte, die ein "Recht auf schnelles Internet" erhalten.
Ich glaube, da musst du mal ein wenig Realität lernen:

Ich habe früher mitten in den Großstadt (Frankfurt/Main) gewohnt, Mehrfamilienhaus, "kaum Abstand" zum nächsten Haus... zu dieser Zeit war VDSL50 der "Standard". Maximal standen in meiner Wohnung jedoch DSL6000 (über 161 10.000) zur Verfügung.

Es sind nicht nur die ländlichen Gegenden, in denen der Ausbau dringend überarbeitet werden muss, sondern es gibt auch mitten in Großstädten noch immer Whitespots, in denen man dann nichtmal Starlink als Option sehen könnte.
+1
tolved06.07.24 13:33
War da nicht mal was mit flächendeckenden Breitbandausbau bis 2018?
0

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