Die 1000-Dollar-Smartphones auf dem Vormarsch
Das iPhone X knackte als erstes iPhone die Marke von 1000 Dollar – während in der Variante mit 64 GB 999 Dollar fällig werden, sind es mit 256 GB Speicherkapazität bereits 1149 Dollar. Schon vor der offiziellen Präsentation waren sich viele einig, dass Apple damit endgültig den Preisbogen überspanne. Demzufolge konzentrierten sich die Diskussionen nach der Vorstellung im September 2017 auch darauf, dass nun wirklich nicht mehr zu rechtfertigende Preisdimensionen erreicht seien. Der Markterfolg spricht allerdings eine ganz andere Sprache, denn obwohl die Verkaufszahlen stagnieren, legen die Umsätze zu. Gleichzeitig vermittelt Apple Käufern des ebenfalls alles andere als günstigen iPhone 8 das Gefühl, beinahe ein Schnäppchen erworben zu haben. Erneut zeigt sich auch, dass Apple für viele andere Hersteller
die Richtung vorgab. Blickt man auf die Preise der Konkurrenz, so wird es inzwischen alltäglicher, 900 Dollar und mehr für das Top-Modell zu veranschlagen.
Beinahe unbeachtet und mit wesentlich weniger Aufmerksamkeit bedacht ist die Tatsache, wie viel Kunden für das jeweilige Smartphone-Flaggschiff im Android-Markt aufbringen müssen. Beispielsweise positioniert Samsung das Galaxy Note 9 ebenfalls bei rund 1000 Dollar, das Galaxy S9+ bei 949 Dollar. Auch Huawei wagt sich mit dem P20 Pro in Apples Preisdimensionen vor. Das für den asiatischen Markt konzipierte Oppo Find X kommt sogar auf über 1100 Dollar für die Variante mit 256 GB internem Speicher. Wählt man die spezielle Edition mit Lamborghini-Logo und verbessertem Fast Charging, so muss man fast 2000 Dollar aufbringen. Generell zeigt die Tendenz steil nach oben. Spätestens im nächsten Jahr sollen 1000 Dollar für ein Top-Gerät marktweiter Standard werden, so mehrere Marktbeobachter.
Natürlich erzielt keiner der Anbieter ähnliche Verkaufszahlen wie Apple – dennoch zeigt sich eindeutig, dass auch für hochwertige Android-Smartphones preislich noch mehr möglich ist. Dies deckt sich mit den Analysen zahlreicher Marktbeobachter, wonach nur noch bei sehr teuren Geräten Wachstumspotenzial vorhanden ist – und sei es durch Umsatz statt Stückzahl. Ein wichtiger Punkt sollte allerdings nicht aus den Augen gelassen werden: Auch am letzten Tag des iPhone-Produktzyklus sind die Straßenpreise noch nicht allzu weit vom Verkaufsstart entfernt. Dies sieht im Android-Lager hingegen anders aus und rasch gibt es deutliche Rabatte. Noch immer bleibt das iPhone X daher faktisch eines der teuersten Geräte – doch der Android-Markt hat ebenfalls Gefallen an der Marke von 1000 Dollar gefunden und bringt daher wesentlich höherpreisige Geräte als noch vor wenigen Jahren hervor.