BOOKMARK THIS: Bahnbrechender Lautsprecher von Kii AudioHigh-End-Fans aufgepasst! Die noch ganz junge Firma
Kii Audio will noch in diesem Quartal einen Aktivlautsprecher auf den Markt bringen, der das Potential für eine echte Klangrevolution hat. Bei dem Niveau heutiger Top-Lautsprecher muss man mit solchen Aussagen zwar sehr vorsichtig sein und ich will nicht zu viel Versprechen, bevor ich ihn selbst gehört habe, aber wie mir aus vertrauenswürdiger Quelle, einem in Berlin tätigen Freund und Aktiv-Spezialisten, zu Ohren gekommen ist, scheint mit dem Lautsprecher namens THREE tatsächlich ein Durchbruch zu neuen Klangsphären bei erfreulich kompakten Ausmaßen gelungen zu sein.
Die schlechte Nachricht vorab: Billig wird der Spaß nicht. Ab ca. 10.000 Euro soll ein Paar THREE kosten – je nach Lackierung und ggf. später mit Aufpreis für einen externen Controller. Aber technologische Durchbrüche landen höchst selten gleich zum Schnäppchenpreis im Elektronikmarkt.
Die THREE beinhaltet mehrere technische Leckerbissen. Die Maße des akustisch geschlossenen Lautsprechers betragen 20x40x40cm (BxHxT). Darin stecken neben der Elektronik ein Mittel- und ein Hochtöner (Front), je ein Basstreiber seitlich und zwei weitere Basstreiber an der Rückseite.
Was die THREE besonders aus der Masse hervorhebt, ist ihre Fähigkeit, Bässe nicht omnidirektional, sondern bis in Frequenzbereiche um 40 Hz deutlich gerichtet in den Raum abzugeben. – Was so bisher nicht möglich war und klanglich enorme Auswirkungen haben soll. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern spielt die Raumakustik damit eine erheblich kleinere Rolle. Ähnlich wie bei Kopfhörern, die nicht von einer unvorhersehbaren Raumakustik abhängig sind, müsste sich damit ein viel offeneres und differenzierteres Klangbild ermöglichen lassen. Und das sogar bei sehr wandnaher Aufstellung, was vor allem die Ehefrauen der meist männlichen HiFi-Freaks freuen dürfte.
Auf der Webseite von Kii finden Sie eine Animation, wie sich der Schall der THREE im Vergleich zu herkömmlichen Lautsprechern ausbreitet. @@
Neben der besonderen Nieren-Basscharakteristik ist die THREE aber auch sonst mit allen elektronischen und digitalen Wassern gewaschen. Sie kann sowohl analog (über XLR) oder digital (AES/EBU und Wireless) angesteuert werden. Aktuell könnte man die THREE beispielsweise mit einem USB-auf-AES-Konverter direkt an einen Mac anschließen. Weil das aber aus technisch/klanglichen Gründen gewisse Kompromisse bedeutet und die Zahl der anschließbaren Quellen begrenzt, ist für nächstes Jahr ein externer Controller geplant, der z.B. per USB am Computer angeschlossen wird, Eingänge für zusätzliche Quellen besitzt und die Musik drahtlos mit bis zu 24 Bit / 96 kHz über den noch recht jungen
WISA-Standard (Wireless Speaker & Audio) an die Boxen funkt.
In jeder Box stecken
ein sechskanaliger DSP, sechs D/A-Wandler und sechs Endstufen á 250 W. Bei letzteren handelt es sich um Ncore Class D Technologie, die Bruno Petzey – einer der Schöpfer der THREE (
mehr zum Kii-Team) – entwickelt hat. Das Besondere daran: Eine kombinierte „voltage/current control loop“ minimiert aktiv die Verzerrungen der Treiber.
Die integrierten Analog-Digital und Digital-Analog Wandler der Verstärker wurden wiederum von Bart van der Laan beigesteuert, der über das nötige Fachwissen auf diesem Gebiet verfügt. Die Wandler sollen so gut sein, dass ein kompletter Durchgang des Signals durch die Wandlerstufen der Kii THREE unhörbar und vom Direktsignal nicht zu unterscheiden sein soll – was nach Aussagen von Kii selbst von den teuersten, audiophilen Standalone Wandlern am Markt kaum erreicht wird.
Die Three soll laut ersten Messungen der Fachzeitschrift AUDIO eine für ihre Größe sagenhafte untere Grenzfrequenz von
echten 19 Hz erreichen. In der Praxis sollen die Kii selbst große Standboxen in der Bassleistung und Qualität noch übertreffen. Insbesondere für Besitzer kleinerer Hörräume ist das eine tolle Nachricht, denn die kämpfen gewöhnlich mit dem Problem, dass große Boxen in kleinen Räumen oft keine gute Performance abliefern, kleinere Boxen aber nicht die gewünschte Bassleistung bringen, was manche zu Subwoofer-Lösungen treibt, die aber ihre ganz eigenen Probleme mitbringen und selbst von erfahrenen HiFi-Freunden nur selten zufriedenstellend in die Raumakustik und den Rest der Kette integriert werden.
Diejenigen, die das Glück hatten, die THREE schon auf dem Launch Event oder zu anderer Gelegenheit zu hören, berichten nicht nur von einem außergewöhnlich guten Bass, sondern insgesamt von einem Klangniveau höchster audiophiler Güte, das selbst mehrfach teuerere Lautsprecher in den Schatten stellen soll.
Mitentwickler und CTO Bruno Petzey sagte (wie mein Kontakt mir berichtete) auf dem Launch Event:
"The goal was to create a real challenge for the whole high end industry." Solch hochtrabende Worte hört man gewöhnlich eher von amerikanischen Unternehmen, die ohne rot zu werden gerne mal grandiose Übertreibungen raushauen. (Auch Apple macht das manchmal. Ich erinnere an Steve Jobs' Worte, man könne mit dem [längst gefloppten] iPod hifi selbst audiophile Stereoanlagen ersetzen.) Mit den Kii THREE könnte aber tatsächlich ein großer Schritt nach vorne in Sachen Lautsprecherklang gelungen sein. – Was ich zu einem späteren Zeitpunkt natürlich selbst überprüfen möchte.
Bis die THREE verfügbar ist, wird noch ein wenig Zeit vergehen. Die ersten Modelle sollen im September ausgeliefert werden. Wobei vermutlich erstmal nur geringe Stückzahlen in den Handel kommen. Der oben angesprochene Controller kommt erst im Laufe des nächsten Jahres. – Preis noch unbekannt.