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Die wichtigsten Aussagen auf Apples Jahreshauptversammlung – Zusammenfassung

Gestern fand Apples Jahreshauptversammlung für Anleger statt. Teilweise gleicht die Veranstaltung den dreimonatlichen Quartalskonferenzen, allerdings geht es oft mehr ins Detail und Apple muss sich gleichzeitig mit Anträgen befassen. Dabei gab es keinerlei Überraschungen – die Anleger folgten in allen Fällen Apples Empfehlung zur Wahl des Board of Directors sowie Bestimmung eines externen Wirtschaftsprüfers, außerdem herrschte Einigkeit bezüglich der Vergütung des Führungspersonals. Keine Mehrheit fanden die von Apple abgelehnten Vorschläge.

Einer der Anträge warf die Frage auf, warum Apple sich stets lokaler Gesetzgebung fügt und in einzelnen Ländern daher Apps verbietet, die woanders legal sind. Es ging dabei vor allem um China und die Sperrung unzähliger VPN-Apps. Allerdings waren die Teilnehmer der Versammlung nicht der Meinung, dass dies Apples Aussagen zu Meinungsfreiheit und persönlicher Freiheit widerspreche.


Die Frage-und-Antwort-Runde
Auf der Jahreshauptversammlung kamen zudem unzählige Einzelthemen zur Sprache, sowohl während des Hauptteils als auch in der Fragerunde. Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung der Themen:

Apple TV & Dienste
  • Cook bezeichnet das kostenlose Jahr Apple TV+ für Käufer eines neuen Apple-Geräts als "verrückt – aber man mache es trotzdem!"
  • Apple konzentriere sich weiterhin auf exklusive Inhalte, daher sei es beispielsweise auch nicht infrage gekommen, die Rechte am Friends-Reunion zu erwerben

Gesundheitsmarkt
  • Cook wollte sich nicht dazu äußern, ob Apple weiterhin aktiv an Blutzuckermessung per Apple Watch arbeite
  • Die erhobenen Gesundheitsdaten sollen dem Patienten gehören, nicht Unternehmen. Apple sei daher an der Zusammenarbeit mit Forschern, nicht jedoch mit privatwirtschaftlichen Anbietern interessiert
  • Apple selbst konzentriere sich ebenfalls auf die Bereitstellung von Technologie, weniger aber auf Behandlung & Therapie


Auf dem Weg zum "Shareholder Meeting" (Bild via Twitter)

Diverse weitere Themen
  • Software-Chef Craig Federighi meldete sich zu Wort, als es um iPad-Software ging: "Euch gefällt, was wir mit iPadOS gemacht haben? Dann wartet mal ab, wir arbeiten nämlich noch an weiteren Dingen!"
  • Cook betont erneut Apples Bekenntnis zu Ressourcen-schonender Produktion. Man wolle Produkte erschaffen, ohne der Erde etwas wegzunehmen
  • Indien sei einer der wichtigsten Zukunftsmärkte, weswegen der Apple Online Store noch in diesem Jahr, Retail-Stores ab 2021 entstehen werden
  • Apples gesenkte Prognose ist natürlich auch Theme der Veranstaltung. Cook erläutert, dass die Sicherheit der Mitarbeiter derzeit wichtiger sei, weswegen es die bekannten Reiseeinschränkungen gebe
  • Auf konkrete Produktpläne bzw. mögliche Verzögerungen wollte Cook natürlich nicht eingehen


Ein abgeschmetterter Vorschlag

  • "Es ist so eng im Steve Jobs Theater, könnte Apple nicht einen größeren Ort finden?", fragt ein Anleger. Cook antwortet, dies seien die größten Räumlichkeiten, die Apple besitze – und eine Veranstaltung wie diese solle auch bei Apple stattfinden
  • Nach dem Attentat in Pensacola gefragt gibt Cook an, man kooperiere eng mit den Behörden, werde aber dennoch nichts an der Meinung ändern, dass es keine Hintertürchen in Apple-Software geben darf
  • Was Apple in Ermittlungsverfahren zur Verfügung stellen könne, liefere man Ermittlern nach richterlicher Anordnung auch – aber mehr sei nicht möglich

Kommentare

BigLebowski
BigLebowski27.02.20 16:26
Einer der Anträge warf die Frage auf, warum Apple sich stets lokaler Gesetzgebung fügt und in einzelnen Ländern daher Apps verbietet, die woanders legal sind


War das ernst gemeint von den Antragstellern?

Man kann über vieles diskutieren (westliche Firmen in autoritären Ländern) aber über die Einhaltung von Gesetzen ganz sicher nicht.
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Fenvarien
Fenvarien27.02.20 16:47
Die lokalen Gesetze widersprechen ja teilweise den moralischen Vorstellungen aus dem eigenen Land – gerade wenn es um Verbote bestimmter App-Kategorien geht (VPN in China).
Up the Villa!
+5
BigLebowski
BigLebowski27.02.20 18:13
Das versteh ich, bloß muss man den Gedanken fort führen:

Was wäre wenn jemand (Firma/Person) aus der anderen Ecke der Welt zu uns kommt und unsere Gesetze seinen moralischen Vorstellungen widersprechen?

Du besuchst ein Land und hälst dich an die lokalen Gesetze. Ganz einfach.

Jeder kann für sich natürlich eine Grenze ziehen und handeln:
Das Land besuche ich nicht/ boykottiere ich...
Das könnte natürlich auch eine Firma machen!

Aber vielleicht sollte man sich nicht blenden lassen von dem Marketing und glauben das eine börsennotierte Firma eine "Moral" haben kann.

Wenn das so wäre:
Wieso traf sich Apple bzw. Cook mit den Saudis im Apple Hauptquartier, wieso ist man in anderen arabischen Diktaturen tätig, wieso in China?

Und wenn man argumentiert, dabei handelt es sich eher um die Moralvorstellungen der Mitarbeiter:
Ich habe noch nicht gehört das massenhaft Apple Mitarbeiter gekündigt hätten wegen der Geschäfte in China/Vorkommnisse in Hongkong etc.🤷‍♂️
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AJVienna28.02.20 11:53
Ich stimme der Argumentation von BigLebowski zu. Das andere Land wird nicht besser, in dem man sich dort zurückzieht. Im Gegenteil, wenn man etwas bewirken will, ist es besser dort tätig zu bleiben und subtiler zu versuchen etwas zu verbessern.

Ich würde auch nicht aufhören mit Utah Geschäfte zu machen, nur weil dort eine Stiefmutter, deren Kinder sie oben ohne gesehen haben, einer Verurteilung als Sexualstraftäter nur entkommen ist, weil sie einem Vergleich zugestimmt hat. Klar das ist nicht so schlimm, wie die Organe seiner politischen Gegner zu verkaufen, aber ich kenne kaum ein Unternehmen das deshalb die Zusammenarbeit mit China ablehnt.

Die Hoffnung war ja das China unsere Wertevorstellungen durch den globalen Handel übernimmt. Das Problem ist eher das das mittlerweile eher andersrum läuft. Daher sehe ich es als problematischer an, wenn ein Unternehmen die ungeschriebenen Gesetze aus einem Land in ein anderes importiert. Also z.B. Leute entlässt oder degradiert die sich diesbezüglich kritisch äußern.
+1
MacBlack
MacBlack01.03.20 18:58
Fenvarien
Die lokalen Gesetze widersprechen ja teilweise den moralischen Vorstellungen aus dem eigenen Land – gerade wenn es um Verbote bestimmter App-Kategorien geht (VPN in China).

Die Konsequenz wäre, dass Apple sein Geschäft in China aufgibt. Darüber kann man diskutieren. [Was aber, wie man sieht, von denen, die mit Aktien Geld verdienen wollen, nicht zugelassen wird.]
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