Diskussionen: Müssen ausländische Apps klar gekennzeichnet werden?
Auch wenn Apple beliebigem Datensammeln einen Riegel vorschiebt, ist es Apps natürlich auch unter iOS möglich, diverse Informationen des Nutzers zu erfassen. Dies kann auf ganz offensichtlichem Wege geschehen: Der Anwender gibt für die Registrierung persönliche Daten an oder räumt der jeweiligen App Zugriffsrechte ein. Damit weiß der Nutzer (meistens) zwar, was die Anwendung abgreifen darf, nicht jedoch unbedingt, was anschließend geschieht. Ein viel diskutiertes Beispiel des laufenden Jahres war beispielsweise die FaceApp, welche natürlich Zugriff auf Kamera bzw. Bilder erhalten musste, um dann die Fotos zu bearbeiten (siehe diese Meldung:
). Nicht klar kommuniziert wurde damals hingegen die Speicherung der Aufnahmen auf den Servern der App-Betreiber. Das FBI warnte erst kürzlich davor, derlei Angebote in Anspruch zu nehmen – zu einfach sei es für fremde Staaten, Kommunikation der Anwender abzugreifen und für geheimdienstliche Zwecke zu nutzen.
Befragung: Informieren Apple und Google ausreichend?In den USA laufen daher momentan
Diskussionen, ob Anbieter wie Apple oder Google in Zukunft klar kennzeichnen müssen, aus welchem Land eine App stammt. Genauer gesagt geht es um eine Markierung, sobald der Anbieter nicht in den Vereinigten Staaten ansässig ist. Bislang sei es sehr einfach möglich, sensible Daten von US-Einwohnern weltweit zu speichern, so die Begründung für eine Befragung der Betreiber von App Store und Playstore. Im Falle der populären App TikTok, welche von einem chinesischen Unternehmen betrieben wird, gebe es beispielsweise große Bedenken bezüglich des Umgangs mit Daten.
Gesetzlicher Zwang zur Offenlegung?Apple und Google sollen nun darlegen, was sie konkret tun, um Anwender bezüglich der "ausländischen Verbindungen" in Kenntnis zu setzen. Dies ist derzeit sehr wenig, denn die Produktseiten im App Store bieten zwar Hinweise darauf, woher ein Unternehmen stammt, wirklich markant ist diese Information aber nicht. Sofern die Antworten nicht zufriedenstellend ausfallen, könnte es gesetzliche Regelungen geben, um mehr Offenlegung zu erzwingen. Ebenfalls zu klären sei, ob besagte Apps mehr Informationen zusammentragen können, als nach US-Recht überhaupt erlaubt ist. In jedem Fall müsse verhindert werden, ausländischen Geheimdiensten über populäre Apps ein einträgliches Betätigungsfeld zu eröffnen.