Die Ahnen des iPads – fast 50 Jahre Tablet-Geschichte
GRIDPad (1989): Touchbedienung erreicht MarktreifeWo der Knowledge Navigator noch Designstudie blieb, hatte GRiD Systems Corporation Ende der 1980er-Jahre schon was Handfestes zu bieten. Das GRIDPad von 1989 gilt als erstes wirklich marktreifes und in Unternehmen eingesetztes Tablet mit Touchbedienung – der Nutzer steuerte das Gerät allerdings nicht mit den Fingern, sondern per Stift. Als PC-Ersatz war das Gerät nicht gedacht, vielmehr sollte es bestimmte papierintensive Arbeitsprozesse optimieren.
Das Gerät beherrschte Handschriftenerkennung und konnte die mit dem Eingabestift eingetragenen Buchstaben und Zahlen in Computertext umwandeln, wobei die Technik noch nicht völlig ausgereift war und sich so immer wieder Fehler einschlichen. Außerdem ließen sich Daten kabellos von normalen Rechnern übertragen, wofür aber spezielle Hardware in Desktop-Rechnern vonnöten war.
Im Vergleich zum iPad war das GRIDPad noch ziemlich wuchtig – etwa 2 Kilogramm wog das Gerät und ist damit eher mit Notebooks vergleichbar als mit modernen Tablets. Für Leistung sorgte ein 80C86-Prozessor mit 10 MHz und 256 bzw. 512 KB RAM. Der Speicherplatz betrug 1 bzw. 2 MB. Das monochrome Display stellte Inhalte mit einer Auflösung von 640 x 400 dar. Als Betriebsystem kam MS-DOS zum Einsatz.
Der Preis für das Basismodell betrug 2.370 US-Dollar – wer auch die GRID-Software inklusive Handschriftenerkennung dazu wollte, musste insgesamt 3.000 US-Dollar auf den Tisch legen. In seinem erfolgreichsten Jahr erwirtschaftete das GRIDPad über 30 Millionen US-Dollar. Größte Abnehmer waren Chrysler, die U.S. Army und das Polizeidepartment von San Jose.