Die Ahnen des iPads – fast 50 Jahre Tablet-Geschichte
Palm Pilot (1996): Ausgereifter als die Konkurrenz aus CupertinoWo der Newton noch mit Kinderkrankheiten zu kämpfen hatte, machte Palm mit dem Pilot vieles besser. Dieser war zwar technisch nicht so ambitioniert wie die Konkurrenz von Apple, dafür aber kleiner, günstiger und einfacher zu bedienen. Dazu funktionierte die Handschriftenerkennung von Beginn an vergleichsweise zuverlässig. Schon ein Jahr nach der Einführung hatte Palm zwei Drittel des PDA-Markts inne; 20 Prozent fielen auf Windows CE, Apples Newton hatte nur noch 6 Prozent Marktanteil.
Jeff Hawkins, einer der Chef-Entwickler des Palm Pilot, machte den Erfolg vor allem an einem Umstand fest. Wichtig sei es, darauf zu achten, welche Funktionen man anbietet und welche nicht. Da das Gerät keine eierlegende Wollmilchsau sein könne, müsse abgewägt werden, was sich lohne und was nicht. Im Zweifelsfall gelte es, Dinge wegzulassen und sich voll auf die Kernfunktionen zu konzentrieren – eine ähnliche Denkweise hatte übrigens auch Steve Jobs. Palm achtete darauf, beim Pilot die optimale Balance aus Features, Benutzerfreundlichkeit und Bezahlbarkeit zu erreichen.
Den Palm Pilot gab es in zwei Ausführungen: Pilot 1000 (299 US-Dollar) und 5000 (369 US-Dollar). Das Display beider Varianten löste mit 160 x 160 Pixeln auf und konnte vier Grautöne darstellen. An Arbeitsspeicher standen dem Nutzer 128 KB (Pilot 1000) bzw. 512 KB (Pilot 5000) zur Verfügung. Über ein Kabel war es möglich, Termine, Kontakte und andere Daten mit Desktop-Rechnern zu synchronisieren. Palm unterstützte MacOS 7, Windows 3.11 und 95. Zum Betrieb benötigte man zwei AAA-Batterien.