Die SMS stürzt ab - Nutzerzahlen gehen massiv zurück
Im Jahr 2012 wurden allein in Deutschland knapp 60 Milliarden Kurznachrichten als SMS verschickt. Stieg die Beliebtheit der 160 Zeichen langen Nachrichten bis dahin stetig an,
so folgte dann der rasante Abstieg. Für Mobilfunkanbieter war die SMS jahrelang eine Goldgrube. In Relation zur erforderlichen Datenmenge wurden SMS zu horrenden Preisen verkauft - der marktübliche Preis von 19 Cent pro Nachricht brachte dicke Umsätze mit sich. Allerdings wenden sich die Nutzer in Scharen vom einst so beliebten Kommunikationsmittel an und setzen stattdessen auf Messenger-Dienste. Einen großen Schlag versetzte der SMS beispielsweise WhatsApp, andere oft genutzte Dienste sind Threema, der Facebook-Messenger oder im Apple-Bereich auch die iMessage.
2014 war ein rabenschwarzes Jahr für die SMS. Stürzte die Anzahl verschickter SMS zwischen 2012 und 2013 von 59,8 Milliarden auf 38,9 Milliarden ab, so ging es 2014 noch einmal erheblich nach unten.
Gerade einmal noch 22,5 Milliarden SMS wurden versendet - dies entspricht etwas den Werten des Jahres 2007. Die folgende Schaugrafik zeigt, wie sich die Stückzahlen zwischen 2000 und 2014 entwickelten:
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SMS war ursprünglich ein Nebenprodukt und gar nicht als kommerzieller Kassenschlager konzipiert: Auf diesem Kanal wollten die Betreiber vor allem Informationen über Netzstörungen oder andere Warnungen an die Kunden verschicken. Lange bevor man E-Mails via Handy verschickte, machte es die SMS möglich, von überall aus kurze Textnachrichten zu übermitteln. Die SMS bot von Anfang an ganz klare Vorteile: Sie stand seit etwa 1994 auf jedem Mobiltelefon zur Verfügung, benötigt keine Internetverbindung und erfordert auch keine zusätzliche Registrierung. Zudem können Nachrichten bequem über alle Mobilfunkanbieter zugestellt werden.
Dass die SMS komplett ausstirbt, ist jedoch unwahrscheinlich. Noch immer liegt der große Pluspunkt der SMS darin, dass jedes Handy die kompakten Nachrichten empfangen kann. Außerdem setzen viele Anbieter auf die SMS, um Statusinformationen zu verschicken (beispielsweise Fluggesellschaften) oder beim Online-Banking mobile TANs zu verwenden. Der Bitkom zufolge schwächt dies den Nutzerschwund noch etwas ab - andernfalls wäre der Absturz wohl noch drastischer ausgefallen.
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