Dienste - Apples unterschätzter Gewinnbringer
Im vierten Jahresquartal 2015 konnte Apple eine Bruttomarge von beeindruckenden 41 Prozent erwirtschaften. Viele Hersteller beneiden Apple um die Bereitschaft der Kunden, Premiumpreise zu bezahlen und dem Anbieter hohe Margen zu bescheren. Dies spiegelt sich beispielsweise auch im Smartphone-Markt wider, wo Apple mehr als 90 Prozent der Gewinne erwirtschaftet, obwohl der weltweite Marktanteil bei unter 20 Prozent liegt. In einer Analyse geht Gene Munster von Piper Jaffray darauf ein, dass es aber noch einen anderen sehr wertvollen Bereich bei Apple gebe, der meist unterschätzt werde - nämlich Apples Portfolio an kostenpflichtigen Dienstleistungen.
Hohe Margen8,9 Milliarden Dollar erwirtschaftete Apple im Weihnachtsquartal mit den verschiedenen Onlinediensten wie iTunes Store, App Store, Apple Care Apple Music und Co.. Dabei weisen vor allem einzelne Dienste enorme Gewinnspannen auf. Gene Munster geht in seinen Berechnungen davon aus, dass der App Store mit einer Marge von 90 bis 95 Prozent betrieben wird, Apple Care kommt auf 70 Prozent. Die gesamten iTunes-Dienste bringen es immerhin noch auf eine 30- bis 40-prozentige Gewinnspanne. Laut Munster kommt dies überraschend, denn viele Einschätzungen besagten, dass iTunes für Apple aufgrund hoher Betriebskosten und geringem Umsatzanteil gerade einmal kostendeckend zu betreiben sei.
Geringer Umsatzanstieg, hoher GewinnanstiegFür die hohen Gewinnspannen sorge die Tatsache, dass Apple relativ wenig in Weiterentwicklung, Werbung und sonstige Ausgaben investiert. Für die Zukunft sei damit zu rechnen, dass die Margen noch weiter steigen. Im Jahr 2017 werde Apple rund 10 Prozent des gesamten Umsatzes mit den verschiedenen Diensten erwirtschaften, so die Prognose. Dies stellt nur einen moderaten Anstieg um einen Prozentpunkt im Vergleich zu den aktuellen Werten dar - doch die erwartete steigende Rentabilität wird die mit Diensten verzeichneten Gewinne viel stärker nach oben schießen lassen.