Die nächste Ära: Apple arbeitet an Display-Kontaktlinsen – "Invisible Computing" als Zukunftsvision
Die Idee der Computerbrille ist alles andere als neu und war schon vor vielen Jahren ein gängiges Motiv der Science Fiction. Es blieb aber nicht bei reinem Wunschdenken, denn neben verschiedenen Gaming-Headsets gibt es unter anderem auch die Microsoft HoloLens. Diese blendet nicht einfach nur auf integrierten Displays Spielewelten ab, sondern soll als "Mixed Reality"-Headset die Umgebung des Nutzers um virtuelle Inhalte ergänzen. Den genannten Konzepten ist allerdings gemein, dass sie allein schon aufgrund ihrer Dimensionen nicht im Straßenbild zu sehen sind – die monströsen Apparaturen sind nicht für den stundenlangen Einsatz im Lebensalltag gedacht. Eine mögliche Lösung dafür, nämlich die Integration von AR-Technologien in normalen Brillen, ist ebenfalls nicht neu. Bislang scheiterte es aber an mehreren Gründen, unter anderem am erforderlichen Platz für die Hardware.
Headset, dann Brille, dann Kontaktlinsen?Es gilt als sicher, dass Apple sowohl an einer vollumschließenden VR- als auch an einer leichten AR-Brille arbeitet. Ming-Chi Kuo wiederholt in einer Analyse noch einmal, dass bis 2022 ein Apple-Headset auf dem Markt sein soll, gefolgt von einer normalen Brille bis 2025. Wirklich spannend ist allerdings eine andere
Angabe, denn selbst ein Computer im Brillenrahmen sei nur eine Übergangslösung auf dem Weg zum "heiligen Gral". Auf längere Sicht hin wolle Apple nämlich Kontaktlinsen realisieren, die als AR-Device fungieren können. Wem das nun allzu sehr nach Utopie klingt: Kuo zufolge handelt es sich bei den Plänen tatsächlich um außerordentlich langfristige Absichten. Nicht vor 2030 sei ein derartiges Produkt denkbar, als Zeitspanne gibt Kuo das gesamte Jahrzehnt bis 2040 an.
Mehrere Branchen sehen Display-Kontaktlinsen als ZukunftJetzt bereits arbeite Apple aber darauf hin, Kontaktlinsen als Display zu verwenden. Ein transparenter Computer mit jenen Abmessungen sei nicht geplant und wohl auch im genannten Zeitraum immer noch nicht machbar. In 10 bis 15 Jahren ein Display direkt für den Augapfel anzubieten, das von einem externen Device (z.B. iPhone) angesteuert wird, gilt in der Branche als erreichbares Ziel. Wie Kuo aber hinzufügt: Da es noch einen Berg an Forschungsarbeit abzutragen gilt und die Machbarkeit selbst noch nicht einmal in trockenen Tüchern ist, hat Apple keinerlei Ziel ausgegeben. "Invisible Computing" gelte für Apple als der nächste große Schritt, doch wann dieser erfolgen könnte, ist angesichts des frühen Projektstadiums ungewiss. Auch andere Branchen-Schwergewichte beschäftigen sich seit geraumer Zeit mit dem Thema – schon vor sieben Jahren hatte beispielsweise Google das Konzept von "Smart Contact Lenses"
dargelegt. Im Medizinwesen gelten derlei Kontaktlinsen ebenfalls als Wunschobjekt mit unendlichen Möglichkeiten.