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Die Geschichte des Finders auf dem Mac

Das Icon macht es bereits unmissverständlich klar: Der Finder ist das Gesicht des Macintosh-Betriebssystems. Das rechteckige Symbol, in dem zwei stilisierte Gesichter vereint sind, steht bis heute für den Dateimanager. Über ihn öffnet man Dokumente, verschiebt sie in andere Ordner und sortiert sie nach gewünschten Kriterien. In einem historischen Abriss beleuchtet Howard Oakley die seiner Ansicht nach wichtigsten Entwicklungsschritte des Programms, welches das Look & Feel von Macintosh-Rechnern geprägt hat wie kaum ein zweites.


Bis zur Einführung von Mac OS X nutzte der Finder ein Konzept, das Oakley als „Spatial Finder“ benennt. Der Doppelklick auf einen Ordner öffnete diesen in einem neuen Finder-Fenster; der darunterliegende Fenster blieb erhalten (sofern man während des Doppelklicks nicht die Alt-Taste gedrückt hielt). Darstellungen gab es lediglich zwei: Eine Icon-Darstellung sowie eine Listenansicht, deren Sortierung man im Darstellungsmenü auswählte. Eine Seitenleiste mit bevorzugten Ordnern gab es nicht, ebenso wenig ein Dock.

Der „klassische“ Finder beherrschte lediglich zwei Darstellungsformen: Icon- und Listenansicht. (Quelle: Infinite Mac)

System 8: Aufspringende Ordner und Schubladen
Das Erscheinungsbild des Finders passte sich in den Folgejahren den technischen Möglichkeiten an; zudem kamen zusätzliche Ansichten hinzu. In System 8 konnten Anwender Finder-Inhalte als Button anzeigen lassen und Fenster als Schublade am unteren Bildschirmrand parken. Hier kamen auch erstmals Kontextmenüs sowie aufspringende Ordner ins Spiel: Zog man eine Datei auf einen Ordner, öffnete sich dieser nach kurzer Verzögerung in einem neuen Fenster.

System 8 mit seinem „Platinum“ genannten Erscheinungsbild brachte Fensterschubladen und Button-Icons. (Quelle: Infinite Mac)

Paradigmenwechsel mit Mac OS X
Mac OS X entfernte die Button-Ansicht und ersetzte sie durch eine neue Darstellungsform namens Spaltenansicht. Sie erleichterte das Durchstöbern tief verschachtelter Ordnerstrukturen. Damit verabschiedete sich Apple allerdings auch vom gewohnten Bedienkonzept der zusätzlichen Fenster. Einige Jahre lang sorgte ein transparenter pillenförmiger Button in der oberen rechten Ecke dafür, dass Anwender zwischen neuem und klassischem Fenstermodus wechseln konnten.

Ein der ersten Version von Mac OS X beiliegendes Booklet pries Fähigkeiten und Gestaltung des Finders im Aqua-Look an.

Von Aqua über Brushed Metal zu … aktuellem Design
Herausragend war auch die erfrischend verspielte Darstellung der ersten Versionen von Mac OS X: Das Aqua-Design mit dreidimensional wirkenden, bunten Hochglanz-Buttons war ein echter Hingucker. Nach einigen Jahren verdrängte „Brushed Metal“ das Aqua-Design. Später verloren Finder-Fenster jegliche materielle Anmutung. Viele Funktionen gewann der macOS-Dateimanager über die Jahre hinzu: Seitenleiste, Galerieansicht, Gruppierung sowie Tabs hielten Einzug in Apples Dateiverwaltung. Manches blieb jedoch bis heute erhalten – ein Beispiel: Der Button zum Schließen des Fensters ist und bleibt in der linken oberen Ecke.

Auf dem Weg zu macOS 15 (Sequoia) hat der Finder viele zusätzliche Funktionen dazugewonnen.

Kommentare

macgaragist04.02.25 16:21
Und wann kommt endlich automatische Anpassung an die Spaltenbreite, so wie ich es mir von Totalfinder gewohnt bin?
Oder sinnvolle Nutzung der Reiter/Tabs, so wie es mir von Totalfinder gewohnt bin:
Um in den Genuss dieser praktischen Features zu kommen, muss ich das Sicherheitsgerüst des Macs niederreissen (csrutil deaktivieren). Es wäre cool, es ginge ohne und Apple liesse sich endlich herab, solches selber zu implementieren. Sie sind sich ja auch sonst nicht zu schade, Firmen aufzukaufen, um deren Ideen dann als eigene zu verkaufen.
+6
sffan04.02.25 16:28
Solange das Ding sich noch nicht mal die letzte Fenstergröße merken kann…
+1
Apple@Wien
Apple@Wien04.02.25 16:35
sffan

Seit wann funktioniert das nicht? Bei mir seit Mac OS X 10.2 noch nie gehabt, das der Finder sich nicht die Fenstergröße gemerkt hat?
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tranquillity
tranquillity04.02.25 16:55
Und iPadOS hat immer noch nichts vergleichbares Vor allem zum Finden: Ein funktionierendes Spotlight fehlt auch auf dem iPad. Ich rege mich regelmäßig darüber auf, wenn ich auf dem iPad eine Datei suche. Deswegen ist mein aktuelles iPad Pro auch das letzte iPad, was ich gekauft habe. Kein Witz: Ich überlege wirklich, auf einen Mac Mini umzusteigen (Haupt-Mac ist aktuell noch ein 10 Jahre alter iMac) und das iPad nur als als dummes Terminal mit Jump-Desktop zu nutzen. Habe das nun seit einiger Zeit versuchsweise gemacht und ich muss sagen, es funktioniert in der Regel wirklich gut. Ein Macbook in 11“ wird es ja leider wohl nicht mehr geben.
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NFK04.02.25 17:16
Es fehlt -- Windowshade:

Ein Doppelklick auf die Fensterleiste minimierte das Fenster auf diese schmale Leiste, man sieht also hinter das Fenster, ein weiterer Doppelklick stellt die urprüngliche Form wieder her. Schnell und ohne Aufwand, ohne den Mauszeiger bewegen zu müssen.

Ab System 7.5 offizieller Teil des Finder-Managements. Die Fensterschubladen am unteren Bildrand ab System 8 waren viel umständlicher, weil die Maus dazu herumgeschoben werden musste. MacOS X hat Windowshade endgültig abgeschafft und durch die Miniaturen im Dock ersetzt, die auch nicht besser sind.
+4
MSK04.02.25 18:21
Ein vernünftiges Finder-, Dateien- und Fenstermanagement ist echt das, was ich beim Umstieg auf den Mac am allermeisten vermisst habe und noch heute vermisse. Mal eben eine Datei ausschneiden und einfügen. Oder beim Sichern einer Datei den gesamten Namen lesen können. Oder Dateien zu verschieben und dabei vorhandene gleiche Datei zu vergleichen, und selbst entscheiden zu können welche erhalten bleibt. Oder eine zuverlässige Suche von Dateien. Bei aller Liebe zu meinem Mac und auch zu MacOS. Finder, Fenstermanagement und Dateimanagement sind echt so schlecht, dass ich meistens auf Parallels ausweiche, wenn ich etwas anspruchsvolles machen möchte. Wie eine Datei suchen oder eine Datei verschieben etc. pp.
Naja, und die Löschen-Taste habe ich vermisst. Da habe ich mir aber einfach eine Taste umprogrammiert und mich in den letzten 15 Jahren umgewöhnt. Einen adäquaten Ersatz für den Rest habe ich bis heute noch nicht gefunden
+1
druid04.02.25 18:58
@msk: ausschneiden geht nicht, copy paste von dateien geht aber zumindest. aber ja, es ist vieles dauerhaft im argen.
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Macbook_User04.02.25 19:02
MSK
Naja, und die Löschen-Taste habe ich vermisst. Da habe ich mir aber einfach eine Taste umprogrammiert und mich in den letzten 15 Jahren umgewöhnt. Einen adäquaten Ersatz für den Rest habe ich bis heute noch nicht gefunden

Ja, da sprichst du aus der Seele. So gerne ich MacOS auch habe und Mac User der ersten Stunde es nicht hören wollen, bezogen auf deine Beispiele ist Windows echt super. ENF gibt es ja indirekt auch auf dem Mac. Sind halt zwei Tasten die du drücken musst.

Und in diesem Fall hat Jobs keinen Geschmack bewiesen, so wie er es mal Microsoft vorgeworfen hat


Markiere und drücke cmd und del
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sffan04.02.25 19:10
Apple@Wien
sffan

Seit wann funktioniert das nicht? Bei mir seit Mac OS X 10.2 noch nie gehabt, das der Finder sich nicht die Fenstergröße gemerkt hat?

Hier die Beschreibung und einer der workarounds, die so kursieren.
Ich habe das Thema lange ignoriert, aber der Treffer könnte mir ausreichen, wenn es denn hier funktioniert:
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micheee04.02.25 20:36
druid
@msk: ausschneiden geht nicht, copy paste von dateien geht aber zumindest. aber ja, es ist vieles dauerhaft im argen.
Ausschneiden, respektive verschieben statt kopieren geht über:
+c und dann + +v

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Apple@Wien
Apple@Wien04.02.25 21:03
sffan
Apple@Wien
sffanSeit wann funktioniert das nicht? Bei mir seit Mac OS X 10.2 noch nie gehabt, das der Finder sich nicht die Fenstergröße gemerkt hat?
Hier die Beschreibung und einer der workarounds, die so kursieren.
Ich habe das Thema lange ignoriert, aber der Treffer könnte mir ausreichen, wenn es denn hier funktioniert:


Ok, hatte diese Problem noch nie seit dem ich Mac OS X verwende.
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Huba04.02.25 21:11
Weil der Finder so ist, wie er ist, gibt es zahlreiche alternative Apps mit einem grösseren Funktionsumfang.
PathFinder, auch schon ein Urgestein auf dem Mac mit starken Funktionen
QSpacePro, sehr individuell anpassbar, fast schon zu viele Funktionen
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murnoggerl04.02.25 21:12
Apple@Wien
sffanSeit wann funktioniert das nicht? Bei mir seit Mac OS X 10.2 noch nie gehabt, das der Finder sich nicht die Fenstergröße gemerkt hat?

Wenn man zwei Benutzer auf einem Rechner angelegt hat und die Personen die die Benutzer verwende unterschiedlichen Vorlieben haben, dann ist das Standard.
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