Die kurze Ära der Notch-Smartphones endet wohl bald wieder
Seit dem iPhone X bringt Apple das Front-Kamerasystem samt Gesichtserkennung in einer schwarzen Aussparung unter, meist als "Notch" bezeichnet. Diese Nase oder Kerbe, je nachdem wie man sie nun im Deutschen bezeichnen möchte, war von Anfang an recht umstritten. Auch wenn sich viele Nutzer daran nicht stören, wirklich hübsch findet das Bauteil kaum jemand. Nachdem Apple als erster Hersteller deswegen den Großteil der Kritik abbekam, stellten zahlreiche Android-Hersteller ebenfalls umgehend auf selbiges Design-Merkmal um – im Falle des Google Pixel 3 sogar, ohne dass sich ein System zur Gesichtserkennung in der Notch befindet. Erwartungsgemäß änderte Apple beim iPhone XS, XS Max und XR nichts am markanten Bauteil. Allerdings deutet sich an, dass die Notch-Ära im Smartphone-Bereich ein eher kurzes Intermezzo wird.
Andere Lösungen gesuchtApple entschied sich für den Notch-Kompromiss, da die komplexe Kamera-Anordnung nicht in einem randlosen Display unterzubringen war. Einen komplett schwarzen "Trauerbalken" am oberen Rand wollte man aber ebenso wenig. Blickt man auf aktuelle Ankündigungen des Android-Lagers, so kann man wohl sehen, wohin die Reise geht. Eine Rückkehr zu breiten Rändern scheidet aus, daher wird der nächste Schritt sein, die Kamera(s) direkt ins Display zu verpflanzen. Mit dem Galaxy A8 stellte Samsung bereits ein solches Konzept vor (wir berichteten:
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Slider oder im DisplayOppo verfolgte hingegen einen ganz anderen Ansatz und holte das Slider-System aus der Mottenkiste – wer die Frontkamera nutzt, fährt die Kamera über einen Schlitten aus. Mehr statt weniger Mechanik erscheint ebenfalls nicht als Ansatz, der marktweit Anerkennung finden dürfte. Die von Samsung gezeigte Bauweise hat da schon mehr Potenzial. Allerdings muss Samsung beim A8 auch nur eine Kamera unterbringen – und nicht gleich mehrere Sensoren. Gerüchten zufolge arbeitet Apple zunächst daran, die Größe der Notch deutlich zu schrumpfen. Aus Zuliefererkreisen heißt es, Apple wolle dazu sowohl Komponenten zusammenlegen als auch bestimmte Bauteile direkt im Display unterbringen.
Das Bild zeigt, wie viele Sensoren Apple für ein notch-loses Konzept umpositionieren muss. Allerdings sei sich Apple der Tatsache bewusst, dass die Displaynase nur eine Übergangslösung sei, die man schnellstmöglich eliminieren müsse. Frühestens im Herbst 2019, möglicherweise aber auch erst eine Saison später, dürfen sich daher Nutzer freuen, ein wirklich randloses Display im iPhone zu erhalten – also das, worauf Apple seit vielen Jahren hinarbeitet.