"Die vier Reiter der Technokalypse": Cook, Bezos, Zuckerberg und Pichai müssen vor den Kongress
Es gab in den letzten Wochen keine offene Aussage von Apple, sich einer Befragung durch den Kongress entziehen zu wollen – das offenkundige Schweigen interpretierten viele Beobachter aber dennoch als gewisse Verweigerungshaltung. Apple sieht sich momentan auch im eigenen Heimatland wachsender Kritik bezüglich potenziell wettbewerbswidrigen Handelns ausgesetzt. Die Vorwürfe reichen bis hin zu aktiver Ausnutzung der Marktmacht, weswegen die Wettbewerbshüter verschiedener Länder inzwischen Apples Geschäftspraxis genauer ins Visier genommen haben. Nun ist aber von einer generellen Verweigerungshaltung nichts mehr zu spüren, denn Tim Cook sagte zu,
vor dem Kongress Rede und Antwort zu stehen.
Neben Cook auch andere CEOsCook ist allerdings nicht der einzige CEO eines Großkonzerns, der sich den Fragen des Ausschusses stellen muss. Ebenfalls eingeladen wurden nämlich auch Mark Zuckerberg von Facebook, Sundar Pichai von Google und Jeff Bezos von Amazon. Die renommierte Journalistin Kara Swisher bezeichnet den Auftritt daher treffend als "Die vier Reiter der Technokalypse", denn erstmals erscheinen die CEOs der vier mächtigsten Tech-Unternehmen gemeinsam. Weitere Details zum Vorgehen und genauen Verlauf der Sitzungen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht. Warum Apple ebenfalls einen hochrangigen Vertreter schickt, ist allerdings klar: Auch in den USA sorgen die strikten Regeln im App Store für Zweifel an der Rechtmäßigkeit. Vor allem geht es um mögliche Benachteiligung direkter Konkurrenten, welche 30 Prozent Umsatz an Apple abführen müssen.
Apple ist zu groß, um wie früher agieren zu könnenDass Apple im eigenen Store strikte Regeln aufstellen darf, daran gibt es kaum Zweifel. Apple dürfte dies auch mit Argumenten bezüglich Sicherheit und Datenschutz plausibel begründen. Anders sieht es hingegen aus, wenn Apple anderen Herstellern Steine in den Weg legt, sobald diese gegen Apple-Angebote konkurrieren. Wie schon vor einigen Tagen ein Branchenexperte erläuterte, hat Apple längst so viel Macht und Einfluss, dass Geschäftsentscheidungen unter anderen Gesichtspunkten zu beleuchten sind. Was vor zehn Jahren als deutlich kleineres Unternehmen möglich war, kann jetzt eindeutig wettbewerbswidriges Verhalten darstellen.