Die Vorteile von Apple ProRAW – Fotograf zeigt Vergleichsbilder
Apple stellte im Oktober das iPhone-12-Lineup vor – und auf den beiden Top-Modellen steht ein neues Datenformat für das Speichern von Kamerabildern bereit: Apple ProRAW. Normalerweise wandelt das iPhone geknipste Bilder in eine JPEG- oder HEIC-Bild um und führt automatisch Weißabgleich, weitere Farbkorrekturen und viele andere Optimierungen durch. Bei diesem Prozess gehen allerdings Informationen verloren, so dass eine spätere Bearbeitung erschwert wird. Normalerweise leistet das iPhone bei der automatischen Anpassung der Bilder sehr gute Arbeit – doch erfahrene Fotografen wünschten sich oftmals mehr Kontrolle über diesen Prozess.
Genau hier kommt Apple ProRAW ins Spiel: Es bleiben erheblich mehr Sensorinformationen erhalten, so dass das Foto umfangreicher nachbearbeitet werden kann – beispielsweise in Adobe Lightroom. In Apples ProRAW-Dateien sind 12-bit DNG-Daten erfasst.
Austin Mann zeigt MöglichkeitenDer Fotograf
Austin Mann zeigt anhand einiger Vergleiche, was mit Apple ProRAW möglich ist. Besonders für Extremsituationen eignet sich ProRAW – zum Beispiel bei Nachtfotografie oder Szenerien mit einem sehr hohen Kontrastverhältnis. ProRAW arbeitet auch mit Apples Nacht-Modus zusammen – der Portrait-Modus oder die Panorama-Funktion wird aber nicht unterstützt.
Links: Nachbearbeitetes HEIC, Rechts: Nachbearbeitetes Apple ProRAW
Besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen eignet sich ProRAW, um im Nachhinein ein gutes Resultat zu erhalten:
Tipps zu ProRAWMann gibt noch einige Ratschläge, wie man Apple ProRAW am Besten einsetzt:
- Den größten Vorteil hat man bei Bildern, an denen Apples automatische Algorithmen scheitern: Bilder mit hohen Kontrastverhältnis oder Szenerien mit gemischt warmer und kalter Beleuchtung. Oftmals führt Apples automatische Korrektur hier zu unerwünschten Ergebnissen.
- Bilder, die mit ProRAW gemacht wurden, bedürften fast immer der Nachbearbeitung – die Ergebnisse soll sich der Fotograf als unfertiges Bild vorstellen, welches erst noch entwickelt werden müsse
- In jeder ProRAW-Datei findet sich auch eine reguläre JPEG-Datei wieder. Teilt man eine ProRAW-Datei beispielsweise über die Nachrichten-App, wird die JPEG-Datei verwendet. Erst, wenn man ein ProRAW-Foto in der Fotos-App öffnet und auf Bearbeiten drückt, sieht man die ProRAW-Datei
- ProRAW deaktiviert sich selbst. Wenn die Kamera-App eine gewisse Zeit nicht genutzt wurde, schaltet sich die ProRAW-Funktion von selbst wieder aus. Standardmäßig sieht man diese aber gar nicht in der Kamera-App: Zuerst muss diese in den Systemeinstellungen in der Kamera-Sektion aktiviert werden.
VoraussetzungenZur Nutzung von Apple ProRAW benötigt man ein iPhone 12 Pro oder 12 Pro Max. Ältere iPhone-Modelle oder das iPhone 12 oder 12 mini sind nicht kompatibel. Ferner benötigt man das neue, diese Woche erschienene iOS 14.3 – ansonsten steht Apple ProRaw nicht zur Verfügung.