Die Entstehung der AirPods: Eine alte Idee & eine große Ohrenstudie mit Stanford
Auf den Markt kamen die AirPods zwar erst 2016, allerdings ist die Idee wesentlich älter. Wie Greg Joswiak, Apples "Vice President of Product Marketing", in einem Interview
ausführt, stammen die Pläne bereits aus frühen iPhone-Jahren. Damals habe man immer mehr den Eindruck gewonnen, dass es einfach nicht so richtig zu einem derart mobilen Produkt passe, wenn der Anwender seine Kopfhörer mit einem Kabel anschließen müsse. Es stellte sich die zwangsläufige Frage, warum man überhaupt ein Kabel benötige. Allerdings fehlte es zu jenem Zeitpunkt noch an der erforderlichen Technologie, um ein derart ausgefeiltes System überhaupt entwerfen zu können.
Umfassende Ohrenstudie als Schlüssel zum ErfolgAls Apples Ingenieure dann jedoch erklärten, dass die Zeit reif für kompakte, kabellose Bluetooth-Kopfhörer ist, begann die nächste Phase der Produktentwicklung. In Zusammenarbeit mit Stanford galt es, mithilfe von 3D-Scans hunderte verschieden geformte Ohren auszumessen. Da man nur ein Design bieten wollte, welches in jeder Ohrmuschel perfekt sitzen sollte, bedurfte es also groß angelegter Ohrenstudien. Da diese Art der Untersuchung zu sehr guten Ergebnissen führte, weitete Apple die Versuchsreihen bei der Entwicklung der AirPods Pro noch aus – mehr Ohren, mehr Formen, habe die Devise gelautet.
Ein Überraschungserfolg & Social SignallingFrüher wurden Apples Ohrhörer oft mit Aussagen verspottet, wonach das Ohr erst noch erfunden werden müsse, welches einen sicheren Halt biete. Bei den AirPods gelang es aber tatsächlich, die meisten Nutzer zufriedenzustellen. Auch Joswiak betont noch einmal, dass Apple niemals mit einem derartigen Erfolg gerechnet hatte. Die AirPods breiteten sich aus wie ein Lauffeuer und wurden zu einem Milliardenmarkt. Eine neue Art des "Social Signalling" begann: Das Produkt mauserte sich schnell zu einem Statussymbol und zog ins Straßenbild ein – ganz so wie vor eineinhalb Jahrzehnten, als weiße Ohrhörer dem Umfeld signalisierten, dass man nun ebenfalls zum Kreis der iPod-Besitzer zählte.