Die WWDC-Keynote 2019 – unsere Meinung zu Systemen, Mac Pro und Display
Der Korb war prall gefüllt – so prall sogar, dass Apple viele Neuerungen nur grob anriss anstatt diese im Detail zu behandeln. Vor allem bei macOS 10.15 schien die Zeit ausgegangen zu sein, denn einige große Änderungen kamen nicht einmal zur Sprache. Dies hinterließ zunächst den Eindruck eines eher enttäuschenden Updates, denn die neugestaltete Fotos-App hatte Apple nur im iOS-Teil ausführlich beleuchtet, im macOS-Segment dann nicht mehr erwähnt. Wir fassen in diesem Artikel zusammen, was das erste Stimmungsbild der Redaktion war.
Mac Pro 2019Die erwartete ganz große Revolution sechs Jahren nach dem "New Mac Pro" blieb aus. Leistungsmäßig ist der neue Mac Pro sicherlich absolut beeindruckend – aber warum es dazu mehr als zwei Jahre seit der Ankündigung (April 2017) bedurfte, ist etwas merkwürdig. Apple hatte vollmundig versprochen, es werde ein ganz neuer, ganzheitlicher Ansatz, man wolle nicht einfach nur die schnellste verfügbare Hardware zusammenschrauben. Ein bisschen macht es aber den Eindruck, als sei genau das geschehen. Das soll sicherlich nicht die Ingenieursleistung schmälern, doch Apples 2018 abgehaltenes, kleines Presse-Event zur Zukunft der Pro-Branche ließ noch mehr erwarten.
"Wir wollen komplette Pro-Lösungen anbieten, nicht nur dicke Hardware anbieten, wie wir es mit dem iMac Pro tun". Ist dieser Anspruch wirklich erfüllt? Wahrscheinlich zeigen erst die marktreifen Geräte, was davon übrig blieb. Die Entwicklung des "Afterburner" gibt Grund zur Hoffnung, dass sich Apple nicht damit abfindet, lediglich handelsübliche Komponenten zu verschrauben – für Videoschnitt-Profis steht damit eine wesentliche Verbesserung der üblichen Arbeitsabläufe bereit, die über reine Performance-Daten hinausgeht.
Der Einstiegspreis von "nur" 6000 Dollar ist fast überraschend niedrig. So ziemlich jeder hatte mit wesentlich höheren Kosten gerechnet. Natürlich dürfte sich ein komplett ausgestatteter Mac Pro in Höhen weit jenseits der 10.000 Dollar schrauben. Sicherlich sind auch 20.000 Dollar recht schnell erreicht, benötigt man wirklich maximale Prozessorkraft.