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Direkt nach Start: Twitter will rechtlich gegen Metas neuen Konkurrenten vorgehen

Seit Elon Musk im letzten Jahr Twitter für 44 Milliarden Dollar übernommen hat, kommt der Konzern nicht zur Ruhe: Der radikaler Sparkurs, unbezahlte Mieten, unzufriedene Angestellte, technische Probleme und die Tumulte um Dritthersteller-Apps landen ständig in der Presse. Will ein Unternehmen ein Konkurrenzprodukt zu Twitter starten, scheint die Zeit gerade sehr günstig. Das dachte sich wohl auch Meta und veröffentliche die Woche die App "Threads" – aufgrund von Datenschutzbedenken aber erst einmal nicht in der EU. Meta hofft, direkt eine kritische Masse von Nutzern erreichen zu können: Aus der beliebten Instagram-App lässt sich ohne große Umwege direkt ein verknüpftes Nutzerkonto freischalten. Meta scheint mit dieser Taktik erfolgreich zu sein: Es wurden in den ersten 24 Stunden bereits 10 Millionen Thread-Konten erstellt.


Rechtsabteilung wird schnell aktiv
Meta scheint mit dem Start von Threads auch Twitter wachgerüttelt zu haben – zumindest deren Rechtsabteilung: Bereits wenige Stunden nach Start schickte Twitter-Anwalt Alex Spiro ein Schreiben an Meta-CEO Mark Zuckerberg. Der Inhalt: Meta würde mit Threads Geschäftsgeheimnisse und geistiges Eigentum von Twitter widerrechtlich nutzen.

Meta beschäftige ehemalige Angestellte von Twitter, welche der Konzern anheuerte, um die eigene Entwicklung zu beschleunigen – und habe dabei auf vertrauliche, nicht öffentliche Informationen zurückgegriffen, so Spiro. Twitter wies Meta an, jegliche Dokumentation bezüglich der Entwicklung von Threads aufzubewahren, um diese in einem möglichen späteren Rechtsstreit auswerten zu können.

Ausgang: Ungewiss
Es ist sehr ungewiss, ob dies nur Säbelrasseln ist oder ob Twitter tatsächlich Meta verklagen will. Die Rechtslage scheint auf jeden Fall dünn: In Kalifornien sind Wettbewerbsverbotsvereinbarungen für Mitarbeiter nicht rechtens, so dass Meta sehr wohl ehemalige Twitter-Angestellte beschäftigen darf. Twitter müsste nachweisen, dass ehemalige Mitarbeiter Geschäftsgeheimnisse an Meta weitergegeben und so dem Facebook-Konzern einen illegalen Wettbewerbsvorteil verschafft haben. Meta ließ verlauten, dass keiner aus dem "Threads"-Entwicklungsteam ein ehemaliger Twitter-Mitarbeiter sei – und sieht sich hier wohl rechtlich in einer sehr guten Position.

Kommentare

FlyingSloth
FlyingSloth07.07.23 09:48
Threads ist in 100 Laendern gestartet nicht nur in den USA, wie oben geschrieben.
Fly it like you stole it...
+5
Blob Ross07.07.23 09:53
Kann man sich nicht ausdenken, was für ein kindisches Ego EM hat
Er vergrault Twitters halbe Belegschaft, wirtschaftet Twitter zu Grunde und will dann dagegen klagen, dass die Leute wieder einen funktionierenden Kurznachrichtendienst aufbauen.
+15
Niederbayern
Niederbayern07.07.23 09:57
Fight🥊
+7
Mendel Kucharzeck
Mendel Kucharzeck07.07.23 09:58
FlyingSloth
Du hast recht!
+2
marm07.07.23 10:40
Die Diskussionen hier nenne ich jedenfalls nicht mehr "Threads"
MTN
Meta scheint mit dieser Taktik erfolgreich zu sein: Es wurden in den ersten 24 Stunden bereits 10 Millionen Thread-Konten erstellt.
Mastodon hat 1,2 Mio. aktive Nutzer.

Und mal ehrlich, ich habe mich bei Mastodon angemeldet. Aber wenn man als erstes Nachrichten von nd (Neues Deutschland) erhält, dann vergeht einem ja die Lust auf mehr. Ich habe ein paar News/Entwickler von Apps abonniert und den Rest auf stumm geschaltet.
+2
maculi
maculi07.07.23 11:05
Kommt darauf an, auf welcher Instanz du dich anmeldest, und dann ist es extrem wichtig wem du alles folgst (egal ob Menschen oder #). Das füllt deine Timeline. Zum Glück gibt es keine Algorithmen die entscheiden was bzw. was nicht wir zu sehen kriegen. Was für mich ein enorm wichtiger Unterschied zum Vogel und anderen ist.
+3
Pixelmeister07.07.23 11:15
Ich bin froh, meinen Twitter-Account schon vor Jahren gelöscht zu haben. Und ich benötige auch keinen Ersatz dafür.
+2
RyanTedder07.07.23 14:10
Für mich als Enduser hat sich bei Twitter seit Jahren nicht viel verändert, zumindest spüre ich es nicht. Allerdings nutze ich Social Media in einem gesunden Maß, sprich so wenig wie möglich. Selbst die Begrenzung auf 300 Einträge am Tag erreiche ich aktuell nicht. Mit Twitter komme ich daher gut klar. Hinsichtlich der ständigen Datenlecks bei Meta und der unnötig hohen Menge an Daten die dort gehortet werden, sehe ich hier eine gefährliche Abwanderung von einer kritischen Plattform zu einer noch kritischeren Plattform.
+2
Drayton Manored07.07.23 14:42
Twitter will rechtlich gegen Metas neuen Konkurrenten vorgehen

Gegen welchen von Metas Konkurrenten denn? Gegen Mastodon? Bluesky? Sich selber? Aber neu sind die alle nicht. Und was scheren Twitter überhaupt die Konkurrenten von Meta?

Twitter will rechtlich gegen Metas neues Konkurrenzangebot Thread vorgehen

oder

Twitter will rechtlich gegen seinen neuen Konkurrenten Thread vorgehen

oder

Twitter will rechtlich gegen Metas Thread vorgehen
+3
Frank Drebin
Frank Drebin11.07.23 15:38
Revival des Celebrity Deathmatch auf MTV. Musk vs. Zuckerberg…
+1

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