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Die Zukunft des VLC Media Players – Version 4, Vision Pro und wichtige Pläne

Das "Hütchen" bzw. der Baustellen-Markierungskegel bringt es auf nunmehr 23 Jahre – wenn man damit den VLC Media Player und das markante Icon meint. Die Hardware-Plattformen und Systemversionen kamen und gingen, doch stets stand VLC als verlässlicher Player für alle erdenklichen Videoformate zur Verfügung. Jetzt gaben die Entwickler bekannt, in Zukunft auf einer weiteren Gerätekategorie vertreten zu sein. Anlässlich der Feierlichkeiten rund um fünf Milliarden Downloads verkündete VideoLAN-Projektchef Jean-Baptiste Kempf nämlich, an einer Version für die Apple Vision Pro zu arbeiten.


VLC und Headsets
Die visionOS-Variante von VLC funktioniere intern auch schon, allerdings werde es noch eine Weile dauern, bis man zur Veröffentlichung schreite. Das liege an den sehr niedrigen Nutzerzahlen der Vision Pro, weswegen es sich um kein Projekt mit hoher Priorität handle. Ein großer Fan des Headsets scheint Kempf nicht zu sein, denn auch seiner Ansicht nach fehle momentan schlicht ein sinnvoller Einsatzbereich. Für die Meta Quest wurde das entsprechende Vorhaben übrigens komplett gestrichen, dies aber aus anderen Gründen. Es gebe schlicht schon ausreichend gute Player auf der Plattform, wie Kempf ausführt.

VLC 4 seit Jahren in Arbeit
Unterdessen steht ein anderes sehr großes Vorhaben an, denn VLC arbeitet bereits seit geraumer Zeit an Version 4. Dabei wird es sich um ein maßgebliches Update handeln, unter anderem schreibt man den kompletten Programmkern neu. Ähnlich wie bei VLC 3 kommt es aber zu ausgeprägten Verzögerungen und es ist nicht klar, wann VLC 4 seine Premiere geben darf. Die erste Entwicklerversion war schon vor fast fünf Jahren erschienen, 2021 wollte VideoLAN eigentlich startklar sein, seitdem existiert keine neue Einschätzung.

Zu den wesentlichen Neuerungen zählt neben dem moderneren Unterbau auch eine vollständig überarbeitete Oberfläche samt leistungsfähiger Mediathek als zentrale Anlaufstelle zur Medienverwaltung. VR/3D-Unterstützung steht ebenfalls auf der Roadmap. Das alles dominierende Thema sei jedoch "Streaming", wie Kempf im Interview ausführt. Vor allem die jüngere Generation erwarte entsprechende Funktionen, daher müsse man den Spagat zwischen alten und neuen Nutzungsweisen schaffen. CDs und DVDs seien weitgehend verschwunden und statt Wiedergabe lokal gespeicherter Dateien rücke übertragener Content immer mehr in den Vordergrund.

Kostenlos, Open Source, mit Spenden finanziert
Bei VideoLAN handelt es sich um eine gemeinnützige Organisation, die sich der Entwicklung des quelloffenen Players und Frameworks verschrieben hat. Da die Nutzung des Players kostenlos erfolgt, ist man daher auf Spenden angewiesen. Die Produktseite weist mit zwei Buttons direkt in der Kopfzeile eindeutig darauf hin und bittet um finanzielle Unterstützung.

Kommentare

Nebula
Nebula14.03.24 12:30
IINA gefällt mir auf dem Mac besser.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+7
ruphi
ruphi14.03.24 12:42
Nebula
IINA gefällt mir auf dem Mac besser.
Kann aber leider vieles nicht, was der VLC (irgendwie) hinkriegt (wenn man vorher googelt).
Darum nutze ich beide.
+3
massi
massi14.03.24 13:13
Der IINA ist mir nicht nerdisch genug.
+3
don.redhorse14.03.24 16:08
massi
Der IINA ist mir nicht nerdisch genug.

dann per Brew installieren
+1
massi
massi14.03.24 16:35
don.redhorse
massi
Der IINA ist mir nicht nerdisch genug.

dann per Brew installieren

Och nö, das ist zu einfach.
+1
don.redhorse14.03.24 17:21
aber das Terminal sieht wenigstens nerdig aus, einfach ist es, ja.
+1
massi
massi14.03.24 18:20
aber das Terminal sieht wenigstens nerdig aus,
Mehr Schein als Sein?
+1
Nebula
Nebula14.03.24 18:35
Dann kompiliere doch selbst.
»Wir werden alle sterben« – Albert Einstein
+1
massi
massi14.03.24 19:08
Ja, mache ich doch, aber dann sieht IILNA immer noch wenig nerdisch aus.
+1
hal5315.03.24 01:15
IINA hat immer einen weißen Rand. Kann man ihm einfach nicht abgewöhnen.
Das stört mich bei der Videowiedergabe auf schwarzem Hintergrund sehr.
Manchmal will man den Bildschirm eben nicht in Vollauflösung benutzten.
0
vta15.03.24 08:49
ruphi
Nebula
IINA gefällt mir auf dem Mac besser.
Kann aber leider vieles nicht, was der VLC (irgendwie) hinkriegt (wenn man vorher googelt).
Darum nutze ich beide.
massi
Der IINA ist mir nicht nerdisch genug.

IINA basiert auf mpv und das soll nicht nerdig genug sein?
mpv kann ziemlich viel.
=> https://mpv.io/manual/stable/#video
z.B. Interpolation.

Bei IINA mal in den erweiterten Einstellungen schauen ...

mpv entwickelt sich Richtung Vulkan weiter und das könnte für macOS ein Problem werden bzw. ohne Vulkan stehen voraussichtlich viele Features nicht zur Verfügung:
"Although Vulkan on MacOS is supported via MoltenVk, this does not include the decoding extensions, and probably never will. Just keep using videotoolbox."
https://github.com/mpv-player/mpv/issues/11739

"Similar to many open source projects IINA is layered on top of other projects. For audio/video playback IINA is using a library from the mpv project. Many of the features that can be configured in IINA settings are directly tied to mpv configuration."
https://github.com/iina/iina/issues/4283
0
vta15.03.24 08:57
don.redhorse
aber das Terminal sieht wenigstens nerdig aus, einfach ist es, ja.
Dann nutze doch das Terminal mit IINA/mpv.

Edit:
Es gibt Skripte für mpv:
https://github.com/mpv-player/mpv/wiki/User-Scripts

z.B. mpv-live-filters
https://github.com/hdb/mpv-live-filters

Ich habe mich damit unter macOS nicht beschäftigt.


Use SVP with IINA
https://github.com/iina/iina/wiki/Use-SVP-with-IINA

We, the SVP Team, would be happy to say goodbye to the archaic 24 frames per second movie standard. We believe that SVP is a must-have product for every person who enjoys watching movies on PC.

SVP converts any video to 60 fps (and even higher) and performs this in real time right in your favorite video player.
https://www.svp-team.com
+1
massi
massi15.03.24 09:10
IINA basiert auf mpv und das soll nicht nerdig genug sein?
Da hast Du allerdings recht.
War aber auch alles nicht so ernst gemeint.
0
ssb
ssb15.03.24 18:46
Naja, ich beschäftige mich ja schon länger mit VLC und verwende in meiner App (Streaming von DVB-Receivern mit Enigma2/Linux System) das VLCKit. Es gibt sogar ein paar kleine Contributions im Code (zB Memory Leak mit strdup() gefixt). Immerhin wurde ich, obwohl ich meine Beträge als geringfügig einstufe, mittlerweile in die "Authors"-Liste in den Podspecs von VLCKit aufgenommen. (Ich vermute, man wird bei Einbindung eines Patches automatisch aufgenommen.)

Ich hatte VLCKit dem entsprechend mehrfach selbst gebaut, um die Patches zu testen. Man kann aber auch im "Mitwirkende"-Tab des "About"-Dialogs nachlesen: VLCKit nutzt ffmpeg und videotoolbox - aber rendert noch via OpenGL (ES für mobile Systeme). Das ist halt nicht mehr zeitgemäß und behindert zum Beispiel die Möglichkeit eine iPad App via Catalyst auch für Intel-Macs zu kompilieren - weil OpenGL unter Catalyst nicht verfügbar ist (und auch in den anderen SDKs werden die Tage gezählt sein). Aber man kann die iPad App auch auf visionOS nutzen (habe es im Simulator probiert).
Für VLC(Kit) 4.0 war der Wechsel zu Vulkan geplant und hätte ich sowohl Zeit wie auch Expertise, würde ich auch einen Metal-Renderer basteln. Würde nur dauern, bis ich mich da reingefuchst habe, wofür mir die Zeit fehlt. Scheinbar geht das aber auch anderen so (und libvlc ist noch mal eine viel komplexere Baustelle). Daher steckt VLCKit 4.0 noch bei Version 4.0a2 fest - seit gut einem Jahr - und ist ziemlich beschränkt in dem was funktioniert. Vielleicht sollte ich die mal wieder aus Source bauen. Auf jeden Fall braucht die Version noch immer OpenGL. Da gibt es also noch sehr viele offene Baustellen und zu wenige, die dazu beitragen.

Warum ich das überhaupt verwende? Naja, die MediaPlayer-Frameworks unterstützen auf manchen Plattformen nur HLS, und das kann ein "kleiner lokaler" DVB-Receiver nicht bereitstellen. Mit Bordmitteln kann man also MPEG-TS nicht wiedergeben. Das wird Apple auch nicht mehr ändern, weil sie am Ende Streaming-Diensten (vor Allem dem eigenen) den Vorzug geben.

Ich mag damit nur mal eine Lanze brechen für das VideoLAN-Team, die da wirklich eine großartige Arbeit leisten - aber eben auch immer wieder an ihre Leistungsgrenze geraten. Darüber habe ich auch mit Felix von VideoLAN schon oft disktutiert.
+2

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