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Digitale Verwaltung: Arbeitsagentur und Jobcenter integrieren BundID

Ämterkommunikation findet in Deutschland traditionell in Präsenz oder auf Papier statt. Dies soll sich ändern, doch kochen die verschiedenen Institutionen oft ihr eigenes Süppchen. Die 2019 entstandene BundID will den elektronischen Behördenvorgang erleichtern: Ein zentrales Nutzerkonto speichert zentrale Identifikationsdaten und gibt sie in verschiedenen Formularen automatisch ein. Bei behördlicher Antwort oder Nachfrage laufen die Mitteilungen aller teilnehmenden Ämter im zentralen Postfach der BundID auf. Durch sichere Anmeldung mit einem zweiten Faktor wird eine hohe Datensicherheit angestrebt. Seit dem 22. Juli 2024 gilt dies auch für Arbeitsagentur, Jobcenter und Familienkassen, so das Ministerium des Inneren und für Heimat.


Drei Sicherheitsstufen
Die BundID wird derzeit von der Bundesverwaltung sowie von fünf Ländern eingesetzt (Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland). Auf dem Verwaltungsportal Bund können Anwender einen Online-Antrag heraussuchen und ihn mit Unterstützung der in der BundID hinterlegten Informationen ausfüllen. Um eine hohe Sicherheit zu gewährleisten, sieht die BundID drei Vertrauensniveaus vor: normal, substanziell und hoch.

Anmeldung und Wahl eines zweiten Faktors
Eine BundID muss man sich zunächst einrichten. Je nach Sensibilität der ausgetauschten Informationen muss man sein Nutzerkonto über einen zweiten Faktor verifizieren. Die Anmeldung mit Nutzername und (selbstgewähltem) Kennwort genügt für eine das Standard-Vertrauensniveau. Für die Sicherheitsstufe "substanziell" können sich Anwender mit ihrem vom Finanzamt vergebenen ELSTER-Zertifikat nebst Kennwort authentifizieren. Das Vertrauensniveau "hoch" erfordert einen Personalausweis mit aktivierter Online-Funktion nebst dazugehöriger sechsstelliger PIN sowie die Ausweis-App auf einem NFC-fähigen Smartphone. EU-Bürger können alternativ die elektronische Identifikationsform ihres Heimatlandes nutzen. Wer kein Konto anlegen möchte, nutzt einen temporären Gastzugang, muss sich dann aber ebenfalls mit Online-Ausweis identifizieren. Wird eine BundID zwei Jahre lang nicht genutzt, wird sie automatisch gelöscht.

Bei der Anmeldung mit der BundID kann man sich auf unterschiedliche Weisen authentifizieren; größte Sicherheit bietet der Online-Ausweis oder eine europäische digitale Identitätskarte.

1200 unterschiedliche Vorgänge möglich
Mit dem Angebot der Bundesagentur für Arbeit sind laut Innenministerium derzeit über 1200 Online-Dienste und Behörden über eine Anmeldung per BundID verfügbar. Die Zahl soll möglichst schnell steigen: Im Februar hat die Bundesregierung eine Novelle des Online-Zugangsgesetzes verabschiedet, welche einen einklagbaren Rechtsanspruch auf elektronische Behördenvorgänge festschreibt. Das Einrichten einer BundID ist für sich genommen ein bürokratischer Akt; aus Anwendersicht wäre es begrüßenswert, wenn diese für möglichst viele Antragsverfahren zum Einsatz käme.

Kommentare

Turm
Turm24.07.24 07:17
Wetten dass es wieder Haken gibt. Beim SV-Net konnte man sich nur mittels Elster Zertifikat das auf eine Organisation ausgestellt ist (kein Perso, kein Zertifikat auf ne Person etc.) anmelden.

Wir schaffen es permanent durch die Digitalisierung mitunter banale Vorgänge zu verkomplizieren. Dazu kommt der Datenhunger der Formulare der nichts zur Sache Beiträgt oder warum muss ich in einigen Formularen wo ich doch identifiziert und legitimiert bin noch mal mein Geschlecht zusätzlich jedes mal aufs neue angeben nur weil es ein Pflichtfeld im Formular ist.
+1
Hotzenplotz2
Hotzenplotz224.07.24 07:41
Turm
Wetten dass es wieder Haken gibt. Beim SV-Net konnte man sich nur mittels Elster Zertifikat das auf eine Organisation ausgestellt ist (kein Perso, kein Zertifikat auf ne Person etc.) anmelden.

Wir schaffen es permanent durch die Digitalisierung mitunter banale Vorgänge zu verkomplizieren. Dazu kommt der Datenhunger der Formulare der nichts zur Sache Beiträgt oder warum muss ich in einigen Formularen wo ich doch identifiziert und legitimiert bin noch mal mein Geschlecht zusätzlich jedes mal aufs neue angeben nur weil es ein Pflichtfeld im Formular ist.
Weil du dein rechtliches Geschlecht auf Antrag beim Amtsgericht einfach ändern kannst.
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oxid
oxid24.07.24 08:46
Hotzenplotz2

das dürfte auf einen kleineren Prozent bis Promille Bereich tatsächlich zutreffen. Plus: bei welchem behördlichen Vorgang wäre das von Relevanz? Dies wäre dann auch bereits im Ausweis vermerkt. Also spricht dafür dass einige Informationen obsolet sind…

Ich würde es begrüßen wenn die Bundesregierung bzw. Deren Ämter miteinander kommunizierten. So kommt man sich vor wie der laufbursche. Die Ämter geben dem Bürger die Verantwortung des Informationsaustauschs untereinander ab. Nicht nur das. Stets gleichbleibende Vorgänge werden andauernd wiederholt. Das raubt Zeit und nerven.
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MacNu9224.07.24 08:52
Danke! Jetzt habe ich mitten in der Jobsuche seit gestern keinen Zugriff mehr auf meinen Account bei der Agentur für Arbeit. Die Umstellung hat trotz mehrerer Versuche bei mir nicht geklappt.
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Hotzenplotz2
Hotzenplotz224.07.24 11:10
oxid
Hotzenplotz2 Plus: bei welchem behördlichen Vorgang wäre das von Relevanz? Dies wäre dann auch bereits im Ausweis vermerkt. Also spricht dafür dass einige Informationen obsolet sind…
Wann hast du das letzte Mal (bewusst) auf deinen PA geschaut?
Da steht weder das biologische, noch das amtliche Geschlecht und der Vorname ist nicht unbedingt aussagekräftig dafür.
Das mit „Zeit und Nerven“ sehe ich auch so, ist aber wahrscheinlich dem Datenschutz geschuldet - der sich m.E. vom Schutz der persönlichen Daten zum immer größer werdenden Bremsklotz entwickelt.
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TheMaster24.07.24 16:42
MacNu92
Danke! Jetzt habe ich mitten in der Jobsuche seit gestern keinen Zugriff mehr auf meinen Account bei der Agentur für Arbeit. Die Umstellung hat trotz mehrerer Versuche bei mir nicht geklappt.
Über die Bund ID? Hatte die Unterlagen vom Ausweis nicht parat und hab die normale Anmeldung gewählt. Es musste nur die email-Adresse angeben und dann die Mail bestätigt werden. So gehts auch und war schnell erledigt.
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