Diagramme: Apples Umsatz, Gewinn und Verkaufszahlen von 2003 bis heute
Soeben hat Tim Cook in der vierteljährlichen Quartalskonferenz die Geschäftszahlen für den Zeitraum Januar bis März 2017 (das entspricht dem zweiten Geschäftsquartal bei Apple) vorgestellt. Bei einem Umsatz von 52,9 Milliarden US-Dollar erzielte der Konzern einen Gewinn von ziemlich genau 11 Milliarden Dollar. Dazu gehören die Erlöse aus dem Verkauf von 4,2 Millionen Macs (Notebook und Desktop), 50,8 Millionen iPhones und 8,9 Millionen iPads. Diese Zahlen lassen sich nur im Kontext der Ergebnisse aus früheren Quartalen und Jahren bewerten. Dass die heutigen Werte deutlich hinter denen des letzten Quartals zurückstehen, ist saisonbedingt normal angesichts des Weihnachtsgeschäfts und des üblichen iPhone-Starts in den letzten drei Monaten des Kalenderjahres. Erst in den Jahresvergleichen lässt sich tatsächlich beurteilen, wie sich das Geschäft tatsächlich entwickelt hat.
Anhand unserer Diagramme kann man leicht die enorme Wachstumsexplosion von Apple seit dem Jahr 2003 nachvollziehen. Gleichzeitig ist aber auch die darauf folgende Abschwächung in den letzten beiden Jahren ersichtlich. Die einzelnen Grafiken behandeln die Punkte Umsatz, Gewinn, Mac-Verkäufe, iPhone-Verkäufe und schließlich iPad-Verkäufe. Leider stellt Apple weiterhin keine separaten Erfolgszahlen für die Apple Watch bereit; sie findet sich gemeinsam mit Apple TV und kleineren Produkten im Bereich Sonstiges. Dieser erlaubt angesichts der Heterogenität keinen sinnvollen Vergleich, deswegen verzichten wir hier auf die Darstellung.
Apples Umsatz seit 2003Die große Wachstumsphase beim Umsatz ereignete sich in den Jahren 2009 bis 2015, dem großen iPhone-Boom. Aktuell stabilisieren sich die Werte auf hohem Niveau. Dass der aktuelle Umsatz von 52,9 Milliarden US-Dollar nicht an das Rekordergebnis von 78,4 Milliarden Dollar im vergangenen Quartal heranreicht, war abzusehen. Doch der Vergleich mit dem Vorjahr (50,6 Mrd. $) zeigt, dass der Konzern nach einer kurzen Phase des Rückgangs 2016 zurück auf Wachstumskurs ist, wenngleich das Niveau von 2015 (58 Mrd. $) nicht wieder erreicht werden konnte.
Apples Gewinn seit 2003Analog zum Umsatz sorgte das iPhone ab 2009 auch für einen Höhenflug beim Gewinn. Selbst die in den Augen vieler Anleger enttäuschenden Zahlen des vergangenen Jahres befinden sich noch auf einem Niveau, auf welches die meisten Konkurrenten nur neidisch emporblicken können. Auch hier gilt allerdings wieder: Absolute Rekorde werden nur im Weihnachtsquartal erreicht (zuletzt 18,4 Mrd. $ im 1. Geschäftsquartal 2016). Adäquate Vergleichswerte stellen die beiden Vorjahresquartale dar. Den Wert von 2016 (10,5 Mrd. $) konnte Apple leicht ausbauen, für den Rekordwert von 2015 (13,6 Mrd. $) reichte es indes nicht.
Verkaufte Macs seit 2003Oft ist zu hören, dass die Ära des Desktop-PCs ihrem Ende entgegensieht. Apple schien zuletzt auch wenig dagegen tun zu wollen, wie man anhand der langen Zyklen und der fehlenden Produktpflege argwöhnte. Doch vor Kurzem machte Apple in einem Paukenschlag deutlich, dass man den Ruf der professionellen Nutzer gehört habe und sich an die Arbeit für einen gänzlich neuen Mac Pro und einen deutlich verbesserten iMac mache. Für die Verkaufszahlen des Macs dagegen bleiben weiter vor allem die verschiedenen Notebooks entscheidend. Die guten Absichten Apples schlagen sich allerdings natürlich noch nicht in den Verkaufszahlen nieder, die seit einigen Jahren mehr oder weniger stagnieren. In diesem Jahr ordnen sich die Verkaufszahlen von 4,2 Millionen Geräten denn auch im Mittelfeld der Vorquartale ein.
Verkaufte iPhones seit 2007Das Gros an Apples Umsatzzahlen macht auch in diesem Quartal wieder das iPhone aus. Zwar prophezeien Marktforscher das baldige Ende des Smartphone-Booms und tatsächlich ist das explosionsartige Wachstum der Zeiten des iPhone 6 von 2015 vorbei. In diesem Jahr ging es sogar zum zweiten Mal in Folge nach unten, diesmal aber nur leicht (50,8 Millionen verkaufte Geräte im Vergleich zu 51 Millionen im Vorjahresquartal).
Verkaufte iPads seit 2010Wenn die Prognose in den Anfangsjahren noch glaubten, das Tablet erlebe eine ähnliche Erfolgsgeschichte wie das Smartphone, sind diese Träume spätestens seit den rückläufigen Zahlen ab 2014 passé. Apple allerdings bleibt dem iPad treu und versucht, das Gerät nun als Notebook-Ersatz für Kreative zu platzieren. Als solches ist es aber nicht zum Verkaufsschlager geboren, so sacken die Verkaufszahlen zum vierten Mal in Folge ab und erreichen nur noch 8,9 Millionen Geräte.