Digitale Erbschaft bei 97% der Deutschen ungeklärt
Laut einer Umfrage im Auftrag der DEVK Versicherungen hat die große Mehrheit der Deutschen ihr digitales Erbe noch nicht geregelt. Hierzu gehören beispielsweise Online-Zugänge zu Web-Diensten wie E-Mail, Online-Banking und Social Networks, aber auch Cloud-Dateien und gekaufte Download-Inhalte. Die große Mehrheit von 97 Prozent gab an, sich noch nie mit der Weitergabe oder Löschung ihres digitalen Nachlasses beschäftigt zu haben.
Nach den wichtigsten Bereichen gefragt, gaben 70 Prozent allerdings an, dass sich insbesondere um die Daten von Online-Banking sowie kostenpflichtige Dienste und Abonnements gekümmert werden sollte. Geld spielt damit also auch beim digitalen Erbe eine zentrale Rolle. Weit weniger wichtig werteten die Befragten unter anderem E-Mail-Konten (17 Prozent), eigene Internetseiten (16 Prozent), Blogs (14 Prozent) und Social Networks (8 Prozent).
Bei einer Regelung des digitalen Nachlasses würden Internet-Nutzer in Deutschland mit einem Anteil von 56 Prozent vor allem in der Familie um Rat suchen. Lediglich 6 Prozent würden bei einem Versicherer nachfragen. Die Rechtslage ist bislang noch nicht ausreichend geebnet. So
urteilte zwar das Landgericht Charlottenburg in Berlin, dass Facebook der Mutter einer verstorbenen Tochter den Zugang zum größten Social Network gewähren muss. Facebook hat allerdings angekündigt, das Urteil nicht direkt umsetzen zu wollen, weil damit der Datenschutz der Kontakte verletzt werde. Selbst
Apple weigert sich aus Datenschutzgründen einer Weitergabe.
Die Online-Umfrage wurde von der YouGov Deutschland AG im Auftrag der
DEVK Versicherungen durchgeführt, an der zwischen dem 1. und 3. März 2016 insgesamt 2.014 Personen teilgenommen hatten. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahre.