Die vertrauens(un)würdigsten IT-Unternehmen
Apple schreibt sich seit Jahren Datenschutz auf die Fahnen und gilt in der Branche als einer der Vorreiter. Das immer wieder abgegebene Bekenntnis lautet, Apple verkaufe Hardware und keine Kundendaten. Anbieter wie Facebook und Google, die auf kostenlose Benutzung ihrer Portale setzen, können ein solches Versprechen jedoch nicht ohne Vorbehalt äußern. Bezahlt der Nutzer nicht direkt, dann eben durch zumindest partielle Erlaubnis, seine Daten zu verwenden. Die aktuellen Datenschutz-Diskussionen rund um Facebook zeigen, in welchem Ausmaße dies stattfinden kann. Eine Umfrage von Recode wollte in Erfahrung bringen, welchen Unternehmen das größte bzw. das niedrigste Vertrauen entgegengebracht wird, wenn es um den Schutz persönlicher Daten geht.
Das Umfrageergebnis überrascht dabei kein bisschen. Mit 56 Prozent der Stimmen landet Facebook souverän auf Rang 1 der vertrauensunwürdigsten Unternehmen in Bezug auf Datenschutz. Erst 51 Prozentpunkte später folgt Google. Dies ist zwar kein Vertrauensbeweis, denn ohne die aktuellen Facebook-Vorkommnisse läge der Wert sicherlich höher, zeigt aber dennoch die Unterschiede in der Wahrnehmung. Uber, ebenfalls in den letzten Monaten mehrfach wegen Datennutzung im Visier, kommt mit drei Prozent der Stimmen auf den dritten Rang. Twitter erreicht dasselbe Ergebnis.
Apple wurde von zwei Prozent der Teilnehmer als "least trustworthy" eingeordnet, erreicht damit so viele Stimmen wie Amazon. Noch besser schneidet übrigens Microsoft ab. Redmond wollten noch weniger Teilnehmer höchstmöglich fehlende Glaubwürdigkeit nachsagen. Das Streaming-Portal Netflix steht offensichtlich kein bisschen in Verdacht, besonderen Schindluder mit Nutzerdaten zu betreiben - niemand vergab die Negativ-Auszeichnung an Netflix. Immerhin 20 Prozent der Umfrageteilnehmer konnte in der Liste nicht den persönlich als das vertrauensunwürdigsten Unternehmen empfundenen Anbieter finden.